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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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sich Louise Kingsley ihrem Sohn zu. „Bekommt sie von dir auch den Verlobungsring meiner Großmutter?“, erkundigte sie sich.
    Gerade wollte Josh sie gründlich zurechtweisen und ihr vorhalten, wie geschmacklos sie sich gerade aufführte. Da fiel sein Blick auf Grace, die seine Mutter mitfühlend anblickte.
    Ihm wurde klar, dass sie etwas bemerkt hatte, was ihm selbst entgangen war: Hinter den zahlreichen Schönheitsoperationen, dem perfekten Make-up, dem teuren schwarzen Designeranzug verbarg sich eine verletzliche, todunglückliche Frau, die gerade ihren ältesten Sohn beerdigt hatte. Einen Sohn, der sich längst von ihr gelöst hatte.
    „Würdest du wohl kurz auf Posie aufpassen, Louise?“, sagte Grace. „Ich ziehe mir nur schnell etwas anderes an.“
    Plötzlich fiel ihm auf, wie ähnlich sie ihrer Schwester Phoebe war. Genauso mitfühlend, genauso aufmerksam.
    Nein, Grace war kein nachtragender Mensch – im Gegensatz zu Michael und ihm. Jahrzehntelang trug er seinen Groll gegen seine Eltern jetzt schon mit sich herum. Und auf einmal wusste er, dass er diesen Groll nicht mit sich ins Grab nehmen wollte.
    Daher schob er den Kinderwagen zu seiner Mutter und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich bringe schon mal dein Gepäck nach oben ins Gästezimmer. Dann könnt ihr beide in Ruhe eure Enkeltochter kennenlernen, du und Dawn.“
    Grace belohnte ihn mit einem warmherzigen Lächeln. Gemeinsam gingen sie nach oben.
    Nachmittags suchten Grace, ihre Mutter und Josh in Michaels Arbeitszimmer nach Graces Geburtsurkunde für die Hochzeit.
    „Du verstehst das doch, Dawn?“, sagte Josh. „Warum wir so schnell heiraten wollen?“
    „Ja“, erwiderte sie. „Ihr wollt, dass Posie in einer richtigen Familie aufwächst.“ Sie strich ihm über die Wange. „Aber ihr zwei verdient es auch, glücklich zu sein.“
    „Mum …“, sagte Grace in einem warnenden Tonfall, weil sie befürchtete, dass ihre Mutter gleich die Themen Liebesglück und Geschwisterkinder ins Spiel bringen würde. „Ich habe übrigens vorhin beim Standesamt angerufen. Sie wollen noch einige Dokumente von uns sehen. Deine Geburtsurkunde zum Beispiel, Josh.“
    „Noch etwas?“
    „Dein endgültiges Scheidungsurteil.“
    Er nickte. „Das habe ich beides in Sydney. Ich lasse Anna die Sachen per Expresskurier herschicken.“
    Anna also. Seine persönliche Assistentin.
    Grace verdrängte den Gedanken an die Frau in seiner Wohnung, so gut es ging. „Gut, okay. Dann brauchen wir das alles nur noch beim Standesamt abzuliefern und sechzehn Tage zu warten, bis wir heiraten dürfen.“
    „Sechzehn Tage? Ich dachte, so etwas ginge schneller.“
    „Ach so, musst du dann schon wieder zurückfliegen? Aber sobald wir uns angemeldet haben, haben wir ein ganzes Jahr Zeit, in dem wir uns trauen lassen können. Wenn es dir also jetzt nicht passt, können wir auch noch ein bisschen warten.“
    Josh zog sein Smartphone aus der Tasche und aktivierte seinen Terminkalender. „Na ja, bei mir wird’s wahrscheinlich eng. Mal sehen … morgen haben wir schon den siebenundzwanzigsten Mai. Das bedeutet, dass wir frühesten am zwölften Juni heiraten können. Spätestens am fünfzehnten Juni müsste ich wieder in Peking sein …“
    Er seufzte. „Na ja, es passt so gerade eben. Und ich muss sowieso noch ein Weilchen in England bleiben, weil ich nächste Woche an ein paar wichtigen Konferenzen in London teilnehmen muss.
    „Ich hoffe, du hast dadurch nicht zu viele Unannehmlichkeiten.“
    „Nein, nein …“ Er tippte etwas in seinen Kalender, dann schob er das Smartphone wieder in die Hosentasche.
    Als er aufblickte, fiel ihm auf, dass Grace und ihre Mutter ihn gerade ziemlich entgeistert anstarrten.
    „Ich gehe mal gucken, was Laura gerade macht“, sagte Dawn und zog sich zurück.
    Josh sah Grace in die Augen. „Ich habe mich gerade aufgeführt wie ein Trampel, stimmt’s?“
    Ihr Gesichtsausdruck war schwer zu deuten.
    „Gut, du brauchst nichts dazu zu sagen“, sagte er. „Die Antwort liegt ja auf der Hand.“
    Grace seufzte. „Schon gut, Josh. Mir musst du nichts vormachen. Wir wissen doch beide, dass du das alles tust, damit ich Posie behalten kann. Und dafür bin ich dir wirklich dankbar.“
    Dann dachte sie also, dass er ihr etwas vormachte? Dass sie dafür auch noch dankbar sein musste?
    „Verdammt, Grace, du brauchst mir wirklich nicht dankbar zu sein.“ Er wandte sich ab und fuhr sich durchs Haar, verschränkte dann die Hände am Hinterkopf, um

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