Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
Vom Netzwerk:
Sullivan befand, ihren größten Bewunderinnen und Nachahmerinnen. Und Miss Rebecca Heins … nun, Miss Heins schien durchaus ein süßes Geschöpf, aber die Gruppe als Ganzes war ein beunruhigender Anblick.
    »Sind das die Damen, von denen du gesprochen hast?«, fragte Mirabelle, die die Gruppe immer noch beobachtete.
    »Ja.«
    »Verstehe«, sagte sie langsam. »Dieser Ausflug war nicht dein Gedanke, oder?«
    »Oh, ich hatte eine Menge Gedanken bezüglich dieses Ausflugs«, versicherte er ihr. »Keinen davon würde ich in gemischter Gesellschaft aussprechen.«
    Eine Pause entstand, dann sagte sie: »Deine Mutter hat dich gezwungen.«
    »Ja.« Er rang sich ein Lächeln ab, als die kichernde Gruppe näher kam. »Ja, das hat sie.«
    Mirabelle erhob sich und warf einen sehnsüchtigen Blick zum Haus hin. »Weißt du, ich habe ganz vergessen …«
    »Wenn du jetzt gehst«, flüsterte Whit schnell und stand ebenfalls auf, »werden sie denken, sie hätten dich vertrieben, und tagelang damit prahlen.«
    »Ich … verdammt!« Sie nahm die Schultern zurück, hob das Kinn und setzte eine angespannte Miene auf, die, wie er annahm, ein Lächeln darstellen sollte.
    Nur mit Mühe konnte Whit einen Seufzer der Erleichterung unterdrücken. Mirabelle würde bleiben. Das hatte er angenommen … oder jedenfalls hatte er es gehofft. Also schön, er hatte zu allen Göttern gebetet, dass sie ihn nicht mit dieser Gruppe allein lassen würde.
    Whit fühlte sich in Gegenwart unverheirateter Frauen der feinen Gesellschaft ausgesprochen unwohl. Titelhungrige und unverhohlen Ränke schmiedende junge Frauen mit ehrgeizigen Müttern jagten ihm schlichtweg Angst ein. Und wenn Miss Willory nicht als ein solches Geschöpf durchging, dachte er, dann niemand.
    Eigentlich hätte sie schön sein müssen, dachte er, als Miss Willory und ihre Schar vor ihnen stehen blieben. Sie besaß alle Kennzeichen der Schönheit – das helle Haar und die hellen Augen, die elfenbeinfarbene Haut, das zarte Gesicht. Ihr Haar war perfekt frisiert, ihre modische Erscheinung vollendet gekleidet.
    Und doch fand er sie nicht schön. Er fand sie nicht einmal hübsch, sondern einfach nur lästig.
    »Da wären wir, Lord Thurston«, zwitscherte Miss Willory munter. »Ich hoffe doch, wir haben Sie nicht zu lange warten lassen, aber die arme Miss Heins – es ist uns einfach nicht gelungen, ihr Häubchen richtig zu arrangieren. Wir haben es schließlich aufgegeben.«
    Miss Heins griff erschrocken nach ihrer Haube, die, soweit Whit das beurteilen konnte, vollkommen zufriedenstellend aussah. Er wollte diesbezüglich eine Bemerkung machen, aber Mirabelle kam ihm zuvor.
    »Es ist eine reizende Haube, Miss Heins«, stellte sie mit einem strahlenden Lächeln in Richtung des errötenden Mädchens fest. »Haben Sie sie selbst mit den Bändern geschmückt?«
    »Ich … ja.«
    Miss Willory zuckte zusammen und blinzelte Mirabelle an, als würde sie ihre Anwesenheit gerade erst bemerken.
    »Oh, Miss Browning, werden Sie sich uns anschließen? Wie … unerwartet.« Sie sandte ein übertrieben mitfühlendes Lächeln zu Whit hin und streckte die Hand aus, als wollte sie seinen Arm tätscheln.
    Mit einer Bewegung, die zu geschmeidig war, um beleidigend zu sein, wich er der Berührung aus, indem er neben Mirabelle trat und ihr den Arm bot. Offenbar brachte dieser Waffenstillstand unerwartete Vorteile mit sich – nicht zuletzt die Abwehr von Miss Willorys Annäherungsversuchen.
    »Ich habe darauf bestanden, dass Mirabelle sich unserer Gruppe anschließt.«
    »Oh.« Miss Willory wusste für einen Moment nichts zu sagen, dann setzte sie eine schmachtende Miene auf. »Wie überaus lieb von Ihnen, Mylord. Sie müssen schrecklich aufgeregt sein, Miss Browning.«
    Hätte er nicht ihren Arm gehalten, wäre Whit wahrscheinlich gar nicht aufgefallen, dass Mirabelle sich verkrampfte. Ihr Gesicht blieb ausdruckslos, und sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich habe diesen Weg stets sehr genossen«, erklärte sie. »Wohlgemerkt, den schönsten Anblick bietet er im Herbst, aber auch im Frühling gibt es viel zu bestaunen. Falls Sie im nächsten Jahr auf Haldon sein sollten, werden Sie vielleicht Gelegenheit haben, sich das Westufer anzusehen – heute werden wir nur den halben Weg gehen. Die Flora auf dieser Seite darf man keinesfalls versäumen … wenn es sich einrichten lässt.«
    Nach dieser geschickten Erinnerung daran, dass Mirabelle sowohl regelmäßigen Zugang zu Haldon Hall hatte als auch mit seinem Herrn

Weitere Kostenlose Bücher