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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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herumschleicht.«
    »Das ist absurd, du kannst unmöglich …«
    »Mr Dooley liegt in der Orangerie und schläft seinen Rausch aus«, begann er und verschränkte die Arme vor der Brust. »Die einsame Mrs Dooley tröstet sich in den Armen von Mr Jaffrey. Mrs Jaffrey, die sich über ihren vagabundierenden Ehemann durchaus im Klaren ist, hat Rache an ihm genommen, indem sie sich in Lord Habbots Zimmer gestohlen hat. Lady Habbot weilt natürlich nicht im Haus, doch ihr Neffe, Mr West, ist eifrig damit beschäftigt, die willige Mary – Mrs Renwalds Zofe – zu unterhalten, während Mrs Renwald selbst im Stall mit Mr Bolerhacks Stallburschen beschäftigt ist. Mr Renwald, in seliger Unwissenheit über die Neigungen seiner Gemahlin, schläft tief und fest …«
    »Ich bitte um Verzeihung.« Sie musste einfach fragen. »Hast du … hast du
Stallburschen
gesagt?«
    »Das habe ich.« Er grinste sie frech an. »Das habe ich in der Tat.«
    »Aber was … wie … ich …«
    »Hättest du gern eine Erklärung, Kobold? Eine Beschreibung vielleicht?«
    »Nein.«
Gütiger Himmel
. »Herzlichen Dank. Mir wäre es lieber, wenn du mir erklären würdest, warum du mich hierher verschleppt hast.«
    »Gleich. Hast du mit Kate gesprochen?«
    Mirabelle kam zu dem Schluss, dass sie es sich bei aller Verärgerung ebenso gut bequem machen konnte, und nahm auf einem kleinen Sofa vor dem Kamin Platz. Es wäre vielleicht vernünftiger gewesen, wenn sie den Stuhl vor dem Schreibtisch gewählt hätte, aber sie hatte das deutliche Gefühl, dass sie sich durch diese Position in die Rolle einer Untergebenen begeben hätte, und die Arroganz des Mannes war ohnehin schon unerträglich.
    »Ich habe tatsächlich mit Kate gesprochen«, teilte sie ihm steif mit. »Du hast einen großen Wirbel um gar nichts veranstaltet. Sie komponiert.«
    »Komponiert«, wiederholte er.
    »Ja, ich nehme an, du hast schon davon gehört. Kleine Punkte auf Papier, die Musiknoten darstellen.«
    »Ich habe eine gewisse Vorstellung.« Auf seiner Stirn bildete sich eine Falte. »Warum hat sie mich angelogen? Und warum hat sie sich wie ein Kind verhalten, das heimlich an die Süßigkeiten geht, als ich sie gefragt habe, was sie treibt? Ich habe schon verwilderte Katzen gesehen, die weniger ängstlich waren, Herrgott noch mal.«
    »Dass du Kindern und kleinen Tieren Angst einjagst, ist wohl kaum ein Grund …«
    »Du hast dein Wort gegeben, Mirabelle«, rief er ihr kühl ins Gedächtnis.
    »Oh, na schön.« Sie lehnte sich in die Kissen zurück, um ihm besser ins Gesicht sehen zu können. »Sie arbeitet an einer Symphonie.«
    »Und?«, hakte er nach, als sie nicht weitersprach.
    »Und was?«, fragte sie. »Sie arbeitet an einer Symphonie und tut das nun schon geraume Zeit. Sie ist aufgeregt und nervös, und sie macht sich Sorgen. Es ist nicht ganz schicklich für eine junge Dame, in Musik etwas Bedeutsameres als ein Hobby zu sehen. Sie fürchtet, dass du es nicht gutheißen könntest.«
    »Das ist absurd«, blaffte er. »Ich kann keine zwei Töne summen, ohne dass die Hunde zu bellen anfangen. Welches Recht hätte ich, meine Schwester darüber zu belehren, wie sie ihr Talent nutzen soll? Welches Recht hätte überhaupt jemand dazu, wenn ich es recht bedenke? Wenn ihr irgendjemand etwas gesagt hat, …«
    »Du brauchst mich nicht anzuschreien, Whit. Ich widerspreche dir gar nicht.«
    Er blinzelte. »Nicht? Nun …«
    »Nein. Im Gegensatz zu dir habe ich eine sehr hübsche Singstimme«, eröffnete sie ihm. »Aber meine musikalische Begabung ist nichts, sogar weniger als nichts, verglichen mit der von Kate. Sie hat in ihrem Bemühen meine volle Unterstützung. Es wird für sie vermutlich nicht leicht sein. Das Ziel selbst ist ein erhabenes, und sobald sie es erreicht hat, wird sie sich einiger Kritik und Zensur ausgesetzt sehen.«
    Nachdenklich sah er sie an. »Und du bist dir sicher, dass sie es erreichen wird?«
    »Natürlich«, antwortete sie und erwiderte den herausfordernden Blick. »Du etwa nicht?«
    »Absolut«, sagte er, ohne zu zögern. Mit dem Handrücken rieb er sich über das Kinn. »Nun, das ist interessant.«
    »Vermutlich schon, allerdings nicht gerade schockierend, nicht wahr? Wenn man darüber nachdenkt, war es nur eine Frage der Zeit, bis Kate …«
    »Ich habe nicht von Kate gesprochen – ich werde das morgen mit ihr klären –, sondern von uns. Wir sind uns in etwas einig.«
    »Ich … das stimmt.« Es war wirklich ein wenig seltsam, wie ihr das mit einem Mal klar

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