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Ein Fall für Perry Clifton

Ein Fall für Perry Clifton

Titel: Ein Fall für Perry Clifton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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doch
erfahren.“
    Perry
Clifton muß sich Mühe geben, um seine Erregung nicht zu auffällig werden zu
lassen. Seine Hände sind ganz feucht... Sollte er am Ende eines Weges
angekommen sein?
    „Sie
haben es erfahren?“ Seine Stimme ist belegt vor Spannung.
    „Ja.
Ich kam aus Gibbons Laden und ging Richtung Canniver-Street, als ich ihn
plötzlich vor mir auftauchen sah. Er hat mich nicht gesehen... Er verschwand in
einem Haus in der Kaefer-Street ..
    „An
die Hausnummer können Sie sich wohl nicht mehr erinnern?“ Die Spannung in Perry
ist fast unerträglich geworden.
    „Nein...
aber in dem Haus war ein Tabakladen... Dort hole ich manchmal für Mister Gibbon
Priem...“
    Perry
Clifton atmet tief auf... Es stört ihn nicht, daß Miß Jane Wimmerford wieder
nach ihrem Instrument greift und sagt:
    „So,
jetzt werde ich eine neue Saite aufziehen und Ihnen den zweiten Satz
Vorspielen...“
    Perry
winkt ab. „Später, liebe Miß Jane, später... Sie können mir dann Ihre ganze
Ameisenserenade Vorspielen...“
    „Und
Sie werden Ihrem Verlag von mir berichten?“ verlangt Miß Wimmerford zu wissen,
    „Ganz
gewiß... Sagen Sie noch, Miß Wimmerford: Besaß Ihr reizender Musikprofessor
auch einen Hund?“
    „Ja,
einen schwarzen Dackel.“ Ihre Stimme wird um eine Nuance kälter. „Er hatte
keinen Anstand... er hat meinen Nelson in den Schwanz gebissen...“
    Mit
einer tiefen Verbeugung eilt Perry zur Tür. Noch einen
letzten Blick, dann ist er draußen. Er ist in Schweiß gebadet, und sein
Gaumen ist ausgetrocknet wie nach einer langen Wüstenwanderung. Aber er fühlt
sich glücklich. Glücklich und zufrieden. Das Opfer scheint sich gelohnt zu
haben.
     
     
     

Ein
neuer Diebstahl
     
    Es
ist zwölf Uhr vierzig, als Perry Clifton wieder in seiner Wohnung in Norwood
eintrifft. Er kocht sich eine Suppe, während er für seinen vierbeinigen Gast
wiederum eine Schale Milch wärmt.
    Perry
pfeift vergnügt vor sich hin, als Dicki zu ihm kommt.
    „Tag,
Mister Clifton...“
    „Tag,
Dicki... na, was gelernt in der Schule?“
    „Das
meiste habe ich schon gewußt“, gibt Dicki großspurig zur Antwort.
    Da
fällt sein Blick auf den Dackel.
    „Oh,
Jocky ist ja noch da“, stellt er glückstrahlend fest. „Wie du siehst, ja,
Dicki. Im übrigen heißt er nicht Jocky... Madame
Porelli hat ihn noch nie gesehen.“
    „Aber...“
Dicki kann es nicht fassen. Wo er doch kei nen
Augenblick daran gezweifelt hatte, daß es nur der Zirkusdackel Jocky sein
könne.
    Perry pfeift noch immer
fröhlich vor sich hin. Als er Dickis verwunderten Blick sieht, lächelt er ihm
zu.
    „Die Dinge spitzen sich zu,
Dicki ..
    „Wissen Sie schon, wer die Frau
mit dem Dackel ist?“ fragt Dicki fassungslos.
    „Noch nicht. Aber heute nachmittag werde ich mehr wissen — vielleicht schon alles.“
     

    Dicki
macht große Augen. Und als Perry ihn jetzt fragt, ob er auch einen Teller
Champignon-Suppe möchte, schüttelt er den Kopf. Wer kann schließlich essen,
wenn so große Ereignisse bevorstehen?
    „Kann
ich heute nachmittag mitgehen, Mister Clifton?“
    Perry
sieht nachdenklich auf Dicki.
    „Ich
weiß es noch nicht ..
    Dicki
zieht eine beleidigte Schnute, während er mißmutig mault:
    „Überall
war ich dabei... und entdeckt habe ich sie auch... und jetzt soll ich nicht
mitgehen... Wo ich heute nicht einmal Schularbeiten auf habe...“
    Perry
Clifton kann sich diesen logischen Einwänden kaum verschließen. Und so läßt er
Dicki hoffen.
    „Wir
werden sehen, Dicki.“
    Und
sein kleiner Freund scheint zufrieden. Dann erinnert er sich der Geschichte vom
vergangenen Abend.
    „Waren
Sie heute schon auf dem Hausboot?“
    Perry
nickt.
    „War
ich. Und noch jemand habe ich kennengelernt. Miß Wimmerford!“ Dazu lächelt er
vielsagend.
    Man
sieht es Dicki an, daß ihm dieser Name nichts sagt.
    „Sie
ist eine große Violinkünstlerin. Ich hatte sogar das Vergnügen, ihre letzte
große Komposition anhören zu dürfen...“
    „Hat
sie was mit dem Dackel zu tun?“
    „Nicht
direkt. Aber sie hat mich auf eine neue Spur geführt
    Und
dann erzählt Perry seinem Freund Dicki in allen Einzelheiten von seinem Besuch
bei Jane Wimmerford.
    Dicki
amüsiert sich königlich, und man sieht es seinem verschmitzten Lausbubengesicht
an, wie er es förmlich miterlebt. Am liebsten würde er auch einen Besuch in der
Whitman-Street machen, und Perry hat Mühe, ihm klarzumachen, daß das nicht
geht.
    „Ich
habe aber eine große Bitte an dich, Dicki“, lenkt er

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