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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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wurde. Unbehaglich erhob sie sich und strich sich die Röcke glatt. »Nun, es sind vermutlich schon merkwürdigere Dinge geschehen.«
    »Nichts, was viel merkwürdiger wäre.«
    Sie ließ die Hände sinken und verdrehte die Augen. »Gewiss hast du in ständiger Furcht vor diesem finsteren Tag gelebt, aber da er nun endlich gekommen ist, findest du vielleicht die Kraft, darüber hinwegzukommen und weiterzuleben.«
    »Ich werde darüber nachdenken. Warum setzt du dich nicht wieder, Kobold. Wir sind hier noch nicht ganz fertig.«
    »Ich stehe lieber, danke.« Das war gelogen, aber es schien ihr töricht, sich wieder hinzusetzen, nachdem sie gerade erst aufgestanden war. »Was willst du denn noch?«
    »Es geht nicht darum, was ich will, sondern darum, was meine Mutter … wünscht.«
    »Deine Mutter?« Die Kehle wurde ihr ein wenig eng.
    »Sie hat mich gebeten, dass wir für eine Weile unsere Meinungsverschiedenheiten beilegen – und eine Art Waffenstillstand schließen.« Nachdenklich schürzte er die Lippen. »Vielleicht war sie heute Morgen verstimmter, als mir bewusst war.«
    »Ich …« Sie erbleichte. Sie wusste, dass es so war, weil sie spürte, wie ihr jeder Tropfen ihres Blutes aus dem Gesicht wich, um sich in ihrem Magen zu sammeln, wo es umherschwappte und ihr leichte Übelkeit bereitete.
    Man konnte als Kind unmöglich so oft in Haldon Hall gewesen sein, ohne von Zeit zu Zeit Lady Thurstons Missfallen erregt zu haben. Mangelndes Urteilsvermögen und schlechtes Benehmen gehören zu jeder Kindheit. Doch Mirabelle hatte sich sehr bemüht, Lady Thurstons Unwillen zu vermeiden – sicherlich sehr viel mehr, als die meisten Kinder es getan hätten –, und oh, wie sehr sie es hasste, wenn sie dabei versagte. Sie verdankte der Gräfin so viel, und ihre Freundlichkeit mit Sorge oder Verdruss zu vergelten, zeugte von unverzeihlicher Selbstsucht.
    »Ist sie sehr böse auf mich?«, fragte sie mit einem erstickten Flüstern.
    »Sie ist nicht …« Whit unterbrach sich mit einem Fluch und trat vor, um ihren Arm zu ergreifen. »Setz dich. Du siehst aus, als würdest du gleich ohnmächtig werden.«
    »Ich werde nicht ohnmächtig«, widersprach sie wenig überzeugend, ließ sich aber zum Sofa zurückführen. »Was hat sie gesagt, Whit?«
    »Nichts, was eine solche Reaktion rechtfertigen würde«, erwiderte er, milderte seine barschen Worte jedoch ab, indem er ihr beruhigend den Arm tätschelte und ein großes Glas Brandy einschenkte, das er ihr in die Hand drückte. »Runter damit.«
    Sie betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit und schnitt eine Grimasse. Alkohol würde ihrem Magen im Moment nicht gut bekommen. »Ich will das nicht. Ich möchte wissen, was deine Mutter …«
    »Und ich werde es dir erzählen, sobald du etwas getrunken hast.« Er schob ihr das Glas hin. »Nur zu.«
    Sie sah ihn finster an, leerte jedoch den Inhalt des Glases mit einem einzigen schnellen Schluck. Keuchend, hustend und prustend kam sie wieder zu Atem. »Grundgütiger!«
    Whit lachte leise in sich hinein, nahm ihr das Glas ab und stellte es beiseite. »An Brandy wird im Allgemeinen nur genippt.«
    »Nun, ich werde keinen zweiten trinken«, informierte sie ihn und holte tief Luft. »Also wirst du dich damit zufriedengeben müssen, wie ich ihn getrunken habe.«
    »Na schön.« Er sah ihr forschend ins Gesicht. »Fühlst du dich wieder besser?«
    »Nein.« Was der Wahrheit entsprach. »Mir hat überhaupt nichts gefehlt.« Was gelogen war.
    »Hm«, war seine wenig beredte und – wie sie zugeben musste – diplomatische Antwort. Er richtete sich auf und blickte auf sie herab. »Ich vergesse manchmal, wie viel sie dir bedeutet.«
    »Lady Thurston? Ich liebe sie von ganzem Herzen.«
    »Das weiß ich. Aber ich vergesse es mitunter.« Er tätschelte ihr wieder den Arm. »Sie ist dir nicht im Mindesten böse. Oder mir. Sie … suchst du nach einem Ehemann?«
    »Suche ich …?« Sie starrte ihn mit offenem Mund an und fragte sich, ob die Frage wirklich aus dem Nichts gekommen war oder ob der Brandy viel schneller wirkte, als sie gedacht hatte. »Wie bitte?«
    »Das ist doch eine einfache Frage. Erwägst du eine Heirat?«
    Da die Frage von Whit kam, sah sie ihn lange und forschend an, ohne zu antworten.
    »Kobold?«
    Sie hob einen Finger. »Einen Moment – ich versuche festzustellen, ob die Frage eine Beleidigung enthält.«
    Er straffte die Schultern. »Ich versichere dir, wenn ich dich beleidige, dann wirst du es erkennen.«
    »Es fehlt dir

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