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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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wir uns hier mal umschauen?«
    Emily erhob keine Einwände, weil sie wusste, dass sich Michael nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen würde. »Im Schlafzimmer?«, erkundigte sie sich stattdessen. »Oder willst du im Wohnzimmer anfangen?«

Kapitel 19
    Bist du jetzt glücklich?«, fragte Emily. »Wir sind in eine Wohnung eingebrochen, haben einen Diebstahl begangen, aber gewonnen haben wir dadurch nicht das geringste. Bist du nun zufrieden?«
    »Kein bisschen.« Michael ignorierte ihren Sarkasmus. »Hier drin stimmt etwas nicht, aber ich weiß nicht, was.«
    »Ich kann dir sagen, was nicht stimmt: Donald kann jede Minute nach Hause kommen. Wenn er uns hier erwischt, ruft er die Polizei, und wir beide wandern ins Gefängnis. Du magst ja die Möglichkeit haben, einfach wegzufliegen, aber wenn mich jemand in meiner Zelle ermordet, bleibe ich tot.«
    Es war sechs Uhr abends, und sie waren keinen Schritt weitergekommen. Aber der Ausflug war dennoch interessant gewesen. Sie hatten Donalds Notebook gefunden und gesehen, dass etliches auf der Festplatte gespeichert war. Das Problem war nur, dass Donald die Dateien gesichert und man nur mit dem richtigen Passwort Zugang zu den Informationen hatte. Emily hatte keine Ahnung, wie das Passwort lauten könnte. Nachdem sie Michael erklärt hatte, was sie brauchten, sagte er: »Lillian weiß sicher, wie das Wort lautet. Sie beschäftigt sich ausgiebig mit dem Leben deines Schatzes.«
    »Sollen wir sie anrufen?« Sie spielte darauf an, dass Lillian eine nackte Frau ohne Körper war. »Oder halten wir eine Séance ab?«
    »Ich bitte Henry, sie aufzusuchen. Ich würde das auch selbst übernehmen, aber ich muss diesen Körper mit mir herumschleppen, und es würde zu lange dauern.«
    »Ich will gar nicht wissen, wer Henry ist.«
    »Er lebt hier.«
    »Natürlich. Wieso bin ich da nicht selbst draufgekommen?« Danach stellte Emily kaum noch Fragen, und Michael vertiefte sich in der nächsten Stunde in die Lederbände und studierte Blatt für Blatt. Irgendwann neigte er den Kopf zur Seite, als würde er jemandem zuhören. Kurz darauf eröffnete er Emily, dass das Passwort »Mr. News« lautete.
    »Nicht gerade originell, was?«, meinte Michael, nahm jedoch Abstand davon, daraufhinzuweisen, dass dieses Passwort ein weiterer Beweis für Donalds Eitelkeit war.
    Und Emily verkniff sich die Frage, wie ein Geist dem anderen Informationen übermittelte. Wie reisten sie? Es war ihr unheimlich zu wissen, dass eine unsichtbare Welt neben der ihren existierte, die ihr bis vor kurzem noch so stabil und sicher erschienen war.
    Plötzlich sprang Michael auf. »Wir müssen gehen. Sofort!«
    »Er kommt, oder?«
    Wieder schien Michael zu lauschen. »Ja«, bestätigte er und musterte Emily eingehend. »Wir müssen augenblicklich verschwinden.«
    Sein Verhalten machte sie stutzig. »Sind da noch mehr böse Kräfte? Sind sie hinter dir her?«
    Michael gab ihr keine Antwort, als er das Notebook zuklappte (der Computer piepste alarmiert, weil Michael das Programm nicht ordnungsgemäß geschlossen hatte), klemmte es sich unter den Arm und schob Emily durch die Wohnungstür.
    Es war zu spät - Donald war bereits im Flur. Er hatte den Arm um eine schöne Blondine geschlungen, die, wie Emily hätte schwören können, keinen Funken Intelligenz besaß. Es wäre einfach unfair, wenn ein Mädchen solche Beine und noch Verstand hätte, ging es Emily durch den Kopf, während sie stocksteif stehen blieb.
    Michael reagierte blitzschnell. Er packte Emily, drückte sie in einer Ecke gegen die Wand und küsste sie leidenschaftlich. Schon im nächsten Moment konnte sie an nichts anderes mehr denken als an Michael - Donald war vergessen.
    Als sich Michael zurückzog, sah Emily mit leuchtenden Augen zu ihm auf.
    »Sie sind weg«, berichtete Michael, aber er schirmte sie immer noch mit seinem Körper vor unliebsamen Blicken ab.
    »Wer?«, flüsterte sie, und erst als Michael sie selbstgefällig angrinste, fiel ihr alles wieder ein.
    »Bleib mir vom Leib«, fauchte sie und stieß ihn von sich.
    »Aber ich dachte, du magst...«Ihr eisiger Blick brachte ihn zum Schweigen, aber das Grinsen blieb. »Lass uns gehen.« Er nahm ihre Hand und lief los.
    Als sie auf die Straße kamen, war Emily vollkommen außer Atem. »Er weiß bestimmt, wer seinen Computer gestohlen hat«, keuchte sie. »Er weiß, dass ich das Versteck von seinem Ersatzschlüssel kenne.«
    »Meinst du vielleicht, Donald ist sich nicht im Klaren, wer dich umbringen will

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