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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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ihr und sah recht selbstgefällig drein. »Nachdem ich Rache genommen hätte.«
    »Nun, wenn du dir da sicher bist, brauche ich dir wirklich nicht zu sagen, dass es mir leidtut. Es wäre ganz überflüssig.« Mit der behandschuhten Hand trommelte sie leicht gegen ihr Bein. »Wie hätte deine Rache denn ausgesehen?«
    Whit schüttelte den Kopf. »Ich glaube, es ist besser, wenn du das nicht erfährst. Es ist nicht abzusehen, wie lange unser Waffenstillstand dauern wird, und ich würde es gern in der Hinterhand behalten.«
    Mirabelle fand es stets ärgerlich, nicht in ein Geheimnis eingeweiht zu sein – was ihrer Meinung nach ganz natürlich war –, und nachdem dieses spezielle Geheimnis sie direkt betraf, war die fortgesetzte Geheimhaltung für sie doppelt ärgerlich. Sie würde zweimal so hartnäckig sein müssen wie sonst, um es herauszufinden.
    »Wie wäre es denn«, schlug sie vor, »wenn ich sage, dass es mir leidtut …«
    »Nur, dass das gar nicht stimmt.«
    »Wohl wahr, aber du bist überzeugt, dass es mir leidgetan hätte, und das läuft auf das Gleiche hinaus«, erklärte sie vernünftig. »Aber zuerst musst du versprechen, dass du mir erzählst, was du geplant hattest.«
    »In den letzten zwei Tagen habe ich mehr versprochen als sonst in einem ganzen Jahr«, sagte Whit lachend.
    »Das lässt sich nicht ändern«, erwiderte sie ungerührt. »Was sagst du zu meinem Angebot?«
    Er dachte darüber nach – was sie vollkommen angemessen fand – und dachte noch mehr nach – was sie ihm nachsehen konnte – und dann noch etwas länger – worüber sie sich ein wenig ärgerte – und traf dann schließlich seine Entscheidung.
    »Nein. Nein, das tue ich lieber nicht.«
    Was ganz und gar inakzeptabel war.
    »Aber warum denn nicht?«, begehrte sie auf.
    »Ich möchte es nicht«, antwortete er und ließ die Schultern kreisen.
    »Das ist stur, Whit. Ich glaube nicht, dass unsere Abmachung das zulässt.«
    »Natürlich ist es das. Es ist dir aber nicht gestattet, mich deswegen zu kritisieren.«
    »Das« – ist wahrscheinlich wahr, räumte sie im Stillen ein – »ist lächerlich«, sagte sie.
    »Durchaus möglich, aber auch das darfst du nicht aussprechen.« Er nahm die Zügel in die eine Hand und rieb sich mit der anderen nachdenklich das Kinn. Seine blauen Augen funkelten. »Wenn ich es recht bedenke, darf ich sogar so ziemlich alles tun oder sagen – solange es deine Person nicht beleidigt – und du darfst mich in keiner Weise verunglimpfen.«
    »Das kann ich später immer noch.«
    »Ja, aber ich bin ein Mann, der für die Gegenwart lebt.«
    »Du bist ein Maulheld – ich meine das nur nett«, versicherte sie ihm schnell.
    »Ich glaube nicht, dass es möglich ist, jemanden einen ›Maulhelden‹ zu nennen, ohne beleidigend zu sein«, spottete er.
    »Natürlich ist es das. Ich habe meine eigene – und gänzlich unbeleidigende – Definition für das Wort.«
    Er blinzelte sie an. »Das ist …«
    »Ja? Nur zu, Whit«, ermunterte sie ihn mit süffisantem Grinsen. »Lächerlich? Absurd? Ist es …«
    »Dazu fällt mir nichts ein«, gestand er mit einem Lachen. »Und das ist auch gut so, da wir wohl am Ziel sind.«
    Das waren sie tatsächlich. Mirabelle reckte den Hals, um durch die schmale Baumreihe zu blicken, die die Straße von der dahinterliegenden Wiese trennte. Der Weg um den See herum, den sie am Tag zuvor gegangen waren, mochte zwar ihre liebste Strecke für einen Spaziergang sein, aber es gab abgesehen von dieser Stelle keinen Ort auf Haldon Hall, der besser für ein Picknick geeignet war. Mit der Straße, die den Blicken verborgen war, und dem Wald, der ihn auf den anderen drei Seiten umschloss, war dieser Ort von einer wunderbaren Abgeschiedenheit.
    Hier und da erhoben sich Eichen und Ahornbäume auf der Wiese, unter deren Schatten spendenden Zweigen gerade Diener Decken ausbreiteten und Körbe mit Speisen abstellten.
    Die ersten Gäste trafen ein, in erster Linie die ganz jungen, die zweifellos die Geduld mit dem gemächlichen Tempo der Erwachsenen verloren hatten und vorausgelaufen waren, doch es waren auch einige andere dort – darunter Kate und Evie.
    »Wir haben die arme Sophie den Wölfen überlassen«, eröffnete Evie Mirabelle und Whit, als sie auf der Wiese zu ihr stießen. »Aber Alex erlaubt ihr nicht, schneller zu gehen, und ich konnte Miss Willorys Gegluckse keine Sekunde länger ertragen.«
    »Wisst ihr«, meinte Kate, als sie sich auf einer Decke niederließen, »dass ich nicht gewusst

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