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Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

Titel: Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah M. Anderson
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wird.
    Sie war geliefert.
    Er musste ihre Verwirrung bemerkt haben, denn er lächelte so, wie Männer lächeln, die wissen, wie sie auf Frauen wirken. Die Überheblichkeit, die sein Lächeln signalisierte, reichte, um Rosebud wieder zur Vernunft zu bringen. Sie wusste, wer er war, aber er schien sie nicht wiederzuerkennen. Und wenn es keine Zeugen gab, wie sollte er dann beweisen, dass überhaupt etwas passiert war?
    „Mr Armstrong, nicht wahr?“, sagte sie, straffte die Schultern und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, die vor allem in High Heels recht imposant war. Leider überragte er sie dennoch. „Ich bin Rosebud Donnelly, die Anwältin des Red Creek Lakota Reservats.“
    „Ist mir ein Vergnügen.“ Armstrong hob die Hand, um sich an den Hut zu tippen, merkte dann aber, dass er gar keinen trug. Er hielt in der Bewegung inne und streckte ihr schließlich die Hand entgegen. Rosebud fragte sich, ob er nach dem Hut gesucht hatte, der ihm vom Kopf geflogen war, oder ob der Stetson immer noch da oben am Waldrand lag. Sie musste das unbedingt überprüfen. Schließlich galt: kein Hut, kein Verbrechen.
    Rosebud war froh darüber, dass ihr solche Begrüßungen in Fleisch und Blut übergegangen waren. In ihrem Kopf summte es. Sie ließ ein paar Sekunden vergehen, während Dans Hand noch immer in der Luft schwebte. Normalerweise erwiderte sie den Gruß mit einem schlaffen Händedruck, um weich zu wirken, aber jetzt ging das nicht. An diesem Tag wollte sie Herrin der Lage sein. Sie griff nach seiner Hand und bemerkte, dass sie warm, aber nicht feucht war. Er war kein bisschen nervös. Sie wollte ihn beeindrucken und schüttelte ihm die Hand, so fest sie konnte.
    Er sah sie fragend an. Seine Augen hatten die Farbe des Himmels, bevor ein Wirbelsturm heranzog, und in seinem Blick las sie etwas, das wie Respekt aussah. Wer weiß, was sein Onkel ihm über sie erzählt hatte. Wahrscheinlich etwas, in dem die Wörter „kastrieren“ und „Hure“ vorkamen. Während die Wärme seiner Hand sich langsam in ihrem Arm ausbreitete, hatte sie plötzlich das Bedürfnis, ihm zu sagen, dass sie ganz anders war.
    Das war absurd. Dieses ganze Theater hier war nur dazu da, ihm zu zeigen, dass Cecil Armstrongs Urteil zutraf. Rosebud wusste jetzt, warum Judy sie gewarnt hatte.
    Sie ließ seine Hand los. „Das sind Joseph White Thunder, ein Ältester des Stammes, und Gemeinderätin Emily Mankiller.“ Die Vorstellung war der nächste Punkt auf der Tagesordnung. Sie musste sich daran halten.
    Emily hatte Rosebuds Zögern offenbar bemerkt und ergriff das Wort. „Mr Armstrong“, begann sie, während Joe und sie sich setzten, „ist Ihnen der Vertrag von 1877 zwischen der amerikanischen Regierung und den Sioux-Stämmen der Lakota, Dakota und Nakota von South Dakota bekannt?“
    „Ma’am.“ Armstrong verbeugte sich leicht und setzte sich. Rosebud lächelte, als sein Stuhl, der für Gäste wie ihn dort stand, sich leicht zur Seite neigte und Dan sich am Tisch festhalten musste, um nicht umzukippen. Dennoch klang seine Stimme ruhig: „Leider nicht.“
    Tante Emily war eine der wenigen Frauen im Reservat, die einen Uni-Abschluss in Geschichte hatten. Ihre Rolle bei diesem Treffen war es, ihr Gegenüber mit der Aufzählung all der schrecklichen Dinge, die den Lakota zugestoßen waren und durch Armstrong Holdings erneut geschahen, mürbezumachen. Rosebud hatte nun vierzig Minuten lang Zeit, den Kopf wieder freizubekommen.
    Tante Emily legte los, während Joe auf einen Fleck an der Wand gleich über Armstrongs Kopf starrte. Rosebud packte ihre Akten aus und schaute die Notizen von ihrem letzten Treffen mit Johnson durch. Viel Neues gab es nicht. Es war schwierig, Cecils Leichen im Keller auszugraben. Er unterstützte alle politischen Parteien, besuchte zwei Mal im Monat eine geschiedene Frau in Sioux Falls und hatte keine Sekretärin. Soweit sie wusste, war er noch nicht ein einziges Mal persönlich im Büro von Armstrong Hydro in Sioux Falls gewesen. Die wenigen Leute, die dort arbeiteten, schienen nichts zu wissen. Mehr hatte sie nach drei Jahren nicht vorzuweisen. Es war niederschmetternd.
    Sie warf Armstrong einen kurzen Blick zu. Er hörte Emily nicht nur zu, er notierte sich sogar etwas. Was geht hier vor? dachte Rosebud, als Armstrong Emilys Vortrag unterbrach, um nach dem genauen Datum des letzten Vertrags zu fragen. Er ist kein Anwalt, sagte sie sich. Anwälte interessierten sich nicht für Geschichtsvorträge. Wieso schickte

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