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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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der Fall sein.»
    Emily neigte den Kopf nach hinten, damit er ihren Hals liebkosen konnte. »Ich liebe es so sehr, wenn du das tust.«
    »Und wie ist das? Und das?»
    Emily hatte keine Kraft mehr zu antworten - zumindest nicht mit Worten.

Kapitel 16
    Als Emily aufwachte, schien die Sonne, und sie war ganz allein auf der Lichtung und splitternackt. Es war romantisch, in der Nacht nackt zu sein und von einem wunderbaren Mann geliebt zu werden, aber am helllichten Tag im Freien ohne Kleider aufzuwachen bereitete ihr Unbehagen - es war beschämend.
    »Michael?«, flüsterte sie, bekam aber keine Antwort. Das brachte sie noch mehr in Verlegenheit. Was, wenn Schulkinder auf einem Ausflug hier vorbeigekommen wären?
    Sie sammelte rasch ihre Kleider auf, die überall verstreut lagen, und zog sich an. So viel zu Engeln, dachte sie wütend. Ein Engel drehte sich nicht einfach um und schnarchte, er flog weg ins Niemandsland.
    Jetzt, im hellen Tageslicht, war die bedächtige, vernünftige Emily wieder da, und sie verdrängte die Erinnerung an die letzte Nacht und daran, was sie erlebt zu haben glaubte. Vielleicht waren da Flügel und Waldelfen gewesen, vielleicht ... Um Himmels willen, sie war verlobt, und es durfte gar keinen anderen Mann in ihrem Leben geben.
    Als sie ihren Pullover über den Kopf streifte, fiel ihr wieder ein, was am Abend passiert war. Die Frau mit der Pistole. Die Explosion! Hatte sie tatsächlich den Ort des Verbrechens sang- und klanglos verlassen?
    Sie hatte den Pullover noch nicht richtig heruntergezogen, als sie schon losrannte. Hatte jemand etwas von der Explosion mitbekommen? War der ausgebrannte Wagen gefunden worden?
    Schon aus weiter Entfernung sah sie die rotblitzenden Lichter vor der Bibliothek und hörte das Stimmengewirr. Offensichtlich war die ganze Stadt auf den Beinen, um sich das Auto anzusehen. Emily verlangsamte die Schritte und hielt sich hinter den Bäumen versteckt. Vielleicht war es besser, erst die Lage zu sondieren, ehe sie sich blicken ließ. Als sie näher kam, sah sie zwei Feuerwehrautos, ein halbes Dutzend Streifenwagen und zwei neue große Lieferwagen mit Satellitenschüsseln auf dem Dach. Eine Menge Menschen liefen hin und her und stolperten in dem Durcheinander fast übereinander.
    Am Waldrand lagen Jacken von Feuerwehrmännern auf einem Haufen - große, schwere Ungetüme, in denen Emily zwei Mal Platz gehabt hatte. Sie nahm sich eine dieser Jacken, zog sie an und setzte einen Helm auf, der ihr Gesicht weitgehend verbarg.
    Dann bahnte sie sich vorsichtig einen Weg durch das Chaos und ging zu einem Mann, der in einem der Lieferwagen an einem Aufnahmegerät herumhantierte.
    »Was ist passiert?«, fragte sie.
    Der Mann sah nicht mal auf und beschäftigte sich weiter mit den Knöpfen und Schaltern. »Was? Leben Sie hinter dem Mond, oder wieso haben Sie noch nichts von der Explosion gehört?“
    »Ich habe die ganze Nacht mit Engeln und Elfen getanzt und bin gerade erst aufgewacht.«
    Der Mann grinste, ließ sich aber nicht von seiner Arbeit ablenken. »Die Bibliothekarin von Greenbriar ist mit ihrem Auto in die Luft gejagt worden.«
    »W ... was?«
    »Emily Todd, die Bibliothekarin, Explosion«, sagte er, als wäre sie schwer von Begriff. »Wie’s scheint, hat sie ein Doppelleben geführt. Bibliothekarin bei Tag, Kriminelle bei Nacht.«
    »Kriminell?«
    Der Mann bedachte Emily mit einem scharfen Blick, und sie zog sich den Helm tiefer ins Gesicht, damit er es nicht sehen konnte. »Ja. Sie lebte mit einem Kerl zusammen, der ganz oben auf der Fahndungsliste des FBI stand. Man munkelt, sie hätte etwas mit der Mafia zu tun gehabt. Man nimmt an, dass sie etlichen Mafiosi und anderem Gesindel zur Flucht verholfen hat. Sie scheint ziemlich raffiniert gewesen zu sein, denn die ganze Stadt dachte, dass sie in die kleinen Dörfer fährt, um unterprivilegierten Kindern Bücher zu bringen. Sie ist sogar für ihre Wohltätigkeit ausgezeichnet worden, dabei hat sie für die Mafia gearbeitet.«
    Emily starrte den Mann sprachlos an, als er die Kopfhörer aufsetzte und lauschte.
    »Donald hat die Geschichte ans Licht gebracht«, fuhr der Mann nach einer Weile fort.
    »Donald?«, krächzte Emily. Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    »Ja, Sie wissen schon, Mr. News. Bestimmt haben Sie von ihm gehört. Er hat den Johnson-Fall vor ein paar Jahren aufgedeckt.«
    Der Mann verstummte und betätigte ein paar Regler, bis alles zu seiner Zufriedenheit eingestellt war. »Und jetzt sieht’s so aus, als

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