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Ein Engel fuer Emily

Titel: Ein Engel fuer Emily Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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die Ursache all dieser Vorkommnisse - er ist das Problem.«
    »Ein größeres als du«, murmelte sie.
    Michael grinste, wurde jedoch sofort wieder ernst. »Es war nicht leicht, was?«
    »Ich dachte, du weißt alles.«
    »Ich weiß lediglich, dass ihr eine Auseinandersetzung hattet. Möchtest du mir Einzelheiten erzählen?«
    »Nein, kein Wort. Aber was soll das heißen - Donald ist die Ursache des Problems?«
    »Weißt du, wo er wohnt?«
    »Ich nehme an, du meinst seine Stadtwohnung. Ja, das weiß ich. Du hast doch nicht vor, dorthin zu fahren? Ich selbst kann unmöglich ...« Sie brach ab.
    Michael sah sie neugierig an. »Warum kannst du nicht hinfahren?«
    »Weil ich jetzt eine gesuchte Kriminelle bin. Wenn mich jemand auf Grund der Sendungen, in denen mein Foto gezeigt wurde, erkennt, werde ich der Polizei übergeben. Aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Ich bin ja bereits tot.«
    »Komm schon, Emily, Kopf hoch. Du bist tot, und ich bin ein Engel. Es kann alles nur besser werden.«
    Sie lachte nicht. »Ich möchte meinen guten Namen und meinen Ruf wiederherstellen.« Sie schielte aus den Augenwinkeln zu ihm hin.
    »Dann los, übergib mich den Behörden«, sagte er mit einem Lächeln, weil er genau wusste, was in ihrem Kopf vorging. »Sie können mir nichts antun, und ich versichere dir, ich bin in null Komma nichts wieder bei dir. Emily, wir beide bleiben in jedem Fall zusammen, bis dieses Geheimnis gelüftet ist, damit musst du dich abfinden. Gott hat mich mit einer Mission betraut.«
    »Also schön, was soll ich tun? Ich möchte mein altes Leben wiederhaben. Ich habe es satt, mich mit Bomben, dem FBI und Engeln abgeben zu müssen. Und besonders satt habe ich die Gespenster und Geister. Ich will wieder normal sein.«
    »Du hast gerade die Gefühle von ein paar wirklich reizenden Persönlichkeiten verletzt», erwiderte er augenzwinkernd, wurde jedoch sofort wieder ernst. »Gut, keine Scherze mehr. Ich weiß nur, dass dein geliebter Donald die Quelle allen Übels ist. Du musst in seine Wohnung in der Stadt, in die er immer seine Frau ...» Er brach ab. »Wo er seine Trophäen und Auszeichnungen für seinen offenen, ehrlichen Journalismus aufbewahrt.«
    Emily bedachte ihn mit einem warnenden Blick, den Michael ignorierte.
    »Wie kommen wir dorthin?!«
    »Mit dem Bus, einem Auto, dem Zug oder einem Helikopter. Wir können auch zu Fuß gehen, wenn wir ein paar Tage Zeit haben. Aber alles kostet Geld, und meine Handtasche ist mit dieser armen Frau in die Luft gegangen«, erklärte sie mit einem Schaudern.
    »Mit der, die ihren Mann wegen einer Belohnung ans Messer geliefert hat? Die ihn töten wollte, weil man ihr ein zweites Mal Geld dafür versprochen hat? Diese arme Frau? - Wir nehmen den Zug. Einer meiner Schützlinge hat früher etliche Eisenbahnlinien besessen.«
    »Sag nichts. Das waren doch die reinsten Raubritter.«
    Michael zog sie mit sich. »Er hat niemanden bestohlen, aber er hat die Leute dazu gebracht, das zu tun, was er wollte. Möchtest du von der Perlenkette hören, die er seiner Frau geschenkt hat?«
    Sie wollte eigentlich nur hören, dass sie nach Hause gehen und eine heiße Dusche nehmen könnte und dass dies alles nie wirklich passiert war.
    »Nicht den Kopf hängen lassen, Emily. Bald wissen wir mehr, dann wirst du mich los und kannst wieder so leben wie früher.« Ehe sie ihn darauf hinweisen konnte, dass nach seinen eigenen Angaben nichts mehr so sein würde wie früher, setzte er hinzu: »Ich verspreche dir etwas. Ich schwöre hier und jetzt, dass ich den perfekten Mann für dich finde. Ich werde ihn aufspüren und zu dir führen.«
    »Ich dachte, du bist bald nicht mehr mein Schutzengel und wirst degradiert.«
    »Das stimmt, aber diese Regelung tritt erst in hundert Jahren in Kraft. Ich muss erst zu Ende führen, was ich angefangen habe. Und ich muss einen anderen Engel anlernen und mich selbst in meinen neuen Job einarbeiten. All das braucht seine Zeit.«
    Emily musste gegen ihren Willen lachen. »Einhundert Jahre.« Sie kamen an den Waldrand, und vor ihnen erstreckte sich die Straße nach Süden. »Wie kommen wir zum Bahnhof?«, erkundigte sie sich und verzog das Gesicht. »Er ist ungefähr fünfundzwanzig Meilen weit weg, und falls wir jemals dort ankommen, wie sollen wir die Fahrkarten bezahlen?«
    »Ich denke mir etwas aus. Vertrau mir.«
    Eigenartigerweise vertraute sie ihm tatsächlich, obwohl er seit seiner Ankunft ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte.

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