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Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman

Titel: Ein eisiger Tod - Ein Inspector-Rebus-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin Giovanni Bandini Ditte Bandini
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haben? Danke.« Haldayne wandte sich wieder zu Rebus. »Also, worum geht’s hier eigentlich, Inspector? Wir scheinen Derry Charters völlig aus den Augen verloren zu haben.«
    »Es ist alles Teil einer laufenden Ermittlung, Sir. Ich bin nicht befugt, Ihnen -«

    »Also, das ist jetzt aber nicht fair, oder? Nicht britisch .«
    »Sie befinden sich momentan nicht in Großbritannien, Mr. Haldayne.«
    »Aber ich habe Ihnen meine Geschichte erzählt, jetzt sind Sie mit Ihrer dran.«
    Rebus stellte fest, dass Haldayne sich köstlich auf seine Kosten amüsierte. Plötzlich wusste er nicht mehr, wie viel von Haldaynes Geschichte er Glauben schenken konnte. Lügen wurden mit Vorliebe in ein zartes Gespinst von Wahrheit eingewoben. Rebus wusste, dass er sich später die Verpackung würde genauer ansehen müssen.
    »Kommen Sie schon, Inspector«, beharrte Haldayne. »Sie stellen Nachforschungen über Derry an, so viel weiß ich. Aber er sitzt doch noch immer in Haft, oder? Also was hat er angestellt - von seiner Zelle aus eine Papiergesellschaft gegründet?«
    »Papiergesellschaft?«
    »Sie wissen schon, eine, die nur auf dem Papier existiert.« Haldayne unterbrach sich abrupt und holte ein Taschentuch hervor.
    Er versucht, Zeit zu gewinnen, dachte Rebus.Warum? Der Espresso kam, und Haldayne nahm genießerisch ein paar Schlückchen, bis er seine Fassung wiedergewonnen hatte.
    »Ich bin in gutem Glauben hergekommen, Inspector«, sagte er schließlich. »Ich war nicht verpflichtet, mich mit einem Mann zu unterhalten, der nicht in amtlicher Funktion hier ist.« Haldayne sah den Ausdruck auf Rebus’ Gesicht und lächelte. »Ich wollte mich vergewissern, dass Sie wirklich der sind, der Sie zu sein behaupteten. Wir US-Diplomaten können heutzutage nicht vorsichtig genug sein. Ihr Chief Inspector hat mir gesagt, Sie seien offiziell beurlaubt.«
    Rebus biss ein Stück von seinem Früchtebrötchen ab und schwieg.

    »Für jemanden, der beurlaubt ist, Inspector, wirken Sie auf mich verdammt beschäftigt.« Haldayne trank seinen schwarzen Schlamm aus. »Ich würde gern sagen, dass es mir ein Vergnügen war, aber tatsächlich ist es äußerst unbefriedigend gewesen.« Langsam zog er wieder seinen Regenmantel an. »Ich erwarte nicht, noch einmal von Ihnen belästigt zu werden, Inspector. Ich habe heute einen Scheck an die Stadtkasse geschickt, um diese Strafzettel zu begleichen. Wie ich die Sache sehe, haben Sie keinen weiteren Grund, sich erneut mit mir in Verbindung zu setzen.«
    »Wen kennen Sie, der im Royal Circus wohnt?«
    Die Frage schien Haldayne zu überraschen. »In der Neustadt?«
    »Das ist der einzige Royal Circus, den ich kenne.«
    Haldayne tat so, als denke er darüber nach. »Keine Menschenseele«, sagte er heiter. »Mein Vorgesetzter verkehrt möglicherweise in diesen Kreisen, aber ich nicht.«
    »In was für Kreisen?«
    Aber darauf gab Haldayne keine Antwort mehr. Er stand auf und deutete eine förmliche Verbeugung an. »Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, die Rechnung zu übernehmen, Inspector.« Dann drehte er sich um und ging.
    Rebus ließ ihn ziehen. Er hatte eine Menge Stoff zum Nachdenken, und noch eine Menge Kaffee auszutrinken.

27
    Rebus standen zwei Möglichkeiten offen: Er konnte nach Hause fahren und darauf warten, dass der Farmer oder Gill ihn sich schnappten, oder sich gleich auf den Weg ins Revier machen und die Sache hinter sich bringen. Er entschied sich für die zweite Option.

    Er war noch keine drei Minuten im Haus, als der Farmer ihn entdeckte.
    »In mein Büro - sofort .«
    Rebus bemerkte, dass der Computer des Farmers aufgebaut und in Betrieb war. Er hatte den Schreibtisch restlos eingenommen. Das Foto der Farmer’schen Familie war auf den Aktenschrank verbannt worden.
    »Kommen Sie damit gut klar, Sir?«, fragte Rebus. Aber der Farmer ließ sich nicht ablenken.
    »Was treiben Sie eigentlich für Spielchen? Ich hatte Ihnen die dienstliche Anweisung erteilt, sich Urlaub zu nehmen!«
    »Und ich genieße davon jede einzelne Minute, Sir.«
    »Sich in einem ausländischen Konsulat unmöglich machen - ist das Ihre Vorstellung von Spaß?«
    »Ins Ausland zu fahren, kann ich mir nicht leisten, Sir.«
    »Wenn Sie so weitermachen, können Sie es sich vielleicht schon bald nicht leisten, nicht zu fahren.«
    »Es gab noch ein paar unerledigte Dinge, Sir, um die ich mich kümmern musste.«
    »Was für Dinge?«
    »Nichts, was die Polizei beträfe, Sir.«
    Der Farmer sah ihn streng an. »Ich hoffe, dass das der

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