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Ein Ende des Wartens

Ein Ende des Wartens

Titel: Ein Ende des Wartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
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sein.
Annika ließ den Mercedes an, und Tammy drehte die Heizung des Wagens aufs Maximum. Kaum, dass Annika den Wagen auf der Hauptstraße durch die kleine Stadt lenkte, war im Innern eine solch feuchte Hitze, dass Annika das Fenster aufmachen musste. Gleich danach drehte Tammy die Heizung zurück auf normal und nach knappen fünfzehn Minuten befanden sie sich wieder an ihrem Ferienhaus.
     
     

16
    Dieses Mal lenkte Annika den Wagen ums Haus herum in den Hinterhof, um den Weg zum Eingang zu verkürzen, und es gelang den beiden, mit nur wenigen Schritten an der vom Vordach geschützten Eingangstüre zu sein, in der sie mit den getätigten Einkäufen verschwanden.
Die Lebensmittel ließen sie im Hausflur liegen und liefen direkt ins Schlafzimmer, um die durchnässten Klamotten loszuwerden.
Tammy war als erste fertig und räumte bereits die Lebensmittel aus, als Annika in die Küche trat. Sie schaute aus dem Fenster und noch immer regnete es Bindfäden.
So langsam gehe ihr der Regen doch auf die Nerven, meinte sie und sah, wie Tammy nur mit den Schultern zuckte.
Wenn das Wetter nicht so wäre, wie es gerade sei, dann hätte Annika Sören wohl niemals eingeladen, kommentierte Tammy nur kurz das Gesagte.
Für die Neckerei ihrer Freundin kitzelte Annika Tammy an den Seiten, sodass diese die Nudelpackung fallen ließ, die sie gerade aus der Tüte räumte. Zum Glück hielt Tammy die Einkaufstüte fest, während die Nudelpackung nur verbeult, aber nicht gerissen war.
Sie solle sich lieber ums Feuer kümmern, wehrte sich Tammy, denn wenn Sören käme, müssten sie es gemütlich haben. Tammy würde sich in der Zwischenzeit um das Abendessen kümmern, und auch wenn Annika sich für die bessere Köchin hielt, schwieg sie.
Sie nahm die Feueranzünder und die Zeitung, kramte in Tammys Handtasche nach einem Feuerzeug und verließ die Küche in Richtung des Kaminofens. Bevor sie diesen jedoch benutzen konnte, musste sie ihn überhaupt einmal öffnen. Sie drehte und zog an allen möglichen Verschlüssen, doch die gusseisernen Flügeltüren wollten sich einfach nicht öffnen lassen.
Da sie keine Lösung finden konnte, stand sie auf und suchte auf der Rückseite nach einem versteckten Mechanismus, doch auch dort wollte sich keine Lösung auftun.
So halb hinter dem Ofen versteckt fand Tammy ihre Freundin und fragte durch die Anrichte aus der Küche, was sie da tue. Nun war klar, dass Annika preisgeben musste, dass sie keine Ahnung hatte, wie sie den Ofen aufbekäme. Tammy lächelte süffisant, schmiss das Küchentuch, das über ihre Schulter hing, lässig auf den Tresen und kam ins Wohnzimmer, um sich selbst ein Bild von dem Kamin zu machen. Aber auch sie brauchte einige Versuche, ehe sie verstand, dass es nicht am Öffnungsmechanismus selbst lag, sondern einfach daran, dass die Türe extrem schwergängig war. Mit einem heftigen Ruck zog sie kräftig an den Flügeltüren – und siehe da: die Türen sprang mit einem knarzigen Geräusch auf. Tammy war so überrascht von der sich lösenden Kraft, dass sie das Gleichgewicht verlor, die Griffe der Flügeltüren losließ und auf ihrem Hintern auf dem Boden landete.
Annika bückte sich gleich zu ihrer Freundin, die sich das hintere Becken hielt. Sie half der jammernden Tammy sich aufzurichten, und zum Glück schien nichts Schlimmeres passiert zu sein, denn Tammy sagte mit einem Mal, dass sie den Kamin so nicht verwenden könnten. Nun blickte auch Annika in das schwarze Loch des Ofens, in dem noch die Reste der letzten Brennaktion lagen.
Den müsste sie erst einmal sauber machen, erklärte Tammy, wünschte Annika viel Spaß dabei und verzog sich wieder in die Küche, um das Essen weiter vorzubereiten.
Die nächste Viertelstunde war Annika damit beschäftigt, zunächst einen Eimer und ein Kehrblech für den Kamin zu finden und diesen dann auszukehren und sauber zu fegen. Als das erledigt war, wusch sie sich die rußschwarzen Hände und konnte endlich daran gehen, das Feuer im Kamin anzuzünden. Da sie dem Anzünden eines Feuers bisher immer nur beigewohnt, aber selbst noch nie gemacht hatte, fing sie einfach an und zerknüllte erst einmal ein wenig vom Papier der Tageszeitung, legte dieses zusammen mit etwas Anmachholz in den Kaminraum, brach etwas Feueranzünder vom Block ab und zündete diese an. Auf der Packung hatte sie gelesen, dass sie den Anzünder erst ein paar Momente brennen lassen sollte, und als die Flamme groß genug war, schmiss sie den Anzünder auf den Holz- und

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