Ein Fall von Liebe (Baccara) (German Edition)

so gut wie lebenslänglich. Eine Durchsicht seiner Bücher hatte außerdem ergeben, dass er Millionen von Dollar der Armstrong Holdings für das Freizeitgelände in South Dakota ausgegeben hatte. Er gab niemals eine Erklärung ab, warum er das alles getan hatte.
    Das einzige Familienmitglied, das während seiner Verhandlung im Gerichtssaal saß, war Betty Armstrong. Sie hielt die Hand von Emily Mankiller, als das Urteil gesprochen wurde. Thomas Yellow Bird begleitete die beiden Frauen aus dem Gerichtssaal. Sie sprachen nicht mit den wartenden Reportern.
    Die Urteile brachten auch dem Stamm eine Menge Aufmerksamkeit ein. Wie Maria Villerreal, die Direktorin des Historischen Museums, das im früheren Hauptquartier von Armstrong Hydro untergebracht war, berichtete, kamen täglich mehr als einhundert Besucher. Ihre Söhne verdienten sich durch den Verkauf von Keksen und Limonade ein bisschen Taschengeld. Als ihr früherer Chef verurteilt wurde, belagerten mehr als dreißig Reporter das alte Ranchhaus. Maria verteilte Brownies, sagte aber nichts.
    Dan Armstrong hatte zu viel zu tun, um die Verhandlung zu besuchen. Er erschien nur, wenn er als Zeuge gebraucht wurde. Ansonsten verbrachte er seine Zeit entweder bei Armstrong Petroleum in Wichita Falls, Texas, oder bei Armstrong Hydro in Sioux Fall, South Dakota. Als Cecil verurteilt wurde, überwachte Dan den Bau des Wasserkraftwerks zwanzig Kilometer südlich des Reservats der Red Creek. Die Hälfte des Bauwerks gehörte den Red Creek, und sie stellten auch mehr als die Hälfte der Arbeiter dort. Einer von ihnen war Joe White Thunder.
    Rosebud Armstrong entschied sich dafür, Cecils Verhandlung fernzubleiben. Stattdessen beschäftigte sie sich mit einer Klage gegen das Büro für indianische Angelegenheiten wegen Veruntreuung von Geldern. Sie gewann nicht nur das Verfahren, sondern hatte plötzlich auch wieder Spaß an ihrer Arbeit.
    Nach diesem Triumph nahm sie sich frei. An dem Tag, an dem Cecil in Handschellen ins Gefängnis gebracht wurde, saß sie im Kinderzimmer des neuen Ranchhauses mit Blick auf den Dakota und arbeitete an einem Quilt für Tanner. Der von Lewis lag schon in seinem Gitterbettchen. Die Zwillinge sollten in zwei Wochen zur Welt kommen.
    Rosebud war glücklich in ihrem neuen Haus. Ihre Familie lebte in der Nähe, und hin und wieder fuhren sie nach Texas. Sie hatte alles, was sie brauchte.
    Dan und Rosebud … Und bald würden es Dan und Rosebud und Tanner und Lewis sein.
    Sie war glücklich hier.
    Sie war zu Hause.
    – ENDE –