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Ein Ehebett zur Probe

Ein Ehebett zur Probe

Titel: Ein Ehebett zur Probe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Albert Martin
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Schritt zu verlangsamen. »Nun, Dave . . . ich brauche Ihnen nicht zu erklären, wie nötig körperliche Übungen für Sie sind. Sie sind ein Mann von Welt, Sie kennen die Weisheit, die in der Erschöpfung liegt. . .«
    Er verfolgte Dave die Treppe hinauf und in den Hausflur. »Die Griechen haben es uns überliefert. Sophokles und Plato, das frauenlose Leben, die platonische Theorie. Freund, Sie haben einen tödlichen Feind zu bekämpfen — Ihre Vitalität!«
    Dave blieb vor Robins Tür stehen. Sein Lächeln wurde wärmer, als er sich zu Hogan umwandte. »Es hört sich gut an. Wissen Sie was? Sie gehen Tennis spielen! Ich will meine Vitalität vor einem gemütlichen Kaminfeuer sitzen lassen und sie heute abend genießen. Okay — Kamerad?«
    Hogan war entsetzt. »Ich habe Sie falsch beurteilt. Und ich schäme mich Ihrer!«
    Dave schien diese Scham nicht zu teilen. »Nebenbei, Hogan«, sagte er liebenswürdig, »ich habe da etwas gekauft, über das Sie vielleicht lachen müssen . . .«
    Aus einer der Papiertüten zog er eine Sicherheitstürkette und schwenkte sie vor Hogans Nase hin und her. Hogan betrachtete sie mürrisch und dachte an seine prächtige Schlosser-Werkstatt, die nun vollkommen nutzlos war.
    »Sehen Sie morgen mal zu uns herein«, sagte Dave lässig.
    »Werden Sie kommen? Aber nicht zu früh. Ich schlafe vielleicht lange.«
    Er öffnete die Tür, trat ins Zimmer und schloß sie vor Hogans lang gewordenem Gesicht.
    Als er die Tüten hinstellte und dabei zufrieden vor sich hin summte, ging die Badezimmertür auf.
    »Dave?« rief Robin mit unsicherer Stimme. »Bist du . . . « Sie kam mit Lockenwicklern im Haar heraus.
    Dave hob feierlich grüßend die Hand. »Hallo, Süße!«
    Sie stand wie festgenagelt auf dem Treppenabsatz.
    Dave lächelte zu ihr hinauf und breitete die Arme aus. Mit einem kleinen Schrei flog Robin die Treppe hinunter und in seine Arme, drückte sich an seine Brust und zitterte vor Erleichterung. Dave drückte sie noch fester an sich und hielt sie so, ein glücklicher junger Mann voller glücklicher Pläne.
    »Dave«, flüsterte Robin endlich gegen seine Brust. »Ich muß dir sagen, wie leid es mir tut. . .«
    Er unterbrach sie.
    »Tu mir einen Gefallen und laß uns kein Wort darüber sprechen. Die letzte Nacht hat es einfach nie gegeben! Einverstanden?«
    »Mit allem, was du sagst«, erklärte sie ihm selig. »Du bist der Boß!«
    »Ich liebe dich sehr!« sagte Dave glühend.
    »Und ich liebe dich, David!«
    »Das ist die Hauptsache!« Er gab sie frei. »Und der heutige Abend — dieser Abend ist eine neue Geschichte.«
    Das jagte ihr zwar einen Schreck ein, aber es spielte keine Rolle. Ihre Welt war wieder in Ordnung. »Ich will schnell nach oben gehen und mir die Lockenwickler aus den Haaren nehmen. In einer Sekunde bin ich wieder hier.« Sie flog buchstäblich die Treppe hinauf. Oben drehte sie sich um und lächelte ihm zärtlich zu. Dann entdeckte sie die Sachen, die er mitgebracht hatte. »Was ist in den Tüten?«
    »Kleine Näschereien. Ich zeige sie dir, wenn du wieder hier bist.«
    Robin winkte ihm zu, ging ins Badezimmer und schloß die Tür, während Dave begann, die Szene für Robins Verführung aufzubauen.

14

    Zuerst räumte Dave den Kaffeetisch neben dem Kamin ab, nahm eine seltsam geformte Flasche aus einer der Tüten und stellte sie auf den Tisch. Dann holte er zwei kleine Gläser und stellte sie neben die Flasche. Aus einem der Schränke nahm er eine Wolldecke und breitete sie auf dem Fußboden vor dem Kamin aus.
    Er brauchte nicht lange nachzudenken, was er als nächstes tun müsse. Er hatte sich zwischen einigen Nickerchen tagsüber alles bis auf die kleinste Kleinigkeit zurechtgelegt. Er nahm zwei Kissen von der Couch und legte sie auf die Decke. Aus einer anderen Tüte nahm er ein dünnes Buch und warf es zwischen die Kissen.
    Im Kamin steckte er die Gasflamme unter den Holzklötzen an, die dadurch in Brand gesetzt wurden. Er schaltete zwei Lampen aus und ließ der Atmosphäre wegen nur eine brennen.
    Draußen war es jetzt völlig dunkel, so daß innen alles zur besten Geltung kam. Dave stellte die beiden Kerzen vom Eßtisch auf den Kaffeetisch und zündete sie beide an. Er öffnete die seltsam geformte Flasche, damit er im richtigen Augenblick einschenken konnte, trat zurück und überblickte, was er getan hatte.
    Ah — fast hätte er etwas vergessen! Er ging zu den Fenstern und zog die Vorhänge zu. Jetzt hatte das Zimmer die notwendige private Atmosphäre.

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