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Ein Fall für Al Wheeler

Ein Fall für Al Wheeler

Titel: Ein Fall für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nach, wie er zurückfuhr, war das offensichtlich nicht
der Fall.
    »Da war eine Frau, die jetzt
tot ist«, sagte er hoffnungsvoll. »Irgendeinen Burschen, den sie durch den Klub
kennengelernt hatte, wie mir die alte Wachtel, der die Appartements gehören,
erzählt hat Und sie kam drei Wochen später bei einem Autounfall in New Mexico
um.«
    »Wie hieß sie ?«
    »Ich habe es mir hier
aufgeschrieben, Lieutenant .« Er blätterte kunstvoll
mit dem Daumen in seinem Notizbuch, bis er die richtige Eintragung fand. »Ja —
Joan Penton .«
    »War das ihr Name als
verheiratete Frau ?«
    »Ich glaube nicht — die alte
Wachtel konnte sich nicht an den Namen des fetten kleinen Burschen erinnern,
den sie geheiratet hat .«
    »Kleinen, fetten Burschen ?« bohrte ich weiter. »Hat die alte Wachtel sonst noch etwas
über ihn gesagt ?«
    »Sie konnte ihn nicht ausstehen .« Polnik schüttelte betrübt den
Kopf. »Er sei für einen anständigen Menschen zu adrett angezogen gewesen, mit
dieser Nelke im Knopfloch und allem Drum und Dran .«
    »Keine der anderen ist entweder
verheiratet oder tot ?«
    »Von denen, mit denen ich
gesprochen habe, keine. Aber ich könnte mir denken, daß die ersten vier, die
ich nicht angetroffen habe, verheiratet oder tot oder alles beides sein könnten .«
    »Das wäre möglich«, sagte ich.
»Vielen Dank, Sergeant. Es hat niemand zufällig einen Burschen namens Crocker
erwähnt — George Crocker ?«
    »Crocker? Oh, doch — Lola hat
die ganze Zeit von ihm geredet. Ich glaube, sie war verrückt nach dem Burschen,
bis er sie eines Nachts zu überreden versuchte, zu einer Wochenendfahrt mit auf
sein Boot zu kommen, und dann richtig ekelhaft wurde, als sie sich weigerte. So
wie sie die Sache erzählt, warf er sie in seinen Wagen und sagte, sie würde so
oder so mitfahren müssen, aber er mußte etwa anderthalb Kilometer außerhalb der
Stadt vor einem Rotlicht halten, und sie entwischte aus dem Wagen und rannte
davon. Danach habe sie ihn nie wiedergesehen, sagte sie, und sie hätte auch gar
keinen Wert darauf gelegt. Ist dieser Crocker wichtig, Lieutenant ?«
    »Meiner Ansicht nach, ja«,
sagte ich. »Was haben Sie sonst noch über ihn von Lola erfahren ?«
    »Nicht viel«, gab er zu. »Sie war
zu sehr damit beschäftigt, fortgesetzt zu trinken und mir zu sagen, ich solle
meine großen Pratzen... Jedenfalls hat sie nicht mehr viel von Crocker
gesprochen, nachdem sie erzählt hatte, wie ekelhaft er sich in dem Wagen, als
sie sich das letztemal trafen, aufgeführt hatte .«
    »Sie muß doch sonst noch etwas
gesagt haben«, brummte ich verzweifelt. »Was war denn dieser Crocker, nachdem
er ein Boot für Wochenendfahrten besaß? Ein Millionär mit einer Jacht? Ein
Fischer? — Oder was sonst?«
    »Ach ja!« Polnik schlug sich gegen die Stirn, und ich wartete gespannt darauf, daß seine Hand
zersplittern würde, aber das geschah nicht. »Er sei ein großer gutaussehender
Brocken Mannsbild gewesen, hat sie gesagt. Ein Schauspieler.«
    »Danke, Sergeant«, sagte ich
dankbar. »Sie sind mir eine große Hilfe gewesen !«
    »Wirklich?« Seine Stirn
runzelte sich erschreckend, während er dahinterzukommen trachtete, inwiefern.
»Du meine Güte, bin ich froh, daß all diese Zeit nicht vergeudet war,
Lieutenant !«
    »Klar«, sagte ich. »Haben Sie
Miss Jackson heute morgen gesehen ?«
    »Nein«, sagte er und schüttelte
den Kopf. »Der Sheriff dachte, sie hätte sich nur verspätet. Er mußte halb zehn
Uhr zu irgendeiner Konferenz ins Rathaus gehen .«
    Ich griff nach dem
Telefonhörer, wählte die Nummer von Annabelles Wohnung und lauschte zwei
Minuten lang dem Rufzeichen, ohne daß sich jemand meldete. Ein plötzlicher
schmerzhafter Stich in der Gegend des Solarplexus erinnerte mich daran, daß
Annabelle am Abend zuvor zu ihrem ersten vom Klub der einsamen Herzen organisierten
Rendezvous gegangen war — sozusagen als Gratisgabe von Al Wheeler.
    »Fahren Sie in ihre Wohnung und
sehen Sie nach, ob sie krank ist oder ob sonst irgend etwas los ist«, sagte ich zu Polnik und gab ihm die
Adresse. »Wenn sie nicht zu Hause ist, erkundigen Sie sich beim Hausmeister
oder irgend jemanden , ob sie heute
morgen gesehen wurde .«
    »Jawohl«, sagte er und wollte
eben aufstehen, als das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab und sagte:
»Büro des Sheriffs .«
    »Ich möchte gern mit Miss
Annabelle Jackson sprechen, bitte«, sagte eine frische weibliche Stimme.
    »Sie ist heute nicht hier«,
sagte ich.
    »Ja?« Sie zögerte

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