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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Differentialgleichungen zu lösen. Es gibt in der Langsamen Zone viele, die das Prinzip niemals entdecken.«
    »In Ordnung«, sagte Pham. »Aber da ist noch ein Übersetzungsproblem. Jefri hat das Wort ›Kobalt‹ wahrscheinlich schon einmal gehört, aber wie soll man es Leuten erklären, die dafür keinen Begriff haben? Ohne wesentlich mehr über ihre Welt zu wissen, könnten wir nicht einmal beschreiben, wie sie kobalthaltiges Erz finden sollen.«
    »Das wird die Sache verzögern«, gab Blaustiel zu. »Aber das Programm rechnet damit. Herr Stahl scheint das Konzept von Experimenten zu verstehen. Was Kobalt betrifft, können wir ihn mit einem Netzwerk von Experimenten versorgen, das auf Beschreibungen von wahrscheinlich geeigneten Erzen und den passenden chemischen Versuchen beruht.«
    »Ganz so einfach ist es nicht«, sagte Grünmuschel. »Manche von den Versuchen schließen ihrerseits sich verzweigende Reihen von Suche und Experiment ein. Und es gibt andere Tests, die benötigt werden, um Giftwirkungen festzustellen. Wir wissen viel weniger über die Rudelwesen, als bei dem Programm üblich.«
    Pham lächelte. »Ich hoffe, diese Geschöpfe werden es zu danken wissen; ich habe nie etwas von ›Quantentorsions-Antennen‹ gehört. Am Ende werden die Klauenwesen über Kommunikationsausrüstungen verfügen, die die Dschöng Ho niemals hatte.«
    Aber das Geschenk konnte gemacht werden. Die Frage war, konnte es rechtzeitig getan werden, um Jefri und das Schiff vor den Holzschnitzern zu retten? Die vier ließen das Programm wieder und wieder durchlaufen. Sie wussten so wenig über die Rudelwesen selbst. Das Königreich der Verborgenen Insel schien halbwegs flexibel zu sein. Falls sie bereit waren, den Anweisungen aufs Wort zu folgen, und falls sie das Glück hatten, in der Nähe Lagerstätten der entscheidenden Materialien zu finden, dann sah es so aus, als könnten sie binnen einhundert Tagen begrenzte Mengen an Feuerwaffen und Radios haben. Andererseits, wenn die Rudel auf der Verborgenen Insel in die ungünstigsten Verzweigungen des Suchbaumes gerieten, dauerte die Sache womöglich ein paar Jahre.
    Ravna vermochte sich nur schwer damit abzufinden, dass sie vier tun konnten, was sie wollten, die Rettung Jefris vor den Holzschnitzern würde zum Teil Glückssache sein. Nun ja. Schließlich nahm sie den besten Plan, den sie zustande brachten, übersetzte ihn in Samnorsk und sendete ihn hinab.

 
     
DREIUNDZWANZIG
     
    Stahl hatte Militärarchitektur immer bewundert. Nun war er dabei, dem Buch ein neues Kapitel hinzuzufügen, indem er eine Burg baute, die vor dem Himmel ebenso wie vor dem Umland schützte. Mittlerweile war das kastenförmige ›Schiff‹ auf Stelzen überall auf dem Kontinent bekannt. Ehe ein weiterer Sommer verging, würden feindliche Armeen hier sein und versuchen, den Gewinn, der ihm zugefallen war, einzunehmen oder wenigstens zu zerstören. Und eine viel tödlichere Gefahr: Die Sternenleute würden hier sein. Er musste sich bereit halten.
    Stahl inspizierte die Arbeiten jetzt fast täglich. Überall an der Südseite war der steinerne Ersatz für die Palisade an Ort und Stelle. Auf der Seite des Abhangs, mit dem Blick über die Verborgene Insel, war sein neuer Bau fast fertig… schon seit einiger Zeit fertig, murrte ein Teil von ihm. Er sollte wirklich hierher umziehen, die Sicherheit der Verborgenen Insel wurde immer schneller zur Illusion. Der Schiffsberg war bereits das Zentrum der Bewegung – und das nicht nur in der Propaganda. Was die Flenser-Botschaften im Ausland ›das Orakel vom Schiffsberg‹ nannten, war mehr, als ein gewandter Lügner sich ausdenken konnte. Wer immer diesem Orakel am nächsten stand, würde am Ende herrschen, egal, wie schlau Stahl ansonsten sein mochte. Er hatte bereits etliche Bedienstete versetzt oder hinrichten lassen, Rudel, die ein bisschen zu freundlich zu Amdijefri waren.
    Der Schiffsberg: Als die Fremden landeten, waren hier Heidekraut und Felsen gewesen. Den Winter über hatte es eine Palisade und eine hölzerne Schutzhütte gegeben. Inzwischen waren die Bauarbeiten an der Burg in Gang gekommen, an der Krone, deren Juwel das Sternenschiff war. Bald würde dieser Berg die Hauptstadt des Kontinents und der Welt sein. Und danach… Stahl blickte in die blaue Tiefe des Himmels. Um wie viel weiter sich seine Herrschaft erstreckte, würde davon abhängen, dass er genau das Richtige sagte, dass er diese Burg auf ganz besondere Weise baute. Genug geträumt. Fürst

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