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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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ließ ihren Teebecher fallen, als sie losrannte.
    Im Schlafzimmer lag der halb nackte Michael auf dem Boden und sah zu Donald auf, der mit geballten Fäusten über ihm stand und ihn wütend anstarrte. So wie Emily die Situation beurteilte, war Donald kurz davor, sich auf Michael zu stürzen. Sie sprang mit einem Satz zwischen die beiden und baute sich schützend vor Michael auf, der, wie es den Anschein hatte, gerade lernte, was ein ausgewachsener Kater war. »Donald«, sagte Emily flehend, »lass uns ins Wohnzimmer gehen, dann erkläre ich dir alles.«
    »Geh mir aus dem Weg, Emily«, stieß Donald durch zusammengebissene Zähne hervor. »Ich bringe ihn um.«
    Michael presste eine Hand an seinen Kopf. »Ich glaube, dieser Körper stirbt ganz von selbst«, hauchte er jämmerlich.
    »Bitte, Donald.« Emily legte eine Hand auf seinen Arm. »Komm mit, damit ich dir das Ganze erklären kann.«
    Es dauerte einen Moment, bis Donald seine Wut soweit gezähmt hatte, dass er sich Emily zuwenden konnte. »Du willst, dass ich ihn hier allein lasse? In deinem Schlafzimmer?«
    »Meine Kleider sind hier«, warf Michael arglos ein, und Emily bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick, weil sie sehr wohl wusste, dass er Donald noch mehr auf die Palme bringen wollte.
    Donald ging auf ihn los, während sich Michael von der Decke befreite, in die er gehüllt war. Emily drängte Donald im letzten Moment zurück und presste die Hände gegen seine Brust. »Bitte«, flehte sie. Sie spürte Donalds hämmernden Herzschlag unter den Händen.
    Als sich Donald einigermaßen gefasst hatte, war es Michael gelungen, sich aus der hinderlichen Decke zu winden und aufzustehen. Erst dann spürte Emily, dass sich Donalds Muskeln ein wenig entspannten. Er mochte fuchsteufelswild sein, aber er war kein Idiot - er sah auf den ersten Blick, dass Michael wesentlich größer und stärker war als er selbst. Donald war zwar schön wie ein Model aus der Werbung, aber er war relativ klein, und selbst die vielen Stunden, die er im Fitness-Studio verbrachte, hatten ihm nicht zu solchen Muskelpaketen verholfen, mit denen die Natur Michael ausgestattet hatte. Zudem sah Michael mit dem zerzausten dunklen Haar, den blitzenden Augen und den dunklen Stoppeln auf Wangen und Kinn genau aus wie der Gangster, der er angeblich war.
    »Komm«, drängte Emily und bugsierte Donald zur Tür.
    Widerstrebend ließ sich Donald ins Wohnzimmer schieben. Während Emily die Tür schloss, funkelte sie Michael, der in einer knappen Unterhose im Morgenlicht stand, böse an. »Zieh dich an«, zischte sie. »Und lass dich nicht blicken, bis ich dir sage, dass du rauskommen kannst.«
    Er zwinkerte ihr lächelnd zu, als wäre alles in schönster Ordnung. Emily zog mit einem Ruck die Tür zu.
    »Los, raus damit«, forderte Donald. »Ich will augenblicklich wissen, was dieser ... dieser ...« Er sah sie voller Entsetzen an. »Er ist der Mann, den wir in den Nachrichten gezeigt haben, stimmt’s?«, setzte er so leise hinzu, dass Emily ihn kaum verstehen konnte. Im nächsten Moment hielt er den Telefonhörer in der Hand.
    »Was hast du vor?«, rief sie.
    »Was du schon vor einer Woche hättest tun sollen. Ich rufe das FBI an. Wir sagen ihnen, dass er dich als Geisel festgehalten hat - ich bestätige deine Geschichte. Ich sage ...Was, zum Teufel, tust du?«, brüllte er, weil Emily das Telefonkabel aus der Dose an der Wand gerissen hatte.
    »Du rufst niemanden an«, sagte sie. »Erst hörst du mir zu. Ich möchte dir alles erklären.«
    »Du willst mir erklären, warum du einen Mann in deiner Wohnung beherbergst, der ganz oben auf der Fahndungsliste des FBI steht? Nein, sag es mir nicht. Lass mich raten. Er hat dir irgendeine haarsträubende Geschichte von seiner Unschuld aufgetischt und dir weisgemacht, dass man ihn fälschlicherweise beschuldigt, dass ihm kein Mensch glaubt und ...«
    »Nein, nein, nein!«, unterbrach sie ihn vehement. Dann atmete sie tief durch, um einen klaren Kopf zu bekommen und sich eine Lüge auszudenken, die Donald davon überzeugen konnte, dass ihr gar nichts anderes übrig geblieben war, als einen gesuchten Mann bei sich aufzunehmen.
    Donald verschränkte die Arme vor der Brust. »Schön, Emily, ich höre. Nein, warte, ehe du mir die zweifellos fantastischste Geschichte erzählst, die mir je zu Ohren gekommen ist, möchte ich wissen, warum du nicht dafür gesorgt hast, dass er aus deinem Bett verschwindet, bevor ich hier aufgetaucht bin.«
    Emily versuchte, Ruhe zu

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