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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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ein herkömmlicher Skrod aus. Blaustiel rollte über die Decke und streckte einen Wedel zu seiner Partnerin hinab. Er raschelte ihr etwas zu, und nach einer Weile antwortete sie.
    »Der Ersatzskrod ist sehr beschränkt, ohne Beweglichkeit, ohne zusätzliche Energiequellen. Ich habe ihn von einem Modell für Mindere Skrodfahrer kopiert, einer simplen Konstruktion, die die Dirokime entworfen haben. Er ist nur dafür gedacht, an ein und derselben Stelle zu sitzen, ein und derselben Richtung zugewandt. Aber er stellt ihr ein Kurzzeitgedächtnis und Aufmerksamkeitsbündler zur Verfügung… Sie ist wieder bei mir.« Er machte sich bei ihr zu schaffen, einige seiner Wedel streichelten sie, andere zeigten auf das Gerät, das er für sie gebaut hatte. »Sie selbst war nicht schlimm verletzt. Manchmal frage ich mich – was Pham auch sagt, vielleicht brachte er es in letzter Sekunde nicht fertig, sie zu töten.«
    Er sprach nervös, als habe er Angst vor dem, was Ravna sagen könnte.
    »Die ersten paar Tage habe ich mir große Sorgen gemacht. Aber der Chirurg ist gut. Es hat ihr eine Menge Zeit verschafft, in starker Brandung zu stehen. Langsam zu denken. Seit sie diesen Ersatzskrod hat, übt sie die Gedächtnis-Kalesthenik und wiederholt, was der Chirurg oder ich ihr sagen. Mit dem Ersatzskrod kann sie eine neue Erinnerung fast fünfhundert Sekunden lang behalten. Das genügt ihrem natürlichen Verstand für gewöhnlich, einen Gedanken an das Langzeitgedächtnis zu übergeben.«
    Ravna schwebte näher heran. Es gab ein paar neue Furchen in Grünmuschels Wedeln. Das waren wohl Narben, die allmählich verheilten. Ihre Sehflächen verfolgten Ravnas Annäherung. Die Skrodfahrerin wusste, dass sie da war; ihre ganze Haltung war freundlich.
    »Kann sie Trisk sprechen, Blaustiel? Hast du einen Voder angeschlossen?«
    »Was?« Surren. Er war vergesslich oder nervös, Ravna konnte nicht sagen, was von beidem. »Ja, ja. Einen Moment bitte… Es war bisher nicht nötig. Niemand wollte mit uns reden.« Er machte sich an einem Teil des selbstgebauten Skrods zu schaffen.
    Nach einer Weile: »Hallo Ravna. Ich… erkenne Sie.« Ihre Wedel raschelten im Rhythmus der Worte.
    »Ich kenne dich auch. Wir… ich bin froh, dass du wieder bei uns bist.«
    Die Voderstimme klang schwach – wehmütig? »Ja. Ich kann es schwer sagen. Ich will wirklich reden, aber ich bin nicht sicher… Ergibt es einen Sinn, was ich sage?«
    Außerhalb von Grünmuschels Gesichtsfeld ließ Blaustiel eine lange Ranke vorzucken, eine Geste: Sag ja.
    »Ja, ich verstehe dich, Grünmuschel.« Und Ravna beschloss, sich nie wieder über Grünmuschels Gedächtnislücken zu ärgern.
    »Gut.« Ihre Wedel strafften sich, und sie sagte nichts weiter.
    »Sehen Sie?«, ertönte Blaustiels Voderstimme. »Ich bin hoch erfreut. Sogar jetzt überträgt Grünmuschel dieses Gespräch ans Langzeitgedächtnis. Es geht vorläufig noch langsam, aber ich arbeite an der Verbesserung ihres Skrods. Ich bin sicher, dass ihre Langsamkeit größtenteils auf einen emotionalen Schock zurückzuführen ist.« Er strich weiter über Grünmuschels Wedel, doch sie sagte nichts mehr. Ravna fragte sich, wie hoch erfreut er wohl wirklich sein konnte.
    Hinter den Skrodfahrern befand sich eine Anordnung von Bildschirmen, die jetzt auf die Sehgewohnheiten der Fahrer eingerichtet waren. »Ihr habt die Nachrichten verfolgt?«, fragte Ravna.
    »Ja.«
    »Ich… ich fühle mich so hilflos.« Ich fühle mich so dumm, euch das zu sagen.
    Doch Blaustiel nahm es ihr nicht übel. Er schien für den Wechsel des Themas dankbar zu sein, wo die düsteren Aussichten in einiger Entfernung lagen. »Ja. Wir sind jetzt wahrlich berühmt. Drei Flotten machen Jagd auf uns. Ha ha.«
    »Es sieht nicht so aus, als würden sie schnell aufholen.«
    Ein Zucken der Wedel. »Herr Pham hat sich als fähiger Schiffsführer erwiesen. Ich fürchte, die Lage wird sich ändern, wenn wir tiefer kommen. Die höhere Automatik des Schiffs wird nach und nach versagen. Was Sie ›Handsteuerung‹ nennen, wird sehr wichtig werden. Die ADR ist für meine Rasse entworfen worden, meine Dame. Egal, was Herr Pham von uns denkt, am Grunde können wir das Schiff besser als jeder andere fliegen. Also werden die anderen Stück für Stück aufholen – zumindest jene, die wirklich etwas von ihren eigenen Schiffen verstehen.«
    »S-sicherlich weiß Pham das?«
    »Ich glaube, er muss es wissen. Aber er ist in seinen eigenen Ängsten gefangen. Was kann er tun? Wenn

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