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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Güte!« Dolores sah zu
mir auf und blinzelte. »Sie sind aber großzügig, Lieutenant! Darf ich mir
wirklich was von dem guten Scotch bestellen ?«
    Ich ging auf den frequentiertesten Tisch im ganzen Raum zu und lächelte auf
den Mann mit dem blühenden Gesicht und der rosa Nelke im Knopfloch hinab.
    »Hallo, Harv !« sagte ich freundlich. »Sieht ganz danach aus, als ob Sie
gerade dabei wären, in der Schule der menschlichen Beziehungen Ihr Diplom zu
machen .«
    Stern blickte eine Sekunde lang
vage zu mir herauf, dann wurde er ein wenig blaß. »Guten Abend, Lieutenant«,
sagte er ohne jeden Enthusiasmus. »Sie sind hier — das ist aber eine
Überraschung .«
    Die Rothaarige zu seiner Linken
gab einen tiefen Seufzer von sich, was ihren ganzen prächtigen Vorbau in
zitternde Bewegung versetzte.
    »He !« sagte sie mit allzu lauter Stimme, »mir wird’s langweilig Wie war’s, wenn du
mal ein bißchen Leben in die Bude brächtest, Harv ?«
    »Sie müssen ganz lieb mit ihm
reden, Süße«, warnte ich sie. »Er ist von Natur aus schüchtern. Wollen Sie ihn
dazu bringen, daß er in Tränen ausbricht ?«
    Die Brünette mit dem grauen
Streifen im Haar blickte mich neugierig an. »So was«, sagte sie mit rauher Stimme. »Wer ist denn der Knilch, Harv ?«
    Ich blickte sie an und
schüttelte betrübt den Kopf. »Sie verstehen Harvey überhaupt nicht«, sagte ich
voller Bedauern. »Klar, er sucht nach einem ansehnlichen Mädchen, okay — und
nachdem ich heute abend Ihren Auftritt mit erlebt
habe, hätte ich gesagt, er hat auch eines gefunden — aber Sie dürfen nicht
vergessen, seinem Selbstgefühl auf die Beine zu helfen. Stimmt’s, Harv ?«
    »Lieber Himmel, ein Spinner!«
Die Brünette gaffte mich ein paar Sekunden lang an. »Ein Stinktier! Warum sagen
Sie Steve nicht, er soll den Strolch rausschmeißen, Mr. Rovak ?«
    »Halt die Klappe !« sagte Loomas kalt. »Du reißt
deinen Mund immer zu weit auf, Lena — du solltest dich vorsehen !«
    »Kennen Sie diesen Mann, Harvey ?« fragte Rovak mit scharfer
Stimme.
    »Es ist Lieutenant Wheeler —
vom Büro des Sheriffs«, antwortete Stern mit erstickter Stimme. »Wir haben uns heute morgen kennengelernt .«
    »Es ist zu nett, auf diese
Weise die Leute wiederzutreffen«, sagte ich milde. »Wie steht’s denn nun mit Ihrer
Bude, Mr. Loomas ? Ich wette, sie riecht jetzt doch
sicher sehr angenehm ?«
    »Hm ?« sagte der Beatnik verdutzt.
    »All diese Blumen, die Sie in
Harveys Laden heute morgen gekauft haben«, erinnerte
ich ihn. »Haben Sie das vergessen ?«
    »Ach — die!« Er lächelte
tapfer. »Ja — meine Bude sieht wirklich großartig aus — riecht sehr angenehm,
ganz wie Sie sagen .«
    Lena — die graugestreifte
Brünette — kicherte plötzlich. »Du — mit Blumen in deiner Bude, Steve? Was ist
denn los, magst du plötzlich keine Mädchen mehr ?«
    »Ich hab dir schon mal gesagt,
halt’ die Klappe !« sagte er mit leiser Stimme. »Wenn
du sie noch mal aufreißt, liegst du platt auf der Nase — vielleicht nützt das
dann was !«
    Im Gesicht der Brünetten
erschien plötzlich ein verkniffener Ausdruck, während sie geflissentlich den
Tisch betrachtete und Loomas vor Wut kaltem Blick
auswich. Sie sagte kein Wort mehr.
    »Mein Name ist Miles Rovak «, sagte der glatzköpfige Mann, offensichtlich heftig
bemüht, etwas Wärme in seine Stimme zu legen. »Es freut mich, daß Sie hier
sind, Lieutenant — ich bin der Besitzer des Klubs .«
    »Danke«, sagte ich. »Ihr
Programm hat mir gefallen. Ich glaube, ich habe von meinem Tisch aus so
ungefähr den besten Blick gehabt .«
    »Wir tun unser Bestes«,
erwiderte er zerstreut. »Sie sind zum Vergnügen hier, nicht dienstlich ?«
    »Erraten«, bestätigte ich. »Ich
wollte nur eben Mr. Stern begrüßen. Lassen Sie sich bitte nicht stören .«
    »Wirklich nett, Sie
kennengelernt zu haben«, sagte Rovak und schnippte
dann mit den Fingern. »Louis!«
    Das widerwärtige Gesicht des
Oberkellners tauchte innerhalb von zwei Sekunden neben ihm auf. »Ja, Boss ?« fragte Louis eifrig.
    »Die Rechnung des Lieutenants«,
sagte Rovak leichthin. »Ich möchte, daß Sie sie
vernichten .«
    »Ja, Boss.« Auf Louis’ Gesicht
lag ein gequälter Ausdruck.
    »Das ist nicht notwendig«,
sagte ich.
    »Es freut mich wirklich, Sie hier
bei uns zu haben, Lieutenant«, sagte Rovak . »Ich
möchte, daß Sie sich jederzeit als mein Gast fühlen .«
    »Nun, vielen Dank«, sagte ich
aufrichtig. »Ich hoffe, ich kann mich revanchieren, wenn Sie mal

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