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Ein endloser Albtraum (German Edition)

Ein endloser Albtraum (German Edition)

Titel: Ein endloser Albtraum (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Marsden
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Nation abgeschlossen. Danke und gute Nacht.«
    »He, wir könnten damit selbst die Nation werden«, sagte Kevin. »Wir sind vielleicht die Einzigen, die noch frei sind, also wären wir die Regierung und alles Übrige, oder? Ich werde Premierminister sein.«
    »Ich werde Polizeichef sein«, sagte Chris. Jeder von uns wählte sich einen Job oder bekam ihn zugewiesen. Homer war Verteidigungsminister und Chef des Generalstabs. Lee war wegen seines Beins Rentner des Jahres. Robyn wollte Gesundheitsministerin werden, wurde stattdessen aber Erzbischöfin. Corrie sagte: »Ich werde Ministerin für Kevin sein.« Manchmal konnte sie wirklich ekelhaft sein. Fi war Justizministerin, wegen ihrer Eltern. Ich wurde zum Poeta Laureatus ernannt, was mich wirklich freute.
    Vielleicht setzte sich dadurch in Robyns Kopf die Idee fest, dass ich all dies niederschreiben sollte.
    »Jetzt seid jedenfalls ihr an der Reihe«, meinte Chris irgendwann. »Was habt ihr Lieben hier getan, außer eure Bräune zu pflegen?«
    Sie hatten bereits den Hühnerhof bewundert und die Eier gekostet. Aber wir erzählten ihnen den Rest, vor allem von der Hütte des Einsiedlers, die unserer Ansicht nach eine großartige Reservebasis für uns abgeben würde.
    »Ich will an der Rückseite der Hölle einen Weg hinaus zum Holloway-Fluss finden«, sagte ich. »Ich bin sicher, dass dieser Bach dorthin fließt. Und wenn wir einen zweiten Weg hinaus zur Verfügung hätten, wäre unsere Lage noch sicherer. Sobald wir im Holloway sind, können wir in das gesamte Risdon-Gebiet gelangen.«
    Lee und ich erzählten ihnen nichts von der Metallkassette mit den Papieren des Einsiedlers. Es gab keinen bestimmten Grund dafür. Wir hatten es nicht einmal abgesprochen. Es kam uns einfach zu persönlich vor.
    »Hört mal«, sagte Kevin. »Ich habe gedacht, dass wir neben den Hühnern auch andere Tiere halten könnten. Ich bin kein Vegetarier und ich will mein Fleisch. Und ich glaube, ich habe die Lösung.«
    Alle sahen ihn erwartungsvoll an. Er beugte sich vor und sagte feierlich, beinahe ehrfürchtig ein einziges Wort.
    »Frettchen.«
    »O nein«, kreischte Corrie. »Igitt! Sie sind widerlich. Ich hasse sie.«
    Kevin war durch die Illoyalität der einzigen Person, auf die er sich normalerweise verlassen konnte, verletzt. »Sie sind nicht widerlich«, sagte er betroffen. »Sie sind sauber, sie sind intelligent und sie sind sehr freundlich.«
    »Ja, so freundlich, dass sie dein Hosenbein hinaufklettern«, sagte Homer.
    »Was sind sie?«, fragte Fi. »Isst man sie?«
    »Ja, zwischen zwei Scheiben Brot. Und ohne sie vorher zu töten. Man isst sie lebend, während sie sich im Sandwich winden und quieken. Sie sind die frischeste Nahrung der Welt.« Das war Kevin, wenn er lustig sein wollte. Er belehrte Fi weiterhin über Frettchen, wobei sich herausstellte, dass er auch nicht viel über sie wusste.
    Homer sagte: »Es stimmt, dass einige der alten Kerle um Wirrawee, pensionierte Bergleute, sich ein paar Frettchen halten und von den Kaninchen leben. Sie besitzen kein einziges Pfund, deshalb sorgen sie auf diese Weise für ihren Fleischbedarf.«
    »Na also, siehst du?«, fragte Kevin und setzte sich auf die Fersen.
    Es war eine ziemlich gute Idee. Ich wusste auch nicht viel über sie, außer dass man Netze brauchte, die man über alle Löcher spannte; die Kaninchen rannten dann hinein und waren gefangen. Und obwohl es hier in den Bergen nicht viele Kaninchen gab, herrschte im Distrikt nie Mangel an ihnen.
    Dann fand Chris ein Haar in der Suppe. »Werden nicht alle tot sein? Die Frettchen? Wenn ihre Besitzer gefangen oder tot sind, gibt es niemanden, der sich um sie kümmert und sie am Leben erhält.«
    Kevin sah selbstgefällig drein. »Für gewöhnlich ja«, sagte er. »Aber mein Onkel, der nach der Abzweigung bei Stratton wohnt, lässt sie frei herumlaufen. Er hat Massen von ihnen und er hat sie darauf dressiert zu kommen, wenn er pfeift. Sie sind wie Hunde. Wenn sie dieses Signal hören, wissen sie, dass sie etwas zu fressen bekommen. Ein paar verliert er, weil sie verwildern, aber er hat so viele, dass es ihm nichts ausmacht.«
    Wir nahmen die Frettchen in die Liste der Dinge auf, die wir kaufen, tun oder untersuchen sollten.
    »Holen wir uns ein bisschen Schlaf.« Homer stand auf, streckte sich und gähnte. »Vielleicht kann Ellie nach dem Mittagessen noch eine Führung zur Hütte des Einsiedlers veranstalten – für alle, die an dieser einmaligen und interessanten historischen

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