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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Landesinnere und scheut dann zurück.«
    Das Flenser-Glied zuckte in seinem dunklen Umhang mit den Schultern. Stahl wusste, dass das Radio so schwer war, wie es aussah. Es tröstete ihn, dass der andere für seine Allwissenheit bezahlen musste. Man stelle sich nur vor, bei so einer Hitze bis über alle Trommelfelle vermummt zu sein. Er konnte sich vorstellen, wie unbequem das war… In geschlossenen Räumen konnte er es riechen.
    Sie kamen an einem der Mauergeschütze vorbei. Der Lauf glänzte von beschichtetem Metall. Das Ding hatte die dreifache Reichweite von Holzschnitzerins armseliger Erfindung. Während Holzschnitzerin mit dem Datio und der Intuition eines Menschenkinds gearbeitet hatte, hatte er über den unmittelbaren Rat von Ravna & Co. verfügt. Zuerst fürchtete er ihre Großzügigkeit und glaubte, die Besucher seien so überlegen, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchten. Jetzt aber… Je mehr er von Ravna und den anderen hörte, um so deutlicher erkannte er ihre Schwächen. Sie konnten nicht mit sich selbst experimentieren, sich selbst vervollkommnen. Starre, sich – wenn überhaupt – nur langsam ändernde Dummköpfe. Mitunter ließen sie eine simple Schläue erkennen – Ravnas Zurückhaltung bei der Frage, was sie von dem ersten Sternenschiff wollte –, aber ihre Verzweiflung in all ihren Botschaften war unüberhörbar, und ebenso, wie sehr sie an dem Menschenkind hingen.
    Bis vor ein paar Tagen war alles so gut gegangen. Als sie außer Hörweite des Kanonierrudels waren, sagte Stahl zu dem Glied Flensers: »Und immer noch keine Nachricht von unseren ›Rettern‹.«
    »Scheint so.« Das war der andere gestörte Zeitplan, der wichtige, den sie nicht unter Kontrolle hatten. »Ravna hat vier Sendungen ausgelassen. Zwei von mir sind jetzt eben unten bei Amdijefri.« Das Solo zuckte mit der Schnauze zu der Kuppel im inneren Mauerring. Die Geste wirkte unbeholfen. Ohne andere Mäuler und andere Augen war die Körpersprache ziemlich eingeschränkt. Wir sind einfach nicht dafür geschaffen, einen Teil hier, den anderen da herumlaufen zu lassen. »Noch ein paar Minuten, und die Weltraumleute werden die fünfte Sendung verpasst haben. Die Kinder sind am Verzweifeln, weißt du.«
    In der Stimme des Gliedes klang Mitgefühl. Fast unbewusst wich Fürst Stahl noch ein bisschen weiter nach außen von ihm zurück. Stahl erinnerte sich dieses Tonfalls von seiner eigenen frühen Existenz her. Er erinnerte sich auch an das Schneiden und den Tod, die darauf immer gefolgt waren. »Ich möchte, dass sie froh bleiben, Tyrathect. Wir gehen davon aus, dass die Verbindung wieder in Gang kommen wird; dann werden wir sie brauchen.« Stahl bleckte dem umringten Solo sechs Paar Kiefer entgegen. »Keinen von deinen alten Tricks.«
    Das Glied zuckte zurück, eine fast unmerkliche Bewegung, die Stahl größere Befriedigung verschaffte, als die Unterwürfigkeit von zehntausend. »Natürlich nicht. Ich sagte nur, dass du sie besuchen und ihnen in ihrer Angst beistehen solltest.«
    »Du tust das.«
    »Äh… sie vertrauen mir nicht vollends. Ich habe es dir schon gesagt, Stahl, sie lieben dich.«
    »Ah! Und sie haben deine Gemeinheit durchschaut, he?« Die Situation machte Stahl stolz. Er hatte einen Erfolg erzielt, wo Flensers eigene Methoden versagt hätten. Er hatte ohne Drohungen oder Schmerz manipuliert. Es war Stahls verrücktestes Experiment gewesen, und gewiss sein einträglichstes. Aber… »Sieh mal, ich habe keine Zeit, jeden zu beeitern. Es macht Mühe, mit den beiden zu reden.« Und es war sehr ermüdend, sich zu beherrschen, Jefris ›Schmusen‹ und Amdis Streiche zu ertragen. Anfangs hatte Stahl darauf bestanden, dass niemand anders engen Kontakt zu den Kindern haben dürfe. Sie waren zu wichtig, als dass man sie anderen aussetzen durfte, der erste beste Lapsus konnte ihnen die Wahrheit zeigen und sie verderben. Sogar jetzt war Tyrathect das einzige Rudel außer ihm selbst, das regelmäßig mit ihnen in Berührung kam. Doch für Stahl war jede Begegnung schlimmer als die vorige, ein Härtetest für seine Selbstbeherrschung. Es war schwer, in tödlicher Wut klar zu denken, und damit endete für Stahl fast jedes Gespräch mit ihnen. Wie wundervoll würde es sein, wenn die Weltraumleute landeten. Dann konnte er das andere Ende des Werkzeugs benutzen, das Amdijefri war. Dann würde er ihr Vertrauen und ihre Freundschaft nicht mehr nötig haben. Dann würde er einen Hebel besitzen, etwas, das er foltern und töten

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