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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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entwerfen.
    „Wir müssen herausfinden, wo der Zirkus... wie hieß er doch?“
    „Paddlestone.“
    „Ja, wo der Zirkus Paddlestone sein Winterquartier aufgeschlagen hat.“
    „Und dann, Mister Clifton?“
    „Dann werde ich Madame Porelli einen liebenswürdigen Besuch abstatten.“
    „Sie?“

    „ Wir, Dicki.“
    „Und wann wird das sein?“
    „Vielleicht schon morgen.“

    Der neue Tag bringt zum erstenmal in diesem Winter trockene Kälte. Kein Nieselregen — kein Nebel. Und als gegen Mittag auch noch die Sonne ein wenig zum Vorschein kommt, atmen die Londoner auf. Viele fassen die Gelegenheit beim Schopfe, um weite oder weniger weite Spaziergänge zu unternehmen.
    Den Heimweg zwischen Schule und Wohnung legt Dicki ausschließlich im Laufschritt zurück. Er hat Angst, sein Freund Perry könne den Besuch im Zirkus Paddlestone ohne ihn machen. Als er kurz nach zwölf Uhr vor Anstrengung schnaufend zu Hause ankommt, hat Perry Clifton bereits eine Reihe von Telefongesprächen hinter sich.
    Schlag ein Uhr steht Dicki kauend vor Perry.
    „Ich bin fertig, Mister Clifton“, meldet er und würgt den anscheinend umfangreichen Rest seines Mittagessens mit einem gewaltigen Schlucker hinunter.
    „Du wirst noch ein Magengeschwür bekommen, wenn du weiterhin so schnell und hastig ißt!“
    „Großvater ißt noch viel schneller und ist schon vierundsiebzig Jahre“, erwidert Dicki und ergänzt: „Und dabei hat er keinen einzigen Zahn mehr im Mund!“
    Gegen diese Logik weiß auch Perry Clifton nichts einzuwenden, und lächelnd verkündet er:
    „Dann wollen wir uns mal auf die Strümpfe machen.“
    „Wissen Sie schon, wo der Zirkus sein Winterquartier hat?“
    „Ja, in Greenwich. Aber zuerst gehen wir in die Hakman-Street“, erklärt Perry verschmitzt.
    „In die Hakman-Street?“ Dickis Gesicht ist ein einziges Fragezeichen.
    „Ja. Dort holen wir uns aus den Hills-Garagen ein Auto.“
    „Ein Auto?“ Dickis Augen sind mit einem Male groß wie Mantelknöpfe.
    „Ich habe mir einen Wagen gemietet“, sagt Perry leichthin. „Schließlich sind es bis Greenwich eine erkleckliche Anzahl von Kurven und Ecken.“
    „Hurra!“ brüllt Dicki und macht einen Luftsprung.
    „Darf ich vorn sitzen?“ will er wissen.
    „ Selbstverständlich! “
    Stolz rekelt sich Dicki wenig später neben Perry Clifton in dem fast neuen Morris.
    Wenn ein anderer Wagen überholt, wird sein Gesicht finster, und der Fahrer des vorbeifahrenden Wagens erntet einen wütenden Blick. Dazu murmelt er zwischen den Zähnen: „Alter Angeber.“
    Perry selbst muß seine Aufmerksamkeit dem starken Verkehr widmen. Um diese Zeit scheint halb London unterwegs zu sein. Vor den Stoppstellen bilden sich mitunter unübersehbare Schlangen.
    Erst nachdem sie die Lodgen-Street hinter sich haben, geht es flüssiger.
    Perry wirft Dicki einen schnellen Seitenblick zu.
    „Na, wie gefällt dir die Fahrerei, Dicki?“
    „Gut. Schade, daß wir nicht schneller fahren können.“
    „Oh, ich habe keine Lust, mir ein Strafmandat einzuhandeln...“
    „Haben Sie eigentlich eine Pistole eingesteckt, Mister Clifton?“ will Dicki plötzlich wissen.
    „Eine Pistole?“ Perry ist überrascht. „Wozu soll ich denn eine Pistole brauchen?“
    „Zum Verhaften. Oder glauben Sie, daß Madame Porelli so einfach mit zur Polizei geht?“
    „Sie wird so von unserem Besuch überrascht sein, daß sie kaum an Gegenwehr denken wird.“
    „Ob man den Dackel auch ins Gefängnis sperrt?“
    „Das glaube ich kaum“, lacht Perry. „Mir ist jedenfalls kein Paragraph bekannt, nach dem Dackel wegen Diebstahls bestraft werden können.“
    „Aber was wird dann aus Jocky?“
    „Wenn sich niemand findet, der ihn in Pflege nimmt, wird man ihn sicher in einem Tierheim unterbringen. Bist du nun zufrieden?“
    „Hm... ich werde eben noch einmal mit Dad reden...“ nimmt sich Dicki laut vor und macht dazu eine energische Miene. „Ich nehme Jocky einfach zu mir.“
    Um sechzehn Uhr dreißig erreichen Perry Clifton und Dicki Greenwich.
    Um sechzehn Uhr vierzig sehen sie das alte Woarson-Stadion vor sich liegen, auf dessen verwahrlosten Rasenflächen dicht gedrängt sechsundzwanzig Wohnwagen und vierzehn Tier- und Gerätewagen stehen. Einige Seitenwände an den letzteren sind heruntergeklappt und man kann die stabilen Gitterstäbe von Käfigen erkennen.
    Aus den Kaminröhren mehrerer Wohnwagen kräuseln sich dünne Rauchfähnchen empor. Sie sind im Augenblick die einzigen Zeichen dafür, daß in

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