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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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hoffte, die Reporterin würde das als Verlegenheit deuten. »Dürfte ich Sie um einen Gefallen bitten? Sie kennen Donald Stewart nicht sehr gut, oder? Ich meine, stehen Sie in der Hierarchie weit genug oben, um mir ein Autogramm von ihm besorgen zu können?«
    »Selbstverständlich«, gab die Reporterin ungehalten zu-rück, und Emily war sofort klar, dass sie in ihrem ganze Leben noch nie ein Wort mit Donald gewechselt hatte.
    »Könnten Sie mir eines holen? Er soll schreiben: Für das Zuckerschnäuzchen.' Damit meine Schwester sieht, dass er meinen Spitznamen kennt - sie wird denken, dass Mr. Stewart und ich ... na ja, dass wir uns kennen.«
    »Zuckerschnäuzchen?«, wiederholte die andere verächtlich. Offensichtlich bereute sie ihre Angeberei längst. Sie verzog das Gesicht und wies Emily an, sich nicht von der Stelle zu rühren, bis sie mit dem Autogramm zurückkäme. »Um nichts in der Welt gehe ich von hier weg«, beteuerte Emily wahrheitsgemäß und sah der Frau nach, die sich ihren Weg durch die Menge bahnte. Donald saß auf einem Klappstuhl und wurde für seinen Auftritt vor der Kamera geschminkt. Emily beobachtete ihn mit Argusaugen und erkannte an seiner Körperhaltung, dass er die Nachricht bekommen und verstanden hatte. Er drehte den Kopf, schaute in ihre Richtung und erkannte sie in der riesigen Feuerwehrjacke. Emily hob die Hand zum Gruß, und im Nu war Donald bei ihr, packte ihren Arm und zerrte sie unter die Bäume.
    »Was, zum Teufel, hast du hier zu suchen?«, herrschte er sie an, als sie außer Hörweite der anderen waren.
    Emily riss sich von ihm los. »Was soll das heißen? Freust du dich denn nicht, dass ich noch am Leben bin?«
    »Doch, natürlich«, versetzte er in einem keineswegs erfreuten Ton. »Es ist nur ein großer Schock, das ist alles. Wir alle dachten, dass ...«
    »Dass du auf die Story deines Lebens gestoßen bist«, fiel sie ihm bitter ins Wort. Plötzlich verließ sie der Mut, und sie spürte, wie Tränen in ihre Augen traten. »Donald, ich dachte, du liebst mich.«
    »Ich habe dich geliebt. Ich meine, ich tue es noch, aber, Emily, du musst zugeben, dass du mich in den letzten Tagen ziemlich schlecht behandelt hast. Du hast mit einem anderen Mann zusammengelebt .«
    »Nicht auf die Art, wie du denkst«, sagte sie und versuchte, in der Tasche etwas zu finden, womit sie sich die Nase putzen konnte, aber die Taschen waren so tief unten, dass sie nicht bis auf den Grund kam. »Du hast schreckliche Dinge über mich in die Welt gesetzt, obwohl dir klar ist, dass sie nicht der Wahrheit entsprechen. Du weißt ganz genau, dass ich Michael nur geholfen habe, weil ich mich sehr leicht überreden lasse und nicht gut Nein sagen kann.« Donald zuckte mit den Schultern. »Es war eine Story.«
    Seine Gefühllosigkeit verschlug ihr momentan die Sprache, und sie presste die Lippen zusammen. Schließlich brachte sie hervor: »Du wusstest haargenau, dass nicht ich in dem Auto gesessen habe, stimmt’s?«
    Donald ersparte sich eine direkte Antwort und betrachtete sie mit einem flammenden Blick. »Besser du giltst als tot, als dass bekannt wird, dass du mich hast sitzen lassen wegen diesem ... diesem ...«
    »Du hast das alles aus Rache getan? Du hast beschlossen, meinen Namen durch den Schmutz zu ziehen, eine Riesenstory daraus zu machen und dann ... was dann? Wenn ich in ein paar Tagen lebend aufgetaucht wäre, hättest du eine Berichtigung auf Seite dreiundzwanzig in irgendeine winzige Lokalzeitung gesetzt - war das dein Plan?«
    »Das ist genau das, was du verdienst«, gab Donald zurück. »Wie konntest du es wagen, wegen dieses verdammten Killers meinen Ruf und meine Karriere aufs Spiel zu setzen? Emily, wie konntest du mir so etwas antun?«
    »Ich habe dir das nicht angetan. Ich habe ihn bei mir aufgenommen, weil er ein freundlicher Mann ist und Hilfe brauchte. Das alles hat nicht das Geringste mit dir zu tun.«
    »Alles, was du machst, hat mit mir zu tun und mit meiner Zukunft. Ich habe mich für dich entschieden, weil du loyal warst und ich sicher sein konnte, dass du mir nie irgendwelche Schwierigkeiten machen würdest. Wie konntest du mich nur so hintergehen?«
    »Ich?« Sie schnappte nach Luft und fuhr in ruhigem Ton fort: »Donald, wieso hast du mich gebeten, dich zu heiraten? Und ehe du mir Lügen erzählst, möchte ich dich daran erinnern, dass ich nur da hinübermarschieren und mich diesen Leuten zeigen muss. Du würdest wie ein kompletter Idiot dastehen, wenn landesweit gesendet

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