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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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das
Durchforschen all unserer vertraulichen Personalunterlagen nützen soll«, fuhr
mich Sarah an. »Eine ordentliche Untersuchung ist eine Sache, aber
Durchschnüffeln aus krankhafter Neugier ist eine andere, Lieutenant .«
    »Die letzte Verabredung, die
Sie für Patty Keller organisierten, war mit Harvey Stern«, sagte ich. »Deshalb
sind wir natürlich an Stern interessiert. Seinen Unterlagen ist zu entnehmen,
daß er sich mit einem Dutzend Mädchen verabredet hat, seit er Mitglied in Ihrem
Klub ist. Wir würden gern ein wenig mehr über diese Mädchen wissen — wie sie
mit ihm zu Rande kamen. Deshalb möchte ich ihre Unterlagen sehen .«
    Sarah zupfte zerstreut mit
ihrer klauenartigen Hand an ihrem gräßlichen roten
Haar.
    »Ich weigere mich !« Ihre spröde Stimme zitterte vor Zorn. »Ich werde unsere
Rechtsanwälte zuziehen — das fällt bereits unter Hausfriedensbruch! «
    »Na, na, Sarah !« wiederholte Jacob unbehaglich.
    »Ach — halt den Mund !« fauchte sie ihn an.
    Hinter der randlosen Brille
begannen seine Augen vor Ärger zu schwimmen. Er nahm seine Hand von ihrer
Schulter, spielte ein paar Sekunden lang mit dem zu kleinen Knoten seiner
Krawatte und entfernte sich dann mit steifen Schritten von ihr, ohne auch nur
einmal zu hüpfen.
    »Wir haben ein Duplikat von
Harvey Sterns Unterlagen«, sagte er mit rostiger Stimme. »Ich werde die Namen
der Mädchen daraus abschreiben und Ihnen deren Unterlagen besorgen .« Er öffnete die Tür, trat hinaus und schloß sie wieder
lautlos hinter sich.
    »Nun...« Sarah Arkright kollerte eine Weile, während der trübe Blick, der
stets in ihren Augenwinkeln lauerte, nun völlig von ihren Augen Besitz ergriff.
    »Es wird einfacher sein, wenn
ich selbst die Unterlagen im Vorzimmer nachsehe, Mrs. Arkright «, sagte ich höflich und stand auf.
    »Da mein Mann meine Ansichten
zu ignorieren scheint, steht es nicht in meiner Macht, Sie aufzuhalten,
Lieutenant«, sagte sie mit matter Stimme. Die Löcher in ihren Wangen waren noch
tiefer als zuvor und ließen ihr rotes Gesicht noch hagerer erscheinen. »Aber
ich werde nach wie vor meine Rechtsanwälte zuziehen — ganz offensichtlich wird
Sie nur ein Prozeß lehren, die Rechte respektabler Leute zu achten !«
    Ich ging zur Tür und blickte
dann flüchtig zurück.
    » Mrs. Arkright ?« Meine krankhafte Neugierde gewann die
Oberhand. »Tanzen Sie Charleston ?«
    »Was?« Ihr Gesicht war von
dumpfem Scharlachrot.
    Jacob Arkright und Sherry Rand waren damit beschäftigt, eine Reihe von Karteikästen zu
durchsuchen, als ich ins Vorzimmer trat. Ich zündete die Zigarette an, nach der
ich mich seit zehn Minuten gesehnt hatte und trat zu den beiden.
    »Es wird nicht lange dauern .« Arkright lächelte mir zu. »Oh —
das ist Miss Rand. — Aber Sie kennen sich wohl bereits?«
    Wie Feuer unter der Asche blitzte
flüchtig in Sherrys Augen ein leidenschaftlicher Schimmer auf, während sie mich
anblickte, und dann verzogen sich ihre vollen Lippen zu einem leicht
spöttischen Lächeln.
    »Wir kennen uns, Mr. Arkright «, sagte sie höflich. »Wir haben sogar gemeinsame
Interessen entdeckt .«
    »Wirklich?« Jacob sah bei dem
Gedanken, daß jemand in seinem Etablissement bereits Freundschaft mit einem
Gesetzeshüter geschlossen haben könnte, erfreut aus. »Wie das, Miss Rand?«
    »Folkloristische Tänze«, sagte
Sherry unschuldig. »Der Lieutenant ist beinahe Fachmann auf dem Gebiet der
Zigeunertangos — kennt ihre tiefere Bedeutung und weiß, wie man sie von Beiwerk
— «, sie fingerte zerstreut vorn an ihrer Nylonbluse herum, »und — äh — Ballast
befreit .«
    »Faszinierend !« sagte Arkright vage. Er fischte einen neuen Bogen
heraus und fügte ihn dem bereits eindrucksvollen Stapel zu, den Sherry hielt.
»Hier — ich glaube, das ist alles, Lieutenant .«
    »Vielen Dank«, sagte ich.
»Haben Sie etwas dagegen, wenn ich mir das ganze für
eine kleine Weile ausborge ?«
    »Gewiß nicht.« Er strahlte mich
voller Eifer an. »Sie geben sie mir doch so schnell wie möglich zurück ?«
    »Selbstverständlich«, stimmte
ich zu.
    »Gut. Nun, wenn Sie mich entschuldigen,
Lieutenant, aber ich habe das Gefühl, ich sollte zu meiner Frau zurückkehren .«
    »Natürlich«, sagte ich
ernsthaft. »Ich nehme an, sie vermißt Ihre helfende
Hand .«
    Er schluckte und ein schwaches
Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, während er zu der Explosion
zurückkehrte, die hinter der Tür auf ihn wartete. Nachdem er verschwunden war,
kam

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