Ein Fall für zwei (German Edition)
als Cassandra die Waffe auf Laura richtete. Er stellte sich vor Laura.
“Wollen Sie immer noch den Helden spielen? Den Liebhaber und Beschützer?” Cassandras Tonfall klang verächtlich. “Das wird Ihnen nichts nützen. Dann erschieße ich eben Sie zuerst. Was in aller Welt …” Sie schüttelte den Fuß. “Verdammt, der blöde Hund sabbert mir auf die guten Schuhe!”
Tom Watson bückte sich und hob Sweetums hoch. Der Hund versuchte sich aus seinem Griff zu winden, aber Watson drückte das Tier an die Brust. Sweetums biss ihn in den Arm.
Aufschreiend ließ Watson den Hund los, wobei ihm die Waffe herunterfiel.
Entnervt fuhr Cassandra herum und richtete die Pistole auf Sweetums. “Geh weg von dem Vieh. Jetzt knall ich es ab.”
“Nein, es ist doch nur ein Hund!”
Toms Widerspruch irritierte Cassandra. Clint nutzte den Moment, stürzte sich auf sie und stieß sie zu Boden. Er schlug ihr die Waffe aus der Hand, und obwohl sie sich mit aller Kraft wehrte, gelang es ihm, sie niederzuringen. Schließlich konnte sie sich nicht mehr rühren, und er zerrte sie hoch. Laura hielt ihr die Waffe an die Schläfe.
Peter hatte eine Pistole auf Tom Watson gerichtet, während Sweetums von einem zum anderen lief und allen die Schuhe vollsabberte. Dann setzte der kleine Hund sich voller Stolz mitten zwischen sie und fing an zu bellen.
“Oh, es geht ihr wieder besser. Sie kann bellen!”, rief Laura begeistert und brach in Tränen aus. “Ja, Sweetums! Du bist die beste Sweetums der ganzen Welt!”
Clint sah, dass sie Sweetums auf den Arm nahm und vor Rührung weinte. Wie sehr er sich doch in Laura geirrt hatte! Sie war niemals eine Eisprinzessin gewesen.
Und er liebte sie.
10. KAPITEL
Clint fragte sich, ob Laura überhaupt wusste, wie sehr er sie liebte. Sollte er es ihr einfach sagen? Vielleicht würde sie es schlichtweg für einen Witz halten, wenn ein Cowboy aus Two Horse Junction ihr seine Liebe gestand.
“Komm schon.” Laura berührte ihn am Arm. “Gehen wir zum Department und schreiben unseren Bericht. Außerdem muss ich den Hund nach Hause bringen.”
Garrow hatte den kleinen Petey in sein Büro mitgenommen, damit Captain Clark nicht mitbekam, wie Amber ihren Sohn abholte. Dadurch würden Clint und Laura einige Erklärungen erspart bleiben.
Während er mit dem roten Sportwagen zurück zum Department fuhr, fragte sich Clint, wann er endgültig den Bezug zur Wirklichkeit verloren hatte, indem er sich in Laura verliebt hatte. Erst vor vier Tagen hatte er sie in ihrem Apartment abgeholt. Sie und dieses heldenhafte Fellknäuel, das sie als Hund bezeichnete.
Sweetums saß auf Lauras Schoß und sah ständig bewundernd zu Clint, während ihr Frauchen nur nach vorn blickte. Unauffällig beobachtete er Laura aus den Augenwinkeln, und obwohl ihm der Anblick ihrer langen Beine gefiel, gab ihm ihr erneut kühles Verhalten zu denken.
Clint wollte ihr die Fragen stellen, die in solchen Situationen meistens Frauen auf der Zunge lagen. Werden wir uns wiedersehen? Was wird jetzt aus uns? “Du bist bestimmt froh, wieder in dein Apartment zu kommen.”
“Natürlich, und mein normales Leben zu führen.”
Und darin habe ich keinen Platz, dachte er. Er stellte sich ein Dinner mit Lauras Mutter vor. Sie würde bei seinem Anblick erschauern. Eine belanglose Unterhaltung mit ihren Verwandten, die Bankiers waren, konnte er sich auch nicht ausmalen. Sollte er denen erzählen, wie sein Vater es geschafft hatte, die Einwohner von Two Horse Junction um ihre Ersparnisse zu bringen? Nein, er passte nicht in Lauras Leben, und sie nicht in seines.
“Wir sind da”, sagte Laura. “Stimmt etwas nicht?”
“Nein, alles klar.” Clint stellte den Motor aus. “Ich dachte nur an den Fall, den wir abgeschlossen haben.”
“Hast du überlegt, wer von uns beiden jetzt befördert wird?”
“Nein, daran habe ich schon seit einigen Tagen nicht mehr gedacht.” Er löste den Gurt und wandte sich zu ihr. “Hör mir zu, Laura. Was zwischen uns geschehen ist …”
“Keine Sorge, das war nur eine Laune. Wir mussten eine gewisse Zeit zusammenleben, und so was kommt zwischen Mann und Frau schon mal vor.” Hastig öffnete sie die Beifahrertür und stieg aus.
Er blickte ihr nach und schlug aufs Lenkrad. Was hatte er erwartet? Dass sie von ihren gemeinsamen Nächten so überwältigt war, dass sie sich in ihn verliebt hatte und mit ihm nach Two Horse Junction zog? Er folgte ihr ins Department.
Captain Clark erwartete sie bereits. Er
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