Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?
hervor. „Zeit und Liebe sind die einzigen Währungen, die hier zählen. Kannst du davon auch die Hälfte abgeben?“
Posie soll alles bekommen, was ich zu geben habe“, versicherte er ihr. „Und was willst du für sie aufgeben?“
Meine ganze Hoffnung für die Zukunft, dachte sie. Und alle meine Träume. „Ich bin bereit, alles für sie zu tun.“
„Dann gehe ich davon aus, dass du meinen Antrag annimmst.“
„Das ist wohl am besten für Posie. Bleibt nur noch die Frage, wann wir uns das Jawort geben wollen.“
„So bald wie möglich, würde ich sagen. Noch bevor ich wieder abreisen muss. Am besten, wir schauen zu Hause mal in unsere Kalender.“
„Also gut.“
Und damit war die Sache geklärt, damit hatten sie ihre Zukunft besiegelt. Nicht wie andere Paare mit einem Kuss oder Champagner, sondern mit betretenem Schweigen.
Grace zwang sich zu einem Lächeln. „Tja“, sagte sie betont fröhlich. „Da wir wohl eine ganze Weile miteinander verbringen werden, können wir uns ja in ein, zwei Jahren mal überlegen, ob wir nicht noch mal in die Klinik gehen wollen, um ein Geschwisterchen für Posie zeugen zu lassen.“
Josh legte die Hände um ihren Kopf und lehnte die Stirn an ihre. Seine Augen schimmerten dunkel, seine Lippen waren nur wenige Zentimeter von ihren entfernt. „Sorry, Grace“, sagte er. „Wenn du dir noch ein Baby von mir wünschst, musst du mir schon in die Augen schauen, während ich meinen Teil dazu beitrage.“
Jemand versuchte, die Ladentür zu öffnen. Dann klopfte es laut.
Grace rührte sich nicht. Sie konnte einfach nicht aufhören, ihn anzuschauen. Sein Blick war düster, geheimnisvoll, schwer zu deuten. Sie stand so dicht vor ihm, dass sie seine Körperwärme spürte … und sich unendlich danach sehnte, dass er sie berührte, sie küsste. Instinktiv fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen.
„Grace? Ich bin’s!“, rief Abby und klopfte noch einmal.
Josh wich zurück, ging zur Ladentür und öffnete sie.
„Oh, Grace!“, rief Abby und zog sie an sich. „Es tut mir so schrecklich leid!“
Die Frauen hielten sich mehrere Sekunden lang wortlos fest. Dann machte Grace Josh und Abby miteinander bekannt.
Anschließend erklärte Grace ihrer Vertretung, worauf sie zu achten hatte, wenn sie sich um das Atelier kümmerte. In der Zwischenzeit sah sich Josh die ausgestellten Schmuckstücke an. Er war zum ersten Mal in ihrem Laden und beeindruckt von den klaren und gleichzeitig eindrucksvollen Designs der Kreationen.
Plötzlich wimmerte Posie leise.
Er beugte sich über den Kinderwagen. „Was ist denn los, meine Süße?“
Das Baby strahlte ihn an und begann, mit den Armen und Beinen zu strampeln. Ob sie ihn wohl nach der kurzen Zeit, die er erst da war, schon kannte?
Er schnupperte. Offenbar hatte das Strampeln eine andere Bedeutung. „Grace? Ich glaube, Posie braucht eine neue Windel.“
„Ich habe alles in die Tasche gepackt, die unten im Wagen liegt!“, rief Grace vom Computer aus zurück, ohne sich umzudrehen. „Feuchte Tücher, saubere Windeln und Plastiktüten für die schmutzige Windel.“
„Aber …“
„Die Toilette ist hinter meinem Büro.“ Jetzt drehte sie sich doch zu ihm um. Sie blickte ihn herausfordernd an, als wollte sie ihm damit zu verstehen geben, dass er seine Vaterambitionen, von denen er eben noch großspurig erzählt hatte, jetzt ruhig unter Beweis stellen könnte. „Leg einfach ein paar Handtücher auf meinen Schreibtisch, dann kannst du sie da wickeln.“
Da musste er jetzt wohl durch. Er löste die Kinderwagenbremse und schob Posie in Graces Büro. Dann schloss er die Tür hinter sich. Zuschauer konnte er jetzt schlecht gebrauchen.
Als Josh und Grace durch die Hintertür in die Küche kamen, schnitt Graces Mutter dort gerade Gemüse klein. Joshs Mutter saß am Küchentisch und sah ihr dabei zu. Sie war offenbar inzwischen angekommen.
Josh hob den Kinderwagen mit Posie durch die Tür. Nachdem sich alle kurz begrüßt hatten, räusperte er sich laut und sah von einer Mutter zur anderen. „Tja …“, begann er. „Wo wir hier gerade alle zusammen sind, bietet es sich ja an, euch von unseren Neuigkeiten zu erzählen. Grace und ich wollen so bald wie möglich heiraten.“
Joshs Mutter reagierte als Erste. „Ihr wollt heiraten? Meinen ganz herzlichen Glückwunsch, Grace. Tja, und da das Baby ja schon da ist, wird sich wohl niemand fragen, warum alles so schnell gehen muss.“
Grace schluckte. Ihre Wangen glühten.
Dann wandte
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