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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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einen
Augenblick. »Dann verbinden Sie mich bitte mit Lieutenant Wheeler .«
    »Hier spricht Lieutenant
Wheeler .«
    »Ich bin Jenny Carter«, sagte
die Stimme erregt, »Annabelles Zimmerkollegin — und ich möchte gern wissen, was
Sie mit ihr angestellt haben, Lieutenant !«
    »Ich habe nicht das geringste
mit ihr angestellt, Jenny«, sagte ich. »Und ich wußte gar nicht, daß sie eine
Zimmerkollegin hat .«
    »Seit zwei Monaten.« Sie
kicherte kurz. »Das war wohl nach Ihrer Zeit, Lieutenant .«
    »Ich glaube, das stimmt«, sagte
ich. »Annabelle scheint mir aus irgendeinem seltsamen Grund nicht mehr zu
vertrauen .«
    »Aus fünf verschiedenen
triftigen Gründen«, sagte sie energisch. »Sie hat sie mir alle der Reihe nach
erzählt. Aber im Ernst, ich mache mir Sorgen um sie — sie ist die ganze Nacht
nicht nach Hause gekommen. Was haben Sie mit ihr gemacht, Lieutenant ?«
    »Ich habe nicht das geringste
mit ihr gemacht, Jenny«, protestierte ich. »Glauben Sie mir — ich war eben
drauf und dran, einen Sergeant in ihre Wohnung zu schicken, um nachsehen zu
lassen, ob sie dort ist oder nicht .«
    »Aber sie hat die ganze letzte
Nacht über gearbeitet«, sagte sie vorwurfsvoll. »Sie hat mir davon erzählt — es
sei irgendeine verrückte Idee von Ihnen gewesen, daß sie in diesen Klub für
einsame Herzen eintreten sollte. Sie ging gestern abend zu ihrer ersten vom Klub arrangierten
Verabredung und kam nicht mehr zurück. Und nun behaupten Sie, Sie wüßten nicht
einmal, was mit ihr geschehen ist ?«
    »Zerbrechen Sie sich nicht den
Kopf«, sagte ich. »Wir werden es schon herausfinden. Wahrscheinlich gibt es
dafür irgendeine logische Erklärung —« — »wie zum Beispiel die, daß sie
ermordet wurde«, schrie Jenny Carter hysterisch.
    »Oder daß sie irgendeinen
wundervollen Burschen getroffen hat und daß sie nach Reno gefahren sind und
geheiratet haben«, schrie ich zurück. »Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen.
Wir werden Sie anrufen, sobald wir etwas über Annabelle in Erfahrung bringen .« Und dann legte ich, bevor weiteres hysterisches Geschrei
erschallen konnte, schnell auf.
    Polnik blickte mich fragend an. »War
das wegen Miss Jackson, Lieutenant ?«
    »Ihre Zimmerkollegin«, sagte
ich kurz. »Annabelle ist die ganze Nacht über nicht zu Hause gewesen. Sie
brauchen jetzt nicht in ihre Wohnung zu fahren, aber Sie können etwas anderes
für mich tun .«
    »Jawohl, Lieutenant«, sagte er
pflichtschuldigst.
    »Fahren Sie jetzt sofort zur Arkright -Glücksarche«, sagte ich. »Erklären
Sie dort, Sie hießen Jackson und seien Annabelles älterer Bruder. Gestern abend sei sie zu ihrem ersten vom Klub arrangierten
Rendezvous gegangen und sei seither nicht heimgekommen, und wenn sie nicht
sofort herausfänden, wo sie steckte, gingen Sie zur Polizei .«
    »Ich — ein Polyp — soll zur
Polizei gehen ?« sagte Polnik schwach.
    »Sie sind doch angeblich gar
kein Polyp«, knurrte ich. »Sie sind nur Annabelles älterer Bruder. Von mir aus
können Sie Telegrafenbeamter sein, wenn Sie wollen !«
    »Himmel! Glauben Sie, ich
könnte auch Eisenbahningenieur sein ?« fragte er
erwartungsvoll.
    »Warum nicht ?« fragte ich etwas verstört.
    »Danke, Lieutenant!« Polniks Brust schwoll vor Stolz. »Das wollte ich als
kleiner Junge immer werden. Wenn mich nur meine Mami jetzt sehen könnte !«

ZEHNTES KAPITEL
     
    P olnik erschien gegen drei Uhr
nachmittags mit einem unglücklichen Ausdruck auf dem Gesicht wieder im Büro.
    »Es hat nichts genützt,
Lieutenant«, sagte er in entschuldigendem Ton. »Ich habe getan, was Sie gesagt
haben, und die Empfangsdame — Himmel, das ist ein Frauenzimmer! — brachte mich
geradewegs zu den Arkrights hinein. Ich flunkerte
ihnen also was vor und schlug auch ein paarmal mit der Faust auf den
Schreibtisch, damit die Sache gut aussah, aber sie schworen, es müßte sich um
den falschen Klub für einsame Herzen handeln, denn sie würden keine Annabelle
Jackson kennen. Wir stritten vielleicht eine halbe Stunde lang, und ich sagte
immer, ich sei sicher, daß dies der richtige Klub wäre, und sie sagten, ich
irrte mich, Sie boten mir an, ihre Kartei zu durchsuchen, und das tat ich auch
— aber nirgendwo stand Miss Jacksons Namen drauf.« Er zuckte seine
Gorillaschultern. »Da wußte ich nicht mehr, was, zum Henker, ich tun sollte,
und so kam ich hierher zurück .« Er blickte mich mit tiefster
Gläubigkeit an. »Ich dachte, Sie würden mir schon sagen, was ich jetzt tun soll .«
    »Ich

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