Ein erregender Verdacht - Baccara Bd 1493
dem Verstand sehr eindeutig verbot, die Fehler der Vergangenheit noch einmal zu machen. Einerseits bemühte sie sich, für ihn möglichst schnell die passende Frau zu finden, andererseits war sie immer wieder versucht, ihm das eigene Interesse zu signalisieren.
Dabei wusste sie genau, dass es ein Riesenfehler wäre, mit Matt etwas anzufangen. Er kam aus derselben Welt wie ihr Exverlobter. Er war ein nüchterner, von der Vernunft gesteu erter Mann, während sie viel zu sehr auf ihre Gefühle hörte. Wenn sie sich mit ihm einließ, verpatzte sie nicht nur die größte Erfolgsstory von Ideal Match . Er würde ihr das Herz brechen, davon war sie überzeugt. Denn Männer wie er und Parker gingen in diesem Punkt über Leichen.
Lauren seufzte. Normalerweise gab sie die guten Ratschläge, aber jetzt brauchte sie selbst einen Rat.
Hinzu kam noch, dass Matt offenbar nur sehr schwer zufriedenzustellen war. Die Suche für ihn war noch frustrieren der als die für Phil den Herzensbrecher. An jeder Frau, mit der sie ihn zusammenbrachte, hatte er etwas auszusetzen. Natürlich hatte sie nicht erwartet, dass sie sehr schnell die Passende finden würde, auch wenn der Termin immer näher rückte, zu dem der Sentinel den Namen des begehrtesten Junggesellen verraten würde. Aber bisher hatte er sich mit keiner der Frauen ein zweites Mal verabredet.
Darüber musste sie mit ihm heute unbedingt sprechen.
Genau in diesem Augenblick hörte sie eine Tür klappen, gefolgt von Candaces herzlicher Begrüßung. Lauren öffnete die Tür zum Vorzimmer. Candace hatte bereits ihren Mantel angezogen und zwinkerte ihr zu. „Du weißt ja, dass ich heute pünktlich gehen muss. Bis morgen!“
Offenbar hatte sie es sehr eilig, Lauren mit Matt allein zu lassen. Vorsorglich hatte sie bereits am Morgen erklärt, dass sie der Nachbarin versprochen habe, deren Kinder zu hüten, und deshalb um sechs gehen müsse. Sie winkte Lauren noch einmal zu und verschwand.
Jetzt erst sah Lauren Matt an. Sie war mit ihrem schwierigsten Klienten allein, dem sie insgeheim schon den Namen Mr. Hoffnungslos gegeben hatte, gestern Nacht, als sie nicht einschlafen konnte und lieber nicht an ihn hätte denken sollen.
Er warf seinen Mantel auf einen Stuhl und stand nun vor ihr in der Mitte des Raums, die Hände in den Hosentaschen.
Weil er zeitlich nicht anders konnte, hatte sie sich einverstanden erklärt, ihn auch nach den offiziellen Bürozeiten zu empfangen. Im Grunde hätte sie sich schon längst mit ihm über seine Haltung unterhalten sollen, denn es regte sie auf, dass er alle Kandidatinnen abwies. Aber sie hatte dieses Gespräch immer wieder aufgeschoben.
Hin und wieder hatten sie am Telefon über seine Eindrücke gesprochen, und sie hatte es eisern vermieden, auf den Tag in Pine Hill zurückzukommen. Aber aus seinen Antworten und Erklärungen für seine ablehnende Haltung konnte sie nicht schlau werden.
Sie versuchte, sich innerlich zu wappnen und auf das kommende Gespräch einzustellen. Es würde nicht einfach werden, denn sie wollte ihm sagen, dass er unbedingt seine Haltung ändern müsse. Dazu war einiges Geschick erforderlich, aber …
„Du bringst dich um deine Chancen, die richtige Frau kennenzulernen“, platzte sie heraus.
„Auch dir einen wunderschönen guten Abend“, sagte er weich.
Sie hätte am liebsten mit dem Fuß aufgestampft, so frustriert war sie. Nicht nur über ihr unprofessionelles Verhalten, sondern weil er es immer wieder schaffte, dass sie sich in seiner Gegenwart viel zu sehr als Frau und irgendwie hilflos fühlte.
„Du brauchst mir gar nicht auszuweichen“, zischte sie.
„Das will ich auch nicht.“
„Hast du oder hast du nicht zu Monica gesagt, dass sie lieber einen Kurs auf dem College belegen sollte, statt zu ihrem berühmten Friseur zu gehen? Dass ihr champagnerblondes Haar ihr auch keinen Ehemann herbeizaubern könne?“
„Ja, und? Bist du nicht auch meiner Meinung?“
„Aber, Matt! Monica hat viel Geld und wird noch mal sehr viel mehr haben. Sie hat es nicht nötig zu arbeiten. Sie könnte jeden haben.“
„Offenbar hat sie es doch nötig, sonst hätte sie dich doch nicht engagiert. Das wundert mich auch, denn es gibt jede Menge Männer, die gern eine reiche Erbin heiraten würden.“
„Aber du wohl nicht?“
„Ich brauche das Geld nicht.“
Er wirkte ruhig und vollkommen konzentriert, was sie noch mehr durcheinanderbrachte.
„Im Übrigen“, fuhr er lächelnd fort, „hatte ich doch angegeben, dass die
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