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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nichts — fand ich mich ebenfalls atemlos.
    Das schwarze Kleid — mit seinem
entzückenden keilförmigen Ausschnitt, dem gefälbelten Rock und allem übrigen —
lag sorglos ausgebreitet über der Rücklehne der Couch, und daneben lag ein
schwarzer Nylonunterrock. Was Sherry in einem winzigen trägerlosen schwarzen
Satinbüstenhalter und dazupassendem bikinigroßen
Höschen zurückließ.
    Sie hatte die Hände hinter dem
Kopf verschränkt und die Augen geschlossen, während ihr Körper sanft im
Rhythmus der Musik kreiste. Was das Schwenken und Schlenkern anbetraf, so
ersetzten sie vollgültig durch Begeisterung, was ihnen an Technik fehlte — und
dazu diese tahitische Sonnenbräune, die sich
erstreckte, so weit das Auge reichte, was sehr weit
war.
    »He !« sagte ich heiser. »Haben Sie keine Angst, Sie könnten sich erkälten ?«
    Sherry öffnete ein Auge und sah
mich träumerisch an. »Keine Gefahr«, sagte sie entschieden. »Nicht, solange ich
mir Bewegung mache .« Eine heftige Hüftschwenkung
unterstrich diese Ansicht. »Ich finde diese Übung wundervoll«, murmelte sie
zwischen zwei ekstatischen Seufzern. »Wie kann man sonst zu so viel Training
kommen, ohne sich vom Platz zu bewegen ?«
    Es war eine gute Frage, und ich
dachte nicht daran, sie durch eine allzu eindeutige Antwort zu verderben.
    »Ich habe Ihnen etwas zu
trinken zurechtgemacht«, sagte ich. »Sie müssen allmählich Durst bekommen .«
    Die wilden Kreisbewegungen
verlangsamten sich zu fließenden kleinen Schwenkungen, während sie sich
schlangenartig der Couch näherte und sich dann darauf fallen ließ — genau im
Takt mit dem letzten Akkord von Caravan.
    Ich ging mit den Gläsern zur
Couch hinüber und setzte mich neben Sherry.
    »Danke«, sagte sie, nahm das
Glas und hob es an die Lippen. »Ich hoffe, Sie gehören nicht zu diesen
schmutzigen Burschen, die den Mädchen irgendwas in die Drinks schütten, Al ?«
    »Soll das ein Witz sein ?« fragte ich kalt. »Bei dem Preis, den man heutzutage für
einen guten Scotch zahlt?«
    Sie trank ein wenig, und lehnte
sich dann entspannt gegen die Polster zurück. »Er schmeckt okay«, verkündete
sie. »Wie gefallen Ihnen meine Übungen ?«
    »Sie verursachen bei mir
dasselbe wie bei Ihnen«, sagte ich ehrlich. »Atemlosigkeit.«
    »Sie sind jedenfalls der erste
Mann, den ich je kennengelernt habe, der einen originellen Einfall hatte —
nämlich, mich in ein Nachtkabarett mitzunehmen«, sagte sie. »Das hat für mich völlig
neue Aspekte eröffnet, Al. Ich werde möglicherweise nie mehr die alte sein !«
    »Der Verlust der Arkright -Glücksarche wird der Gewinn des Clubs Extravaganza sein«, sagte ich feierlich. »Ich sehe schon den Zeitpunkt vor mir, wo ich damit
prahlen werde, Sherry Rand tanzen gesehen zu haben, ohne den Eintritt bezahlt
haben zu müssen .«
    Sherry lächelte träumerisch.
»Das ist hübsch. Und wenn wir schon von der Arkright -Glücksarche reden: war das der
Grund, weshalb Sie mich heute abend um eine
Verabredung gebeten haben ?«
    »Nur zur Hälfte«, gab ich zu.
    »Okay«, sagte sie und seufzte
leicht. »Dann fangen Sie mit den Fragen an .«
    »Die haben Zeit«, sagte ich.
    »Seien Sie nicht dumm, Al«,
sagte sie kühl. »Die Arbeit kommt vor dem Vergnügen — und es läßt mir Zeit, ein
wenig abzukühlen, bevor ich wieder mit meinem Training beginne .«
    »Dieser Bursche von heute abend im Klub«, sagte ich, »der kleine mit dem roten
Gesicht und der Nelke, der sich mit den Tänzerinnen amüsiert hat — , Sie hatten
recht, Sie haben ihn in Ihrem Klub der einsamen Herzen gesehen. Er heißt Stern
— Harvey Stern .«
    »Dachte ich mir doch, daß mir
sein Gesicht bekannt vorkam«, sagte sie zufrieden. »Aber sonst erinnere ich
mich an nichts — falls Sie mich über ihn ausfragen wollten .«
    »Das wollte ich nicht«, sagte ich.
»Stern glaubt, daß Sie den größten Teil der Arbeit im Klub leisten. Stimmt das ?«
    »Nur die Routinearbeit.« Sie
zuckte die Schultern. »Die Arkrights zahlen recht gut
— ich muß mir also mein Geld verdienen .«
    »Haben die Arkrights Ihnen gesagt, weshalb ich über Patty Keller Erkundigungen eingezogen habe ?«
    »Sie hat sich umgebracht«,
sagte Sherry mit düsterer Stimme. »Schrecklich!«
    »Es war schrecklich«,
bestätigte ich. »Ich habe gesehen, wie es passiert ist. Erinnern Sie sich an
Patty ?«
    »Vage.«
    »Was geschieht, wenn jemand in
den Glücksarchenklub eintreten will ?«
    »Zuerst kommen die Leute zu
mir. Ich schicke sie zu einem

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