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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Stein einen glasigen Überzug hatte und überhaupt keinen Schall absorbierte. Alles wurde als Echo zurückgeworfen, bis hinauf zu den höchsten Lagen des Denkens. Es war, als wäre sie von Kopien ihrer selbst umringt und Kopien hinter diesen, die alle dieselben Klänge dachten, aber durcheinander.
    Natürlich waren Echos oft ein Problem bei ungepolsterten Steinmauern, vor allem, wenn Größe und Geometrie nicht stimmten. Aber die Felswände reflektierten so perfekt, der Alptraum eines Steinhauers. Und es gab Stellen, wo die Form der Felsheit mit den Klängen zusammenwirkte… Wenn Tyrathect dorthin ging, konnte sie ihre eigenen Gedanken nicht von den Echos unterscheiden. Alles wurde vom kaum verschobenen Widerhall überlagert. Zuerst war es ein großer Schmerz gewesen, der sie weglaufen ließ. Aber sie zwang sich immer wieder zurück und lernte schließlich, sogar in den schlimmsten Felsklüften zu denken.
    Amdijefris Radio glich ein wenig den Wänden am Kitcherri. Genug, um mich vielleicht zu retten. Als Tyrathect zu Bewusstsein kam, lagen alle von ihr auf einem Haufen. Es waren höchstens Sekunden vergangen, seit sie die Radios eingeschaltet hatte; Amdi und Stahl starrten sie einfach an. Der Mensch hielt einen ihrer Körper fest und redete mit ihr. Tyrathect leckte dem Jungen die Pfote, dann stand sie teilweise auf. Sie hörte nur ihre eigenen Gedanken, doch sie hatten etwas von der Dissonanz der Felsechos.
    Sie lag wieder auf den Bäuchen. Ein Teil von ihr übergab sich auf den Erdboden. Die Welt schimmerte wie falsch gestimmt. Das Denken ist da. Halt es fest! Halt es fest! Es war alles eine Frage der Koordination, der zeitlichen Abstimmung. Sie erinnerte sich, was Amdijefri über die Geschwindigkeit des Radios gesagt hatte. In gewisser Weise war dies hier die Kehrseite des Problems der kreischenden Felswände.
    Sie schüttelte die Köpfe und versuchte, der Fremdartigkeit Herr zu werden. »Ich brauche einen Moment«, sagte sie, und ihre Stimme war fast ruhig. Sie schaute sich um. Langsam. Wenn sie sich konzentrierte, sich nicht schnell bewegte, konnte sie denken. Mit einem Mal kamen ihr die Umhänge zu Bewusstsein, die gegen all ihre Trommelfelle drückten. Sie hätte betäubt sein müssen, isoliert. Ihre Gedanken waren jedoch nicht wirrer als nach einem schlechten Schlaf.
    Sie rappelte sich auf und ging langsam auf dem freien Platz zwischen Amdi und Stahl umher. »Könnt ihr mich hören?«, fragte sie.
    »Ja«, sagte Stahl. Er wich nervös vor ihr zurück.
    Natürlich. Die Umhänge dämpften den Klang wie jedes schwere Futter: Alles in der Tonhöhe des Denkens würde vollständig absorbiert. Aber Zwischenrudel-Sprache und Samnorsk hatten tiefe Tonlagen – sie würden kaum beeinflusst werden. Sie blieb stehen und hielt den Atem an. Sie konnte Vögel hören und wie irgendwo auf der anderen Seite des Innenhofs Holz gesägt wurde. Stahl aber stand nur dreißig Fuß von ihr entfernt. Seine Denkgeräusche hätten eine laute Störung sein müssen, sogar verwirrend. Sie lauschte angespannt… Da war nichts als ihre eigenen Gedanken und ein Sirren, das aus allen Richtungen zu kommen schien.
    »Und wir haben geglaubt, das würde uns die Kontrolle in einer Schlacht geben«, sagte sie erstaunt. Alle von ihr wandten sich um und gingen auf Amdi zu. »Du hast es die ganze Zeit gewusst, nicht wahr?«, sagte Tyrathect.
    »Ich habe es gehofft. Oh, ich habe es gehofft.« Er kam näher. Fünf Fuß. Seine acht blickten ihre fünf aus einer Entfernung von ein paar Zoll an. Er schob eine Nase vor und rieb eine Schnauze an einer von Tyrathect. Seine Denkgeräusche drangen nur schwach durch den Umhang, nicht lauter, als ob er fünfzig Fuß weit weg gewesen wäre. Für einen Augenblick sahen sie einander bass erstaunt an. Nase an Nase, und sie konnten beide noch denken! Amdi stieß einen Freudenschrei aus und sprang mitten unter Tyrathect, strich hin und her an ihren Beinen entlang. »Sieh nur, Jefri«, rief er in Samnorsk. »Es funktioniert! Es funktioniert!«
    Tyrathect wankte unter dem Ansturm, verlor fast den Faden ihrer Gedanken. Was soeben geschehen war… In der ganzen Weltgeschichte hatte es nie dergleichen gegeben. Wenn denkende Rudel Pfote an Kiefer zusammenarbeiten konnten… Das hatte Folgen und abermals Folgen, und ihr wurde wieder ganz schwindlig.
    Stahl kam ein wenig näher und erduldete eine beiläufige Umarmung von Jefri Olsndot. Stahl tat sein Bestes, um sich der Feier anzuschließen, wusste aber nicht recht, was

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