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Ein Ende des Wartens

Ein Ende des Wartens

Titel: Ein Ende des Wartens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Knieps
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Zwischenzeit legte Sören zwei weitere Holzscheite nach, und Tammy sah in ihren Augenwinkeln, wie Annika mit ihrer Hand sanft über seinen Rücken streichelte. Nun war für Tammy auch der allerletzte Zweifel ausgeräumt, was an diesem Abend passieren würde.
Als Tammy zurück ins Wohnzimmer kam, schloss Sören gerade die Flügeltüren und Annika zog ihre Hand von seinem Rücken zurück. Tammy fixierte Annikas Blick, die ihr eindeutig zu verstehen gab, was sie von dem Abend erwartete, und kaum, dass Tammy die Weingläser der drei gefüllt hatte, nahm sie ihr Glas, stand auf, gähnte übertrieben und sagte, dass sie sich hinlegen würde. Sie sei übermüdet, würde noch ein bisschen lesen und dann schlafen. Sie wünsche den beiden einen schönen Abend und musste nicht schwer gegen Sörens Anstandsbemerkung argumentieren, die sie überreden sollte, doch noch etwas zu bleiben. Annika schenkte Tammy ein Dankeschön-Lächeln, als sie sich von ihr für die Nacht verabschiedete, und kaum, dass Tammy die Treppe hinauf war, fanden Annikas Sörens Lippen.
     
     

17
    Sie küssten sich erst heftig, dann zärtlicher, ehe Annika nicht länger warten konnte und den Rollkragenpullover über seinen Kopf zog. Für einen sehr kurzen Augenblick zögerte sie, als sie Sörens nackte, bebende Brust vor sich, doch die Unsicherheit verlor sich sofort, als er sie an sich zog und sie seine Wärme spürte.
Alles, was nun folgte, verlief an Annika wie ein tiefer Rausch vorbei. Zwischendurch gelang es ihr, Fetzen von Bewegungen und Entwicklungen zu beobachten, die sie vor wenigen Stunden noch nicht für möglich gehalten hatte. Bilderfetzen von einem wilden und dann wieder langsamen, erotischen Ausziehen vermischten sich mit heißen Küssen auf ihrer Brust, seinen warmen, sanften Händen, die innen an ihren Beinen hochfuhren, das Umspielen mit seiner Zunge, das Spiel, das sie ihm schenkte, als sie ein wenig mehr die Kontrolle übernahm, das Überziehen eines Kondoms, das er plötzlich in seinen Händen hielt, sein Eindringen, das sanfte Wiegen, das Stocken, das Atmen, das gleich darauf folgende heftige Küssen, das Stöhnen, das Krallen, das Genießen, das Hecheln, die stillen Schreie, die Lust. Die große Lust, die er ihr brachte, als sie ihn in sich aufnahm, solange mit ihrem Orgasmus aushielt, bis auch er an diesen Punkt kam, ehe sich die Lust der beiden in einen Moment der gegenseitigen Ekstase auflöste.
Beinahe war sie froh, dass er gleich nach dem Höhepunkt von ihrem Körper herunterglitt, denn alles um sie herum war ein Glitzern. Alle Teile ihres Körpers kribbelten, selbst die hinterste Ecke des kleinen Zehs schien vor Erregung zu zittern.
Wie lange Annika mit geschlossenen Augen auf der Couch lag, wusste sie im Nachhinein nicht mehr, doch die Wärme, die vom Ofen aus ins Zimmer drang, verhinderte, dass sie sich allzu schnell abkühlten und dabei erkältete.
Als sie irgendwann die Augen öffnete, bemerkte sie den neben sich liegenden Sören und seinen Blick, wie er sie beobachtete. In seinen Augen lag eine Wärme, die sie erschrecken ließen, denn in diesem Moment kehrten die Erinnerungen an Marco zurück. Hatten sie sich einmal so heftig geliebt wie es eben mit Sören geschehen war? Oder waren Marco und sie eher die zurückhaltenden Liebenden, denen Sex zwar nicht unwichtig, aber auch nicht zentral war, sondern mehr der körperliche Ausdruck ihrer Liebe – mehr als die Befriedigung ihrer körperlichen Lust?
    Annika wollte ihre Gedanken zurück zu Sören und dem magischen Moment zwingen, doch ihre Gedanken wanderten immer zu ihrer Beziehung zu Marco. Irgendwie spürte sie in ihrem Inneren, dass dies der Moment war, an dem sie sich für oder gegen eine Weiterführung der Beziehung mit Marco entscheiden würde. Natürlich würde sie ihm diese Nacht mit Sören niemals erzählen, selbst wenn sie mit ihm weiter zusammen blieb.
Aber was waren die Kriterien einer weiteren Beziehung? Was konnte die Frage beantworten, auf die Annika seit dem Abschicken des Briefes verstärkt eine Antwort suchte, sie aber nicht zu finden vermochte. Dachte sie vielleicht zu viel? Hatte sie sich vom Kopf her noch nicht lösen können, ihr Körper aber schon?
Woran sie denken würde, fragte mit einem Mal und aus dem Nichts heraus Sören, und Annika war froh, dass sie nicht mit dem gesamten Körper zusammenzuckte. Sie dachte über die Antwortmöglichkeiten nach, und aus welchem Grund auch immer, war es ihr in diesem Moment, als müsse sie zu Sören ehrlich

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