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Ein Erzfeind zum Verlieben

Ein Erzfeind zum Verlieben

Titel: Ein Erzfeind zum Verlieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alissa Johnson
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sah so gut aus, wenn er verärgert war, dachte sie, mit seinem dunkelblonden Haar, das vom Wind draußen zerzaust war, den entschlossen zusammengebissenen Zähnen und den dunklen, grüblerischen blauen Augen. Die Muskeln seiner Brust und Arme spannten und bewegten sich unter seinem Hemd und Rock. Sie fragte sich wieder, wie es kam, dass sie diese Kraft nie zuvor bemerkt hatte, oder wieso es sie heiß durchfuhr und ihr den Atem stocken ließ …
    »Einen Penny für deine Gedanken, Kobold.«
    Beim Klang seiner Stimme zuckte sie zusammen und hob den Blick, um festzustellen, dass seine Augen nicht länger grüblerisch, sondern belustigt waren.
    »Oh, sie sind mindestens zehn Pfund wert. Für weniger als fünf könnte ich sie gewiss nicht hergeben, und das wäre noch billig.« Ihre Stimme klang ein wenig heiser, doch sie war dankbar, dass sie in ihrer Verlegenheit überhaupt etwas herausbrachte. Wirklich, wie peinlich.
    »Abgemacht. Fünf Pfund.«
    Mirabelle blinzelte heftig. »Wie bitte?«
    »Fünf Pfund für das, was du gerade denkst. Für die Gedanken, die dich haben erröten lassen. Ich kann im Voraus zahlen, wenn du an meiner Aufrichtigkeit zweifelst.« Er griff hinter sich und zog eine Fünf-Pfund-Banknote aus seinem Schreibtisch.
    »Ich … äh …«
    »Komm schon, du hast dich auf einen Handel eingelassen. Du wirst doch jetzt nicht dein Wort brechen.«
    »Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Ich versichere dir, es ist mein voller Ernst.« Er hielt ihr das Geld hin, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Mirabelle starrte es nur verwirrt an.
    Fünf Pfund wären eine willkommene Ergänzung ihres Notgroschens, vor allem, da sie ihn in jüngster Zeit zweimal angegriffen hatte.
    Sie hatte genauso viel Stolz wie jeder andere, aber es gab für alles eine Zeit und einen Ort, befand sie. Und das hier war die Zeit und der Ort für ein wenig Pragmatismus. Darüber hinaus war sie auch ein wenig neugierig, wie er reagieren würde.
    »Also schön«, sagte sie und riss ihm den Geldschein aus der Hand. »Ich habe gedacht, dass deine … äh …« Sie deutete in die ungefähre Richtung seiner Brust. »Deine Schultern …« Sie machte eine fahrige Handbewegung. »Sie sind … äh … sie sind etwas breiter, als ich sie in Erinnerung hatte«, platzte sie heraus. Du meine Güte, war das peinlich!
    Whits Lächeln wandelte sich von bloßer Schelmerei zu entschiedener Durchtriebenheit. Seine Augen, die eben noch heiter gewirkt hatten, verdunkelten sich mit einem Ausdruck, den sie lieber nicht benennen wollte. Sie errötete ohnehin schon genug.
    »Nun, auf Wiedersehen, Whit.«
    Er hielt sie mit einem leisen Lachen am Arm fest. »Jetzt noch nicht, Kobold. Du kannst nicht so etwas zu einem Mann sagen und erwarten …«
    »Das tue ich auch nicht. So etwas habe ich noch nie gesagt … außer zu dir.«
    Langsam zog er sie an sich. »Und so etwas auch nicht.«
    Sie zupfte leicht an seinem Ärmel. »Wir sind schon zu lange fort. Die Leute werden reden.«
    »Wir haben noch Zeit.« Er zog sie noch näher, bis sie dicht vor ihm stand, und presste seine Lippen auf ihre.
    Whit wollte einen Kuss, der zu dem Moment passte – süß und leicht. Nur ein paar gestohlene Augenblicke auf einem Ball. Er hielt Mirabelle nur locker in den Armen und ließ seine Hand über ihren Rücken gleiten, um sie an sich zu ziehen, streifte ihren Mund mit seinem, lockte und reizte sie und knabberte sanft, wie um sie zum Spiel einzuladen.
    Als er sie schmeckte und fühlte, wuchs das Verlangen, das seit Tagen beständig in ihm zugenommen hatte.
    Er gestattete sich den gefährlichen Luxus, das zuzulassen.
    Er spürte ihre zarten Finger, die seine Schultern umfassten und sacht über seinen Nacken strichen, kostete aus, wie sie sich an ihn schmiegte, das Gesicht ihm zugewandt, die Brüste an ihn gepresst, genoss ihren Körper und ließ seine Hände über ihre schlanken Hüften und ihre schmale Taille gleiten, trank sich satt an ihrem warmen Mund, ihrer zarten Haut, ihren leisen Seufzern.
    Er hatte sich unter Kontrolle.
    Vollkommen.
    Bis seine Finger über den Rückenausschnitt ihres Kleides glitten, zwischen Gewand und Schulterblätter tauchten und Satin entdeckten. Er war glatt, warm von ihrer Haut, und er war unverwechselbar.
    »Whit?«
    Mirabelles atemlose Stimme, die unsicher klang, ließ ihm bewusst werden, dass er reglos dastand.
    »Du trägst es«, flüsterte er.
    Sie blinzelte ihn benommen an. »Trägst … trägst was?«
    Statt einer Antwort zeichnete er mit den

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