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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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könntest du falsch machen? Du hast in Jahrhunderten nichts Falsches getan«, antwortete er und ging zur Wohnzimmercouch. Emily rührte sich nicht vom Fleck, bis er über die Schulter sagte: »Emily, Liebste, geh zu Bett. Und schließ deine Tür ab. Verbarrikadiere sie, damit ich nicht in dein Zimmer kann.«
    »Oh.« Sie lächelte verstohlen und zog sich zurück. Sie machte die Tür zu, verschloss sie aber nicht.

Kapitel 12
    Du willst da wirklich hin?«, fragte Emily wütend und ungläubig zugleich. »Du willst mit diesen Männern in den Billardsalon gehen, die halbe Nacht mit ihnen trinken und wer weiß was sonst noch tun? Diese Männer wissen, wer du bist!«
    Michael stand mit nacktem Oberkörper im Bad und rasierte sich seelenruhig, sein Haar war noch feucht von der Dusche. Er drehte sich nicht einmal nach Emily um.
    »Willst du mir nicht antworten?«
    »Sie haben keine Ahnung, wer ich bin. Nicht, wer ich wirklich bin«, sagte er, dann wischte er sich die Seifenreste vom Gesicht und sah nach, ob er sich irgendwo geschnitten hatte. Er war an den Umgang mit einer Rasierklinge nicht gewöhnt.
    »Sie wissen das, was alle Welt glaubt, und für die Welt bist du ein gesuchter Mörder.«
    »Weißt du, wo mein braunes Hemd ist?«, fragte Michael und suchte in Emilys Schrank danach. »Oder soll ich das grüne anziehen?«
    »Zieh das an, das am besten zu Blut passt«, grollte sie. Sie lehnte mit verschränkten Armen am Türrahmen.
    Als Michael mit seinem braunen Hemd in der Hand an ihr vorbeiging, hauchte er ihr einen Kuss auf die Wange. »Ich hatte heute wie du einen sehr schönen Tag, und du wirst mir heute Abend auch fehlen.«
    »Ich werde dich kein bisschen vermissen«, gab sie zurück. »Ein absurder Gedanke. Ich war in der letzten Woche so viel mit dir zusammen, dass ich mich darauf freue, eine Weile allein zu sein. Ich habe etliche Bücher hier, die ich gern lesen würde.«
    Michael quittierte diese Behauptung mit einem kleinen Lächeln. Zum Teufel mit ihm, dachte Emily. Er hatte recht, der Tag war wunderschön gewesen. Es hatte ihr gefallen, ihm ihre winzige Stadt zu zeigen und ihn mit den Leuten bekannt zu machen. Die meisten Männer waren übers Wochenende heimgekommen, und Michael blieb vor vielen Häusern stehen und plauderte so zwanglos mit den Leuten, als hätte er sein ganzes Leben in Greenbriar verbracht.
    Und alle mochten ihn. Sie wurden zu Tee, Kaffee und Limonade eingeladen. Als sie bei den Kellers auf der Veranda saßen, sagte Emily: »Ich möchte eines Tages so ein Haus wie dieses haben - mit einer großen Veranda, grünem Rasen und einer Schaukel.«
    »Ich nicht.«
    Sie sah Michael überrascht an, dann drehte sie sich weg. Was kümmerte es sie, welche Wünsche er hatte?
    »Ich hätte lieber das Madison-Haus. Ich bin es gewöhnt, viel Platz zu haben, und das ist ein großes Haus. Und ich würde gern sechs Kinder haben.«
    »Deine arme Frau«, sagte Emily und beobachtete ihn aus den Augenwinkeln.
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand meine Frau bedauern müsste«, raunte er in einem Ton, der ihr kleine Schauer über den Rücken jagte, zu.
    Mrs. Keller brachte Limonade und Kuchen, und sie sprachen nicht mehr davon, was sie sich wünschen würden, wenn die Dinge anders wären.
    Irene war noch nicht aus der Großstadt zurück - vielleicht wollte sie ja auch gar nicht kommen-, deshalb konnte Michael sie nicht kennen lernen. Und es gab nur eine brenzlige Situation an diesem Tag. Als sie zu den Brandons gingen, sah Mr. Brandon, ein Anwalt, Michael unverwandt an und sagte: »Habe ich Sie nicht im Fernsehen gesehen?«
    Emily brachte vor Angst kein Wort mehr heraus, aber Michael erwiderte strahlend: »Man hat ein Foto von mir gezeigt, ja.«
    Mr. Brandon kramte offenbar in seinem Gedächtnis. »Hat man Sie nicht beschuldigt, ein Mafia-Killer zu sein, und Sie auf Anweisung des FBI ins Gefängnis gesteckt? Man hat auf Sie geschossen, oder?«
    »Ja, das stimmt«, bestätigte Michael munter. »Man hat mich totgeschossen. Aber Emily hat mich gefunden und die Kugel mit einer Zange aus meinem Schädel gezogen. Seither bin ich ihr treu ergebener Sklave.«
    Emily stand kurz vor einer Ohnmacht, aber Mr. Brandon fing nach einer Schrecksekunde lauthals zu lachen an, schlug Michael freundschaftlich auf den Rücken und lud ihn ein, am Abend mit den anderen Jungs im Billardsalon ein paar Biere zu trinken. Und genau auf diese Zusammenkunft bereitete sich Michael gerade vor.
    Niemand hatte Emily gebeten.
    »Wie sehe ich

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