Ein Fall für zwei (German Edition)
könnten den Handel hier in Chicago abschließen. Also habe ich dafür gesorgt, dass er zu der Hochzeit eingeladen wird, damit niemand Verdacht schöpft. Ich bin als Krimineller offenbar eine Niete. Aber sagten Sie nicht, ich würde schon seit Langem überwacht? Das ergibt doch keinen Sinn! Wieso werden Beweise gegen mich gesammelt? Und weshalb bringen Sie Ihren Sohn mit zu diesen Untersuchungen?”
“Wir sind doch nicht verheiratet, und das ist auch nicht unser Sohn.”
“Nein? Aber Sie beide scheinen so gut zueinander zu passen. Jedenfalls haben Sie den Falschen erwischt. Meine Geschäfte sind alle rechtens, abgesehen von meinem Versuch, ein Kind zu kaufen. Wenn Sie mich festnehmen, werde ich diesen Handel mit Vasili nicht abschließen können.”
“Wir werden Sie aber festnehmen”, sagte Laura, doch sie bewegte sich genauso wenig wie Clint. “Clint, das ist seltsam. Mein Gefühl sagt mir, dass Peter reingelegt wurde.”
“Das glaube ich auch. Aber Garrow weiß mit Bestimmtheit, dass Geld der Russen-Mafia durch Peters Unternehmen fließt.”
“Unmöglich. In meinen Firmen steckt kein Geld der Russen-Mafia.”
“Doch”, entgegnete Laura nachdrücklich. “Das SFI weiß schon seit Längerem von dem Geld. Man konnte Sie bislang nur nicht damit in Verbindung bringen.”
“Das wird man auch nie können”, stieß Peter aus. “Ich habe Millionen verdient, wieso sollte ich da Geldwäsche betreiben? Ich würde doch niemals alles aufs Spiel setzen, was ich mir erarbeitet habe. Da muss ein Irrtum vorliegen.”
“Ich fürchte, du bist derjenige, der hier irrt. Wieder einmal”, erklang eine Stimme von der Tür.
“Das hätte ich mir denken können.” Für Laura fügte sich alles zusammen, als Cassandra Monroe mit einer Pistole in der Hand den Raum betrat.
Peter sah fassungslos zu seiner Frau und der Waffe. “Cassie, was bedeutet das?”
“Mein Name ist Cassandra. Ich habe es immer gehasst, wenn du mich Cassie nennst. Aber es gibt vieles, das du nicht über mich weißt.”
Bei den Worten seiner Frau zuckte Peter zusammen. Trotzdem ging er auf sie zu.
“Bleib, wo du bist, oder du fängst dir als Erster eine Kugel ein.” Als Peter erstarrte, lächelte Cassandra. “Es lief alles perfekt, mein Lieber, aber diese beiden hätten dich festnehmen und Vasilis Geld als Beweis mitnehmen sollen.” Sie sah zu Clint und Laura. “Hätten Sie das doch bloß getan. Aber seit ich vermutete, dass Sie Polizisten sind, hatte ich ein ungutes Gefühl.” Wieder lächelte sie. “Am Anfang haben Sie mich auch getäuscht mit dieser Masche vom Cowboy und der verwöhnten Erbin mit Hund. So viel Einfallsreichtum hätte ich unserer Polizei nicht zugetraut. Aber dann erfuhr ich, dass Garrow jemanden bei der Hochzeit eingeschleust hat, und mir wurde klar, dass es die neuen Freunde meines Mannes sein mussten. Wirklich, Peter, du bist zu naiv.”
“Woher wussten Sie, dass jemand von der Polizei unter den Gästen ist?”, fragte Clint.
“Seit das SFI meinen Köder geschluckt hat und mit Nachforschungen über Peter angefangen hat, hat mein Privatdetektiv sich mit einer Sekretärin vom SFI angefreundet, die gern redet und mit Geheiminformationen über die verschiedenen Fälle geprahlt hat.”
Erst jetzt begriff Laura, wie sehr Cassandra ihren Mann hassen musste. “Und Sie haben dem SFI den Tipp über Peters angebliche kriminelle Machenschaften gegeben? Wäre eine Scheidung nicht der leichtere Weg gewesen?”
Cassandras Lächeln wirkte ungekünstelt. “Für meinen Lebensstil brauche ich eine Menge Geld, und Vasili zahlt wirklich ausgezeichnet. Außerdem hat es mir Spaß gemacht, Peter zu vernichten. Alles lief bestens, bis Sie beide auftauchten und sich darüber wunderten, wie leicht Peter Ihnen in die Falle ging. Wirklich schade. Wenn Sie Peter einfach verhaftet hätten, wären Sie jetzt in Sicherheit. Und ich hätte die am Boden zerstörte Ehefrau gespielt.”
“Und in den Befragungen hätten Sie Peter noch weiter belastet. Es wäre ein leichtes Spiel gewesen”, vermutete Laura.
“Genau. Ich hätte meine Rolle als hintergangenes Weibchen gespielt und gleichzeitig die Geschäfte meines Mannes übernommen.”
Peter blickte seine Frau an, als sehe er sie zum ersten Mal. “Aber ich habe dich geliebt! Wie konntest du so etwas tun?”
“Noch während unserer Flitterwochen hast du dich immer wieder deinen Geschäften gewidmet. Da wusste ich, dass die Ehe mit dir ein Fehler ist, und ich beschloss, aus diesem Fehler
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