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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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lavendelfarbene gekauft hatte. Sie öffnete den Mund, um eine vernichtende Antwort zu geben.
    Doch Miss Willory plapperte weiter: »Meines ist von Madame Rousseau gemacht worden, müssen Sie wissen. Vermutlich haben Sie noch nicht von ihr gehört. Sie ist schrecklich wählerisch, was ihre Kundschaft angeht. Ich wage zu behaupten, dass sie recht ungehalten wäre, wenn der Saum eines ihrer Modelle mit Schlamm bedeckt würde. Und meine kleinen Halbstiefel …«
    Whit trat vor und fiel ihr ins Wort. »Sie haben vollkommen recht, Miss Willory. Ein solch entzückendes Ensemble sollte nicht durch Schlammspritzer beleidigt werden. Sehen Sie dort rechts den Pfad, an dem wir gerade vorbeigekommen sind?« Er veranlasste sie, sich umzudrehen, damit sie den Hügel hinabschauen konnte. »Kaum zehn Meter von hier entfernt? Er führt zurück zum Haus. Ich bin mir sicher, dass Sie und Ihr überaus schönes Gewand sich dort wohler fühlen werden. Miss Browning und ich – und jeder, der sich uns anschließen möchte – werden auf diesem Weg weitergehen.«
    Miss Willory geriet für einen Moment ins Stottern. »Sie sind sehr freundlich, Mylord, aber …«
    »Ganz und gar nicht. Wir können doch nicht zulassen, dass dieser hübsche weiße Musselin ruiniert wird, oder?«
    »Ich bin sicher, meine Zofe …«
    »Nun, nun, es ist nicht nötig, so tapfer zu sein.« Er versetzte ihr einen etwas unsanften Stoß. »Also dann, gehen Sie nur.«
    »Lord Thurston …«
    »Miss Willory«, sagte Whit so kühl, dass Miss Willory blinzelte, »ich bestehe darauf.«
    Daraufhin gab es nichts, was Miss Willory hätte tun können – wenn sie nicht betteln wollte –, um ihre Stellung in der Gruppe zu halten. Aber da niemand mit seinem Schmerz gern allein ist – vor allem, wenn es jemanden wie Miss Willory trifft –, gab sie sich alle Mühe, auch den anderen den Spaß zu verderben.
    »Dann kommt mit, Charlotte und Fanny«, fauchte sie. »Eure Mütter werden euch den Kopf abreißen, wenn sie hören, dass ihr wie gewöhnliche Zigeunerinnen durch den Wald spaziert seid. Und Ihre abgetragenen Stiefel, Miss Heins, sind wahrscheinlich bereits durchweicht, sodass Sie sich ein kaltes Fieber zuziehen werden.« Sie wirbelte auf dem Absatz herum und marschierte den Hang hinunter, zögernd gefolgt von ihren Anhängerinnen.
    »Beeil dich, Rebecca«, rief Miss Sullivan. »Wir werden nicht auf dich warten.«
    »Ich …« Miss Heins schenkte Mirabelle und Whit ein verlegenes Lächeln. »Es war sehr freundlich von Ihnen, dass ich mich Ihnen heute Morgen anschließen durfte. Ich wünschte … nun … es war freundlich von Ihnen.«
    »Bleiben Sie doch«, schlug Mirabelle leise vor. »Nach der Biegung wird dieser Weg noch etwas schöner als der andere. Die anderen brauchen das nicht zu wissen.«
    »Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich …«
    »Es wäre nur dann nett«, bemerkte Whit, »wenn Ihre Gesellschaft nicht aufrichtig erwünscht wäre, und ich versichere Ihnen, das ist sie.«
    »Oh … oh.« Miss Heins errötete leicht, was ihr gut zu Gesicht stand, und senkte den Kopf.
    »Sagen Sie, dass Sie mitkommen werden«, bat Mirabelle.
    Miss Heins warf einen Blick hinüber zu dem Pfad, wo die anderen, die Wort gehalten und nicht auf sie gewartet hatten, verschwunden waren. »Ja, vielleicht. Aber vielleicht fragen die anderen sich, was wohl aus mir geworden ist.«
    Mirabelle bezweifelte aufrichtig, dass diese auch nur einen Gedanken daran verschwendeten, brachte es aber nicht übers Herz, das auszusprechen. »Warum laufen Sie nicht vor und geben ihnen Bescheid? Whit und ich warten hier.«
    »Nun … gut.« Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. »Ja, gut. Ich bin gleich wieder da.«
    Mirabelle beobachtete, wie sie den Pfad hinunterhuschte.
    »Sie ist wie ein Kätzchen, das sich verlaufen hat«, murmelte sie und verzog angesichts ihrer Worte das Gesicht. »Es sollte keine Beleidigung sein. Sie hat nur etwas so Liebenswertes und Hilfloses an sich.«
    »Ja, nicht wahr?«, stimmt Whit zu. »Und das macht es umso unverzeihlicher, wenn jemand nach ihr tritt.«
    »Ich frage mich, warum sie die Gesellschaft von Miss Willory und ihrer Clique sucht?«, überlegte Mirabelle laut und schlenderte zum Wegesrand, um über das Wasser zu schauen.
    »Ich weiß es nicht. Ich befasse mich aus Prinzip nicht mit den Eigentümlichkeiten weiblicher Beziehungen. Vielleicht besteht eine Art Familienfreundschaft.«
    »Nun, ihre Familie hätte es besser treffen können«, brummte sie und ging in ihrer

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