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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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ist absurd. Allein das Material …«
    »Es kostet Sie drei Schilling, Sie stures Mädchen, und außerdem noch Klatsch. Ich möchte alles über die Gäste hören.« Sie hielt Mirabelle den Stoff an und kniff die Augen zusammen. »Wir haben Glück. Es sind wohl keine Änderungen nötig.«
    »Ein hoher Preis«, mischte Evie sich ein, ehe Mirabelle weitere Einwände erheben konnte. »Aber sie nimmt es. Welchen Klatsch möchten Sie denn zuerst hören?«
    Überstimmt, überlistet und gar nicht so sehr daran interessiert, ihren Willen durchzusetzen, wenn sie ehrlich war, griff Mirabelle in ihren Ridikül und nahm die drei Schilling heraus. »Ich werde gut darauf achtgeben«, versprach sie. »Vielen Dank.«
    »Natürlich werden Sie das.« Madame Duvalle ging in den vorderen Teil des Ladens, der – zu Mirabelles ungeheurer Erleichterung – wieder leer war. »Also, erzählen Sie mir, was Sie von diesem Mr Hunter halten, der zu Besuch gekommen ist.«
    Kate zuckte die Achseln. »Er hat geschäftlich mit Whit zu tun. Wir haben ihn noch nicht kennengelernt.«
    »Ich bin ihm in London begegnet«, berichtete Sophie. »Er scheint recht nett zu sein.«
    »Ja, ein sehr netter Mann«, sagte Madame Duvalle, während sie das Unterkleid auf einen Tisch legte und in Seidenpapier einschlug. »Das sagen auch die Londoner Schauspielerinnen und Opernsängerinnen über ihn, wie ich höre – ein überaus freundlicher Gentleman.«
    »Ach du lieber Gott!« Mirabelle und Kate machten missbilligende Gesichter, Sophie und Evie wirkten erheitert, und Madame Duvalle deutete beide Reaktionen bereitwillig als Ermutigung.
    »Seine Eroberungen sind ziemlich legendär, aber es heißt, dass er nicht mit den Unschuldigen oder den Verheirateten anbandelt, wozu sich so viele junge Männer veranlasst fühlen, und das spricht doch für ihn, nicht wahr?«
    Evie stieß ein spöttisches Lachen aus. »Dann ist also nichts dagegen einzuwenden, dass er reihenweise Frauen verführt, solange sie Schauspielerinnen und Kurtisanen sind?«
    Madame Duvalle zuckte auf sehr französische Art die Achseln und legte das Unterkleid in eine Schachtel. »Man kann schließlich nicht erwarten, dass er wie ein Mönch lebt.«
    »Warum nicht?«, begehrte Evie auf. »Von Frauen wird erwartet, dass sie wie Nonnen leben. Es ist höchst ungerecht.«
    »C’est vrais, ma petite, aber so war es immer für Frauen, nicht wahr? Wenn das Leben gerecht wäre, würde ich für immer jung und schön bleiben und hätte einen reizenden jungen Mann, der mich von früh bis spät bedient, und all meine Kunden würden mir so viel Vergnügen bereiten wie Sie vier.«
    »Ich denke, Madame Duvalle«, meldete Sophie sich zu Wort, »es wäre uns gegenüber höchst ungerecht, wenn Sie für immer jung und schön blieben.«
    Madame Duvalle lächelte durchtrieben. »Seien Sie nicht töricht. Ich würde Ihnen meinen jungen Mann doch ausleihen.«

4
    Mirabelle fühlte sich ein wenig unbehaglich bei der Vorstellung, mit einer Schachtel, die ein so unkonventionelles Wäschestück enthielt, durch Benton zu schlendern. Von daher hielt sie es für das Beste, ihre Erwerbung zur Kutsche zu bringen, während die anderen zum Buchhändler vorgingen.
    Wenn sie allerdings gewusst hätte, dass sie auf dem Gehsteig Whit über den Weg laufen würde, hätte sie die Schachtel klaglos quer durch die ganze Stadt getragen. Schließlich gab es verschiedene Grade des Unbehagens.
    »Whit, hallo. Ist heute nicht ein schöner Tag? Die anderen sind zum Buchhändler gegangen. Wo ist Alex?«
    Sie redete zu viel. Sie wusste, dass sie zu viel redete, konnte sich aber anscheinend nicht bremsen. Es war erstaunlich, dass sie überhaupt etwas herausbrachte, während sich in ihrem Kopf ein völlig anderes – und völlig unfreiwilliges – Gespräch abspielte.
    Whit, hallo. Ich habe ein blaues Unterkleid in dieser Schachtel. Ich glaube, es ist aus einer Art Satin. Ist es nicht zauberhaft?
    Sie spähte über seine Schulter zur Kutsche hinüber und fragte sich, ob sie sich wohl unauffällig an ihm vorbeischleichen könnte. Vermutlich nicht. Gewiss nicht, wenn er sie wie jetzt auf einmal aufmerksam musterte.
    Sie spürte, wie ihr die Hitze aus der Brust den Hals hinauf und in die Wangen stieg. Sie errötete. Fünfundzwanzig Jahre alt, und sie errötete. Es war lächerlich. Und gefährlich. Whit beobachtete sie amüsiert und neugierig, und seine blauen Augen verengten sich mit beängstigendem Interesse.
    »Alex ist in Mavers Wirtshaus. Was versteckst du

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