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Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder

Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder

Titel: Ein Fest der Liebe – Nacht der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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sie, wie Ellen, Jack und der Vertreter sich bei ihrem Kartenspiel amüsierten. “Ich liebe Kinder”, erklärte sie Morgan leise. “Ich liebe es, wie ihre Gesichter sich aufhellen, wenn sie mit einer Aufgabe kämpfen und plötzlich die Lösung wissen. Ich liebe es, wie sie aus ganzem Herzen lachen können und wie sie riechen, wenn sie im Sommer im Gras gespielt oder sich im Winter im Schnee gerollt haben …”
    “Haben Sie Geschwister, Lizzie?”
    “Brüder”, nickte sie. “Alle jünger als ich. John Henry ist taub. Dad und Lorelei haben ihn adoptiert, nachdem seine Eltern in Texas bei einem Indianerüberfall getötet wurden. Lorelei, das ist meine Stiefmutter, hat sich spezielle Bücher schicken lassen und ihm beigebracht, mit den Händen zu sprechen. Und uns anderen hat sie es auch gezeigt. Gabe und Doss haben es sehr schnell gelernt.”
    “Ich wette, Sie auch.”
    In seinen Augen sah Lizzie, dass er ihr damit nicht schmeicheln wollte. Wenn sie sich nicht täuschte, schmeichelte Dr. Morgan Shane niemals irgendjemandem. “John Henry hat großes Glück, Teil Ihrer Familie sein zu dürfen”, bemerkte er.
    “Wir haben das immer genau umgekehrt gesehen. John Henry ist so witzig und klug. Er kann jedes Pferd auf der Ranch reiten, und er kann sie auch fantastisch zeichnen – so realistisch, dass man glaubt, sie würden jeden Moment aus dem Bild springen. Wenn er groß ist, will er Telegrafiefunker werden.”
    “Ich freue mich schon darauf, ihn kennenzulernen, genauso wie den Rest der McKettricks.” Sein Blick fiel kurz auf Whitley und dann wieder auf sie.
    Irgendetwas tief in ihr vollführte eine Pirouette. Morgan wollte ihre Familie kennenlernen. Aber natürlich
nicht
, weil er ein persönliches Interesse an ihr hatte. Ihr Onkel Kade hatte ihn ermutigt, in Indian Rock eine Praxis aufzumachen. Nur darum wollte Morgan den Rest der Familie treffen. Mit einem Mal fühlte sie sich merkwürdig ernüchtert.
    Plötzlich stand Morgan auf. “Ich gehe besser noch mal nach draußen und sehe nach, ob ich Brennmaterial finde. Das Feuerholz hier wird nicht lange reichen, aber in der Lokomotive gibt es genügend Kohlen.”
    Lizzie widerstrebte der Gedanke, dass er sich wieder der gefährlichen Kälte aussetzen würde. Gleichzeitig wusste sie, dass es sein musste und er sie niemals an seiner Stelle gehen lassen würde. Trotzdem hielt sie ihn fest, als er gehen wollte und sah ihn an. “Was kann ich tun, Morgan?”
    Er hob die freie Hand, als wolle er ihre Wange streicheln, doch er berührte sie nicht. “Vielleicht könnten Sie John auf einer dieser Bänke ein Bett herrichten. Es hat ihn seine gesamte Kraft gekostet hierherzukommen. Er muss sich bald hinlegen.”
    Froh, etwas tun zu können, nickte sie.
    Nachdem Morgan gegangen war, blieb sie noch einen Moment sitzen. Dann stand sie auf und streckte sich, Wirbel für Wirbel. Dicke Schneeflocken schwebten an den Fenstern vorbei, der Himmel wurde dunkel, obwohl erst Mittag war.
    Dad, dachte sie, beeil dich. Bitte beeil dich.
    Das Bett für John Brennan baute Lizzie so nah wie möglich am Ofen. Er sah sie dankbar an, als sie ihn aus seinem unruhigen Schlaf weckte und ihn durch den Waggon zu seinem neuen Ruheplatz führte. Nachdem er sich hingelegt hatte, steckte sie die Decke um ihn fest und legte eine Hand auf seine Stirn.
    Seine Haut war so heiß wie ein Kessel über einem Lagerfeuer.
    “Ich könnte noch etwas Wasser vertragen”, sagte er. “Meine Feldflasche ist in meinem Sack, aber sie ist schon eine Weile leer.”
    “Dr. Shane hat vorhin Schnee hereingebracht. Ich sehe nach, ob er schon geschmolzen ist”, nickte sie.
    “Danke.” Er hustete heftig.
    “Ist er ansteckend?”, fragte Whitley. Er stand neben ihr, ein Buch in einer Hand.
    “Ich wünschte, es wäre so”, antwortete sie ihm kühl. “Dann würdest du dir vielleicht etwas von seinen guten Manieren und seiner Großzügigkeit einfangen.”
    “Findest du nicht, wir sollten aufhören zu zanken?”, fragte Whitley zu ihrer Überraschung. “Immerhin sind wir nach Meinung des Knochensägers hier alle in Lebensgefahr.”
    “Ist dir das auch endlich klar geworden, Whitley? Und Dr. Shane ist kein Knochensäger, sondern Arzt und hat in Berlin studiert.”
    “Wie schön für ihn”, maulte Whitley. Offenbar bezog sich sein Friedensangebot nur auf Lizzie. “Ich glaube, er hat dir den Kopf verdreht, Lizzie. Du bist verliebt in ihn. Und dabei weißt du überhaupt nichts über diesen Mann, außer dem, was er dir

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