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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hinaus
und versuchte, sie zu überreden, ihren Entschluß zu ändern«, sagte ich. »Ich
bin überzeugt, daß sie das auch getan hat — sie war auf dem Weg zurück zum
Fenster, als sie plötzlich zu schwanken anfing und hinunterstürzte. Sie ist
nicht gesprungen .«
    »Nun«, sagte Loomas und zuckte die massigen Schultern, »selbst dann
handelt es sich noch nicht um einen Mord, Lieutenant — , Oder ?«
    »Bei der Autopsie stellte sich
heraus, daß ihr Blut Apomorphin enthielt«, sagte ich und erklärte ihm die
Wirkung des Mittels. »Wenn wir dahinterkommen, daß ihr das von jemandem
eingespritzt wurde, dann werden wir ziemlich genau wissen, ob es ein Mord war
oder nicht .«
    »Wer kann denn da jetzt von
Zufällen sprechen !« kläffte mich Loomas an. »Wer käme wohl auf den Gedanken, jemandem etwas Derartiges zu verabreichen,
wenn er ihn um die Ecke bringen möchte? Wahrscheinlich hat das Mädchen das Zeug
aus irgendeinem Grund selbst eingenommen .«
    »Vielleicht«, knurrte ich.
»Andererseits ist vielleicht der alte Harv ein guter
Freund von Ihnen, oder vielleicht schuldet er Ihnen Geld. Oder?«
    »Verstehen Sie mich nicht
falsch, Lieutenant !« Das Muskelpaket schluckte. »Ich
habe nur versucht, die Möglichkeiten aufzuzeigen, mehr nicht .«
    Rovak warf seinen Zigarrenstummel
über die Reling und lächelte mich entschuldigend an.
    »Ich freue mich, daß Sie uns
über die Hintergründe Ihrer Ermittlungen aufgeklärt haben, Lieutenant«, sagte
er. »Ich wollte, ich wüßte mehr über diesen Stern, so daß ich Ihnen behilflich
sein könnte .«
    »Danke«, sagte ich. »Eines
könnten Sie mir verraten — nur um meine Neugierde zu befriedigen. Wie kommt ein
Mann wie Sie dazu, sich zu fünfzig Prozent an einem Klub einsamer Herzen zu
beteiligen ?«
    Er grinste offen. »Ich kann mir
vorstellen, daß Ihnen das merkwürdig scheint — nachdem Sie den Club Extravaganza gesehen haben! Aber die Antwort ist ganz einfach, Lieutenant. Es ist eine
verdammt gute Kapitalanlage. Die Arkrights haben den
größten Teil ihres Lebens damit zugebracht, derartige Institutionen zu leiten,
und sind jetzt recht erfahrene Experten in diesem Beruf. Vor zwei Jahren kamen
sie aus dem Osten hierher mit ihrer ganzen Erfahrung, aber ohne jedes Kapital.
Jemand brachte sie mit mir zusammen, und ich zog Erkundigungen über sie ein —
das Ergebnis war beeindruckend. Also steuerte ich das Kapital bei und
beteiligte mich als Gegenleistung zu fünfzig Prozent. Die beiden leiten
natürlich das gesamte Unternehmen. Ich bin noch nicht einmal in ihrem Büro
gewesen .«
    »Natürlich, es ist wie Sie
sagten — es gibt kein Verbot für die Beteiligung an legalen Unternehmen«, gab
ich zu.
    Die Brise wurde stärker, und
eine überraschende Bö bewog Loomas Muskeln, sich in
plötzlicher Abwehr zu spannen.
    »Was macht die
Schauspielbranche zur Zeit, Steve ?« fragte ich im
Plauderton.
    »Schauspielbranche?« Er
blinzelte. »Woher zum Henker soll ich das wissen ?«
    »Schlägt das nicht in Ihr Fach ?«
    »Da muß sich jemand einen Witz
mit Ihnen erlaubt haben, Lieutenant .« Er lachte. »Ich
— ein Schauspieler! Ich arbeite für Mr. Rovak ,
kümmere mich um sein Boot — und so weiter .«
    »Ich muß mit dem guten alten Harv ein ernstes Wort reden«, sagte ich sanft. »Wenn ich im
Dienst bin, verstehe ich keinen Spaß .«
    »Hat er behauptet, ich sei Schauspieler ?« Loomas schüttelte verwirrt den Kopf. »Er muß übergeschnappt
sein .«
    »>Ein die meiste Zeit
arbeitsloser Schauspieler< hat er gesagt, soweit ich mich erinnere«,
antwortete ich. »Vielleicht hat das einen ganz einfachen Grund — nämlich, daß
er von Natur aus ein Schwindler ist .«
    »Vielleicht liegt die Sache
nicht so einfach«, sagte Rovak mit Schärfe. »Ich habe
mir überlegt, daß ich nun, nachdem Sie mir erzählt haben, weshalb Sie am Tod
dieses Mädchens so interessiert sind, ebensowenig an
eine solche Reihe von Zufällen glaube wie Sie, Lieutenant! Je länger ich Ihnen
zuhöre, desto wahrscheinlicher kommt es mir vor, als ob Stern der Bursche sei,
der bei all diesen Zufällen seine Hand im Spiel hat .«
    »Möglicherweise haben Sie
recht«, sagte ich und nickte. »Wenn ich weiter gründlich genug nachbohre, werde
ich das vermutlich früher oder später herausfinden .«
    »Kann ich Ihnen dabei irgendwie
behilflich sein ?« fragte er bereitwillig.
    »Ich glaube nicht«, sagte ich.
»Aber vielen Dank für Ihr Angebot — und dafür, daß Sie all meine Fragen so
geduldig beantwortet

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