Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
Vom Netzwerk:
loszuwerden.«
    »Es wurden schon fünfzig Pfund für eine Flasche von diesem abscheulichen Zeug geboten«, sagte er.
    »Wirklich?« Erstaunt zuckte sie die Achseln. »Nun, über Geschmack lässt sich nicht streiten, oder?«
    »Anscheinend nicht.«
    »Ich selbst ziehe Champagner vor«, sagte sie ein wenig träumerisch und lehnte sich in die Kissen zurück.
    »Ach ja?«, fragte er und lachte in sich hinein.
    »Hmm. Die Bläschen sind sehr angenehm.«
    »Das sind sie … vielleicht sollten wir dieses Gespräch morgen früh fortsetzen.«
    Wahrscheinlich, dachte sie, hätte sie über die Belustigung in seiner Stimme gekränkt sein sollen. Und das würde sie auch sein, beschloss sie – später. Wenn es ihr leichter fiel, sich auf die Angelegenheit zu konzentrieren. Für den Moment musste sie sich mit Lady Thurstons Bitte befassen.
    »Ich halte es nicht für notwendig, dies zu verschieben«, sagte sie und bemühte sich, ihre Worte nüchtern klingen zu lassen. »Ich gebe zu, dass ich ein wenig betrunken bin, aber ich kann diesem Gespräch durchaus folgen. Deine Mutter hat uns gebeten, Waffenstillstand zu schließen, korrekt?«
    »Ja«, erwiderte er, und sie beschloss, das Zucken seiner Mundwinkel zu ignorieren.
    »Na schön. Für wie lange?«
    »Bis …« Er runzelte nachdenklich die Stirn. »Ich habe keine Ahnung. Wenn meine Mutter recht gehabt hätte, hätte ich vorgeschlagen, dass wir ihn aufrechterhalten, bis du verheiratet und zufriedenstellend versorgt bist.«
    »Ah, dann wäre es also ein dauerhaftes Arrangement gewesen. Das wäre von uns beiden vielleicht ein wenig viel verlangt.«
    »Da stimme ich dir zu. Ich schlage vor, dass wir es schrittweise angehen.« Er lehnte sich zurück und legte die Fingerspitzen vor der Brust gegeneinander. »Wir werden zunächst übereinkommen, für die Dauer dieser Gesellschaft und aller künftigen Ereignisse, bei denen meine Mutter zugegen ist – oder jemand, der meiner Mutter möglicherweise Bericht erstattet –, höflich zu bleiben. Sollten wir feststellen, dass die Aufgabe ohne allzu große Mühe zu bewältigen ist, können wir die Lage neu einschätzen und dann beschließen, ob wir ein dauerhaftes Arrangement daraus machen wollen.«
    »Das klingt ungeheuer vernünftig.« Sie nickte gutmütig, dann legte sie den Kopf schief und musterte Whit. »Du hast eine Menge Verstand, nicht wahr, Whit? Sonst hättest du das Geschick deiner Familie nicht in so kurzer Zeit gewendet.«
    »Das ist wahr«, stimmte er zu, und seine Lippen zuckten erneut. »Ich bin überaus klug und tüchtig. Und mein erstaunlicher Verstand sagt mir jetzt, dass es für dich höchste Zeit ist, zu Bett zu gehen und den Brandy auszukurieren – nicht, dass ich dich so nicht mögen würde«, fügte er hinzu.
    »Was meinst du mit ›so‹?«
    »Berauscht«, sagte er grinsend. »Und freundlich.«
    Sie zog ein Gesicht. Sie war sich nicht ganz sicher, was für ein Gesicht das genau war, da sie um Nase und Lippen eine gewisse Taubheit verspürte, aber ganz gewiss war es so etwas wie ein finsterer Blick – wahrscheinlich sogar ein hochmütiges Funkeln. »Ich bin nicht freundlich … das heißt, ich bin nicht berauscht. Ich bin nur …«
    »Beschwipst, ich weiß.« Er stand auf und ergriff ihre Hand. »Nun hoch mit dir.«
    Sie ließ sich auf die Füße ziehen.
    »Denkst du wirklich, wir können …« Sie brach ab, als ihr bewusst wurde, dass er ihr nicht zuhörte. Er sah sie nicht einmal an.
    Nun, er schaute sie schon an, sogar sehr angestrengt. Doch sein Blick war eindeutig auf eine Stelle unterhalb von ihrem Gesicht gerichtet. Atemlosigkeit überkam sie, und ihre Haut schien zu kribbeln und warm zu werden, während er ihre Figur eingehend musterte. Aus seiner Miene sprach …
    Wie nannte man das? Gereizte Verwirrung? Widerwilliges Interesse?
    Sie fand die gereizten und widerwilligen Aspekte ein wenig beleidigend. Sie ließ seine Hand los.
    »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie und hoffte, kühl zu klingen.
    »Ob etwas nicht stimmt?«, wiederholte er, ohne den Blick zu heben.
    »Ja, ob etwas nicht stimmt«, bestätigte sie. Sie senkte den Kopf, um ihr Gewand besser sehen zu können, und fuhr mit den Fingern über den Halsausschnitt.
    »Habe ich dort einen Fleck?« Oje, was, wenn sie sich mit Brandy bekleckert hatte, ohne es zu bemerken? »Das hättest du ruhig früher erwähnen können«, grollte sie.
    Als er nicht antwortete, schaute sie auf und stellte fest, dass sein Blick auf die Stelle gerichtet war, wo ihre Hand auf

Weitere Kostenlose Bücher