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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dem suchen, was du hier zu finden hoffst, und mich und all meine Vorleben in Ruhe lassen?«
    »Das kann ich nicht«, entgegnete er und ging im Zimmer umher. »Zumindest in den nächsten hundert Jahren kann ich dich nicht allein lassen. Sag mal, Emily, wie soll der Mann sein, mit dem du dein Leben verbringen willst?«
    »Klug, geistreich und mir ergeben - sklavisch ergeben. Und reich, damit er mit mir nach Paris fahren kann.«
    »Ich dachte, du wolltest an einem Fluss campen und Rafting machen - das war’s doch, oder?« Plötzlich sog er scharf die Luft ein, als er an einem großen Schrank vorbeiging. »Es ist da drin.«
    Wider jede Vernunft blieb Emily wie angewurzelt stehen und starrte gebannt auf den Schrank. Was war in diesem Schrank? Böse Dämonen? Gespenster? Etwas oder jemand, der herausspringen und sich nie mehr einsperren lassen würde?
    Als Michael die Schranktür öffnete, wäre Emily beinahe in Ohnmacht gefallen und schnappte nach Luft. Aber in dem Schrank standen nur Bücher - Reihe um Reihe ledergebundene Bände.
    »Sie sehen nicht gerade unheilvoll aus«, bemerkte Emily. Sie war ärgerlich mit sich selbst, weil sie sich hatte ins Bockshorn jagen lassen. »Das sind Skripte von Donalds Sendungen. Ich weiß das, weil ich den Buchbinder für ihn aufgetan habe.«
    Vorsichtig, als könnte er sich die Hand verbrennen, nahm Michael eins der Bücher heraus und schlug es auf. Emily hatte Recht gehabt, es waren Skripte. Der edle lederne Einband täuschte - die gebundenen Seiten darin waren billiges, mit Handschrift beschmiertes Papier. Michael schlug den Band zu und stellte ihn an seinen Platz zurück, dann strich er mit der Hand über die Reihen der Buchrücken.
    »Was machst du da?«, fragte Emily ungehalten. »Du willst mir doch nicht weismachen, dass Bücher vom Bösen besessen sein können!«
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie ernst an. »Was hast du damit zu tun, mit diesen ...«
    »Skripten«, half sie nach. Sie hatte seine Eifersucht satt. »Es sind nur die Manuskripte zu längst ausgestrahlten Sendungen von Donald. An ihnen ist nichts Finsteres oder Unheilvolles.«
    »Was hattest du damit zu schaffen?«
    »Ich?«, begann sie, wurde dann aber etwas nachdenklicher. »Ich habe bei den Recherchen geholfen, das ist alles. Donald hatte die Ideen, und ich ...« Sie verstummte, weil Michael sie betrachtete, als wüsste er genau, dass das eine Lüge war.
    »Also schön, es ist während der Woche ziemlich einsam in Greenbriar, deshalb habe ich eine Menge gelesen. Und vielleicht bin ich hin und wieder auch auf etwas gestoßen, was für eine von Donalds Storys interessant sein konnte. Dann habe ich manchmal ein bisschen weiter geforscht. Ich habe die landesweite Fernleihe unter Bibliotheken und das Internet benutzt... Hör auf, mich so anzuschauen! Ich habe nicht in Dateien herumgeschnüffelt, die mich nichts angehen, und habe auch nichts Illegales oder Verwerfliches getan. Ich habe nur Donald geholfen, mehr nicht.«
    »Kein Wunder, dass er dich gebeten hat, ihn zu heiraten«, brummte Michael.
    »Was soll das heißen?«
    »Emily, du hast seine Karriere gemacht. Du bist seine Karriere. Wie viele dieser Storys hast du ihm vorgeschlagen? Wie umfangreich waren deine Recherchen? Wie viele Storys hast du geschrieben?«
    »Ein paar«, sagte sie. Nur weil Donald ein verlogener, hinterlistiger Mistkerl war, brauchte sie ihm nicht nachzueifern. Im Abspann der Sendungen war immer Donald als Autor und Redakteur genannt worden. Emilys Name war nirgendwo aufgetaucht.
    Und genau so hatte sie es gewollt, zumindest hatte sie sich das immer wieder eingeredet. Einige der Stories waren ziemlich kontrovers gewesen, und ...
    Sie sah zu Michael auf. »Vielleicht bin ich ein paar Leuten auf die Zehen getreten, und jemand hat in Erfahrung gebracht, dass ich irgendeine Sache aufgedeckt habe, nicht Donald. Meinst du das könnte es sein?«
    »Ja, genau das meine ich.«
    Die Gedanken wirbelten durch Emilys Kopf, und sie erinnerte sich an all die Storys, bei denen sie Donald »geholfen« hatte. Auf diese Weise hatten sie sich sogar kennen gelernt. Emily hatte mehrmals an Donald geschrieben und ihn gebeten, in ihrer Bibliothek einer Gruppe von Halbwüchsigen einen Vortrag über Fernsehberufe zu halten, aber sie erhielt immer nur Formbriefe als Antwort, in denen stand, dass es sein Terminkalender nicht zuließe, nach Greenbriar zu fahren. Sie hatte sich das Gehirn zermartert, wie sie ihn in ihre Bibliothek locken konnte. Sie las zufällig

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