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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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bemerkte Kate beiläufig mit einem Funkeln in den Augen.
    Whit hob sein Glas und genehmigte sich einen tiefen Schluck. »Was zum Teufel ist mit ihr passiert?«
    »Nichts sonderlich Bemerkenswertes«, erwiderte Sophie. »Nur ein neues Kleid, und Kate hat darauf bestanden, dass Lizzy heute Abend Miras Haar macht. Und es ist ihr wohl gelungen.«
    »Ja, nicht wahr?«, stimmte Kate zu.
    Whit leerte sein Glas. Nur ein Kleid? Nur ein Kleid! Das fragliche Gewand aus hellblauer Seide schmeichelte Mirabelles Figur. Der Stoff schmiegte sich eng an ihren schlanken Körper – und die Farbe ließ ihre Haut wie frische Sahne aussehen und ihre dunklen Augen heller strahlen, als er es je bei ihr gesehen hatte.
    Und wenn ein Mann zu denken begann, dass die dunklen Augen einer Frau hell strahlen konnten, dann war es wirklich und wahrhaftig um ihn geschehen.
    Teufel noch mal.
    Er warf einen Blick auf sein leeres Glas, fragte sich, ob er so früh am Abend ein weiteres trinken konnte, ohne geringer von sich zu denken, dann blickte er wieder auf und sah einen jungen Mann, der sich gerade über Mirabelles Hand beugte.
    Ohne hinzusehen, reichte er Kate das Glas, die es mit einem süffisanten Lächeln entgegennahm, das ihm entging, da er zu sehr in Gedanken war. Er hatte bereits mehrere Schritte durch den Raum getan, als sich eine Hand auf seinen Arm legte.
    »Hast du vor, allein zu tanzen?«, erkundigte Alex sich.
    Whit blieb stehen und löste widerstrebend den Blick von Mirabelle. »Wovon redest du?«
    Alex ließ den Arm sinken und deutete mit dem Kopf auf den Tanzboden. »Die Tänzer nehmen Aufstellung. Es würde etwas eigenartig aussehen, wenn du allein dort stehen würdest. Was hattest du vor?«
    Der Ärger ließ ihn antworten, bevor die Vernunft sich zu Wort melden konnte. »Sie braucht nicht mit seinesgleichen zu tanzen.«
    »Wer?«, fragte Alex. »Und mit wem?«
    »Mirabelle und …« Er musste noch einmal zu ihr hinschauen, um sich ins Gedächtnis zu rufen, wen er ihre Hand hatte küssen sehen. »Mr Kittlesby.«
    »Warum nicht? Kittlesby ist ein netter Kerl.«
    Das war er tatsächlich, aber darum ging es nicht. Es ging um … es ging um … »Sie sollte nicht dort oben sein … und ein solches Kleid tragen.«
    Alex schaute hinüber. »Mir scheint es ein vollkommen normales Kleid zu sein. Ich finde, sie sieht recht hübsch aus.«
    »Nun, hör auf, daran zu denken. Du bist ein verheirateter Mann.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich vorhabe, ihr das Kleid auszuziehen. Aber jetzt, da du es erwähnst …« Whit wollte wutschnaubend auf ihn losgehen, doch Alex lachte und hob beschwichtigend die Hände. »Ich mache mir doch nur einen kleinen Spaß mit dir. Ich bin ein verheirateter Mann und sehr verliebt in meine Frau. Außerdem sieht Mirabelle heute Abend nicht anders aus als sonst, bis auf das hübsche Kleid.«
    »Dann bist du blind.«
    »Oder vielleicht habe ich schon die ganze Zeit das gesehen, was dir entgangen ist.«
    Weil Whit allmählich argwöhnte, dass daran etwas Wahres war, dies jedoch nur höchst ungern zugeben wollte, reagierte er bloß mit einem unwilligen Schnauben.
    »Es ist ja nicht so, als würde jeder Mann im Raum plötzlich um ihre Aufmerksamkeit buhlen, Whit«, stellte Alex fest, dann fügte er leise hinzu: »Und glaub mir, so etwas geschieht bisweilen.«
    »Einer genügt vollauf.«
    »Das ist wohl richtig«, stimmte Alex zu und klopfte ihm ermutigend auf den Rücken. »Ich habe meine Frau lange genug allein gelassen. Versuche, in meiner Abwesenheit nichts Übereiltes zu tun.«
    Whit bemerkte kaum, wie sein Freund sich entfernte. Während der Tanz andauerte, bemühte er sich um einen klaren Kopf. Was hatte er nur vorgehabt? Mirabelle vor aller Augen von Mr Kittlesby wegzureißen? Das war die Tat eines impulsiven Mannes, und bei Gott, er war nicht impulsiv. Er war ein vernünftiger, kluger, angesehener Peer des Reiches. Er würde sich nicht zum Gespött machen.
    Sie hatte auch früher schon mit anderen getanzt, rief er sich ins Gedächtnis. Sie war klug und witzig und freundlich, und während der Londoner Saison, wenn die Männer von ihren Müttern genötigt wurden, mit einem der weniger eleganten Mädchen zu tanzen, war sie oft deren erste Wahl gewesen. In der Vergangenheit hatte es ihm nie etwas ausgemacht.
    Aber andererseits hatte sie in der Vergangenheit auch nicht ihm gehört.
    Und jetzt tat sie das, verdammt noch mal.
    Er war sich noch nicht sicher, was das bedeutete, aber er war sich vollkommen sicher, dass er

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