Ein Engel fuer Charlie
schlafen würde, nachdem Starla darin gelegen hatte. Er rasierte sich, duschte eiskalt, zog sich an und hatte sein Verlangen wieder unter Kontrolle, als er in die Küche ging und dort seinen Gast und seine Tochter vorfand.
Starla trug hellblaue Jogginghosen, die tief an der Hüfte ansetzten und ein passendes Top, das so kurz war, dass knapp zwei Zentimeter Haut zu sehen waren. Charlies Reaktion auf dieses Stückchen nackte Haut war so stark, als würde sie im Bikini vor ihm stehen.
Er wandte sich sofort ab, holte einen Becher aus dem Schrank und goss sich Kaffee ein.
„Daddy, guck nur, was Starla und ich gemacht haben. Wir haben Hörnchen gebacken und Früchte geschnitten.“
„Hörnchen? Die habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gegessen.“ Er nahm an der Theke Platz.
„Guten Morgen, Charlie“, sagte Starla.
Allein ihre Stimme reichte, um die Erinnerung an seinen Traum zurückzubringen.
Wie sich ihr nackter Körper an seinem angefühlt hatte, wie er sie mit seinem Gewicht in die Matratze gedrückt hatte… Er war so in seine Fantasien versunken, dass er den Becher schräg hielt und Kaffee verschüttete.
„Verdammt.“
„Hast du was gesagt?“
„Entschuldige. Ich meine, guten Morgen.“ Er riss ein Stück Papier von der Küchenrolle ab und wischte seinen Ärmel trocken.
„Gib deinem Daddy seinen Teller, Meredith“, sagte Starla.
Seine Tochter kam mit einem Teller, auf dem zwei Hörnchen und geschnittene Früchte lagen, zu ihm hinüber.
„Danke, mein Schatz.“
Die Hörnchen, die mit Nüssen und Trockenfrüchten gefüllt waren, schmeckten köstlich, und er aß drei davon. „Wo hast du das Rezept her?“ fragte er.
„Diese Hörnchen sind leicht zu machen. Dazu braucht man kein Rezept.“
Starla aß ein Hörnchen und trank einen Schluck Tee. Ein Blick auf ihre sinnlichen Lippen, die jetzt den Keramikbecher berührten, reichte, und Charlie wusste, dass er diesen Becher ebenfalls würde ersetzen müsste, sobald sie gegangen war.
Meredith hatte nur ein halbes Hörnchen gegessen und sich dann ihrer Schüssel mit Cornflakes zugewandt. „Bist du mit deiner Arbeit jetzt fertig?“ fragte sie, während Milch von ihrem Kinn tropfte.
Er nickte und wischte ihr mit einer Serviette das Kinn trocken. „Ich bin gestern Abend fertig geworden. Jetzt kann ich nur noch herumsitzen und darüber nachdenken, wer vielleicht Weihnachten ohne Geschenk bleiben muss.“
„Du hast deinen Teil erledigt“, bemerkte Starla. „Für das Wetter kann man dich nicht verantwortlich machen.“
„Können wir heute etwas zusammen unternehmen?“ fragte Meredith.
Charlie betrachtete den hoffnungsvollen Ausdruck seiner Tochter und spürte, wie erneut Schuldgefühle in ihm aufstiegen: „Was würdest du denn gern tun?“
„Einen Weihnachtsbaum holen.“
Charlie erhob sich und schaute zur Terrassentür hinaus. Es hatte aufgehört zu schneien, und die Sonne blinzelte bereits durch den Morgendunst. „Ich glaube, heute wird es richtig schön. Der Schnee ist allerdings sehr tief. Ich werde den alten Schlitten herausholen müssen, um den Baum nach Hause zu bringen.“
Meredith quietschte vor Vergnügen, sprang vom Stuhl und schlang die Arme um seine Taille. „Danke, Daddy! Danke, danke. Wir werden den schönsten Weihnachtsbaum bekommen, den wir je gehabt haben.“
„Ich werde dir helfen, dich anzuziehen“, erklärte er. „Zieh dir warme Strumpfhosen unter deinen Schneeanzug an.“
„Wie steht es mit dir?“ fragte er Starla. „Hast du etwas, was du unter deine Jeans ziehen kannst? Falls nicht, suche ich dir etwas.“
„Ich habe warme Skiunterwäsche dabei. Ein Fernfahrer muss für alle Eventualitäten ausgerüstet sein.“
„Gut. Meredith, iss deine Cornflakes auf, damit wir uns fertig machen können.“
Seine Tochter gehorchte nur zu gern. Rasch aß sie ihre Schüssel leer, biss noch einmal von dem Hörnchen ab und lief dann in ihr Zimmer.
„Es ist wohl besser, wenn ich zu ihr gehe und nachsehe, ob sie sich auch wirklich warm anzieht“, erklärte Charlie und verließ ebenfalls die Küche.
Fünfzehn Minuten später liefen die drei warm eingepackt ins Freie, und Charlie ging zur Garage hinüber, um den Schlitten, die Motorsäge und ein Seil zu holen.
Dann setzte er Meredith auf den Schlitten und vertäute die eingepackte Säge auf dem hinteren Teil.
Als sie endlich loszogen, schien die Sonne von einem fast wolkenlosen Himmel herunter, und sie mussten Sonnenbrillen gegen die gleißende Helligkeit
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