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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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der Arkrights , und wenn
das Interview beendet ist, bekomme ich die Details, so daß ich den Fragebogen
des betreffenden neuen Mitglieds ausfüllen kann. Dann prüfe ich alle Unterlagen
nach und sortiere die passenden Blätter aus, damit einer der Arkrights dann die Entscheidung treffen kann .«
    »Entscheidung ?« fragte ich.
    »Mit wem das erste Rendezvous
des neuen Mitglieds stattfinden soll«, erklärte Sherry geduldig. »Und damit hat
es sich — außerdem besorge ich die Abrechnungen .«
    »Erinnern Sie sich, ob Jacob
oder Sarah Arkright entschied, mit wem sich Patty
Keller zum erstenmal verabreden sollte ?«
    »Nein.« Sie schüttelte
entschieden den Kopf. »Leider nicht, Al. Nächste Frage!«
    »Keine Fragen mehr«, sagte ich.
»Wollen Sie noch ein bißchen trainieren, während ich uns einen neuen Drink
zurechtmache ?«
    »Klar !« sagte sie begeistert. »Spielen Sie dieselbe Platte noch mal, ja ?«
    Ich ließ die Platte erneut
laufen, ging dann zum Tisch und goß uns die Gläser neu ein. Als ich fertig war,
drehte ich mich um und sah Sherry, mit hinter dem Kopf verschränkten Händen und
den Körper sachte im Rhythmus wiegend, erneut bei der Grundübung. Nur kam
diesmal etwas Neues dazu — oder vielmehr etwas Altes fiel weg. Der schwarze
Satinbüstenhalter und das Höschen hatten sich zum Kleid und Unterrock auf der
Couch gesellt. Tahitische Sonnenbräune beherrschte
das Feld. Ich stellte die Gläser auf den Tisch zurück, weil ich nicht den guten
Scotch auf den Teppich schütten wollte.
    Sherry öffnete die Augen und
sah mich mit trägem Blick an. Die Zimmerdecke wich beiseite, und wir waren von
einer sternenübersäten samtigen Tropennacht umgeben. Sherry kam langsam auf
mich zu, ihre feste Brust bebte leise, und ihre runden Hüften bewegten sich in
einem exotisch-heidnischen Eigenrhythmus.
    Sie blieb erst stehen, als sich
ihr geschmeidiger Körper fest gegen den meinen preßte. Irgendwo im Hintergrund
ihrer Augen brannte eine helle Flamme und verlieh ihnen einen heißen,
schmelzenden Ausdruck, während sie mich anblickte. Ich umschlang sie mit den
Armen, und meine Hand glitt über die seidige Glätte ihrer sonnengebräunten
Haut.
    »Ich fürchte, Al«, sie lachte
heiser, »du hast doch etwas in diesen Scotch geschüttet !« Dann erstarb ihr Lachen plötzlich in einem ekstatischen Schauder — und Entzückungen meines tropischen Phantasielandes waren
plötzlich Wirklichkeit.

FÜNFTES KAPITEL
     
    I ch befand mich wieder bei dem
Familienfoto von Anno 1912, und ich war drauf und dran »Ich liebe meine Frau —
aber, ach, mein Kleines« zu sagen, meinen Waschbärmantel anzuziehen und mich aus dem Staub zu machen.
    Sarah Arkright saß hinter ihrem Schreibtisch, einen Ausdruck erstarrten Widerwillens auf dem
Gesicht, während ihr treuliebender Gatte Jacob neben ihr stand, die Hand auf
ihrer Schulter. Ich kam nicht dahinter, ob er ihr damit physische Unterstützung
angedeihen lassen wollte oder ob er umgekippt wäre, wenn er seine Hand
weggenommen hätte.
    »Das ist eine überaus empörende
Forderung, Lieutenant«, sagte Sarah schroff. »Zuerst nehmen Sie zwei unserer
Personalaktenstücke mit, und nun wollen Sie Einblick in ein weiteres Dutzend
haben. Ich kann das unmöglich zulassen .«
    »Ich kann sie auch durch
einstweilige Verfügung anfordern«, sagte ich freundlich. »Aber diese viele Mühe
werden Sie mir doch sicher gern ersparen, Mrs. Arkright ?«
    »Ich wüßte nicht, weshalb«,
sagte sie bissig. »Sie mögen Polizeibeamter sein, junger Mann, aber Ihre
Manieren sind abstoßend .«
    »Na, na, Sarah!« Jacob lächelte
mir nervös zu, und wieder überlegte ich, daß der Bursche, der sein Gebiß angefertigt
hatte, eine Menge Arbeit gehabt haben mußte.
    »Achten Sie nicht auf das, was
Sarah sagt, Lieutenant«, fuhr er eilig fort. »Sie ist nun mal so — ich würde
sagen: Hunde, die bellen, beißen nicht .«
    Ich schauderte bei dem
Gedanken, daß Sarah beißen könnte und griff nach einer Zigarette, um meine
Nerven zu beruhigen. Dann fiel mir ein, daß ich wegen des Tabakgestanks, den
die beiden in ihrem Büro ebenso wenig wie Lieutenants duldeten, auch nicht
rauchen durfte.
    »Klar !« sagte ich zu Arkright . »Ich wäre nur froh, wenn Ihre
Frau ein wenig hilfsbereiter wäre. Wir versuchen dahinterzukommen, warum sich
Patty Keller umgebracht hat — und da sie eine Ihrer Kundinnen war, dachte ich,
daß Sie besonders gern bereit wären, mir dabei behilflich zu sein .«
    »Ich verstehe nicht, was

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