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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Rangoliths Soldaten watete durch einen Bergbach. Selbst im Hochsommer, mitten in einem Trockenwind, gab es noch Schneeflecken, und die darunter hervorströmenden Bäche waren eiskalt.
    Flenser bei Amdijefri trat vor und ließ zwei von Amdi sich an seine Seiten lehnen. Beide Kinder mochten Körperkontakt, und er war der Einzige, den sie außer dem jeweils anderen hatten. Es war natürlich alles Perversion, doch Flenser hatte sein Leben darauf gegründet, die Schwächen anderer zu manipulieren, und nahm es – abgesehen vom Schmerz – gern hin. Flenser ließ einen tiefen summenden Ton durch seine Schultern laufen, während er den nächsten der Welpen streichelte. »Ich werde unseren Fürst Stahl gleich das nächste Mal fragen, wenn ich ihn sehe.«
    »Danke.« Ein Welpe schnüffelte an seinem Umhang, entfernte sich dann gnädig. Unter dieser Hülle war Flenser fast eine einzige wunde Stelle. Vielleicht hatte Amdi das erkannt, oder vielleicht… Mehr und mehr sah Flenser die Zurückhaltung bei den beiden. Mit seiner Bemerkung zu Stahl war ihm die Wahrheit herausgerutscht: Diese beiden trauten ihm wirklich nicht. Das war Tyrathects Fehler. Allein wäre es Flenser nicht schwer gefallen, Amdijefris Liebe zu erringen. Flenser hatte nichts von Stahls mörderischem Temperament und seiner verletzlichen Würde. Flenser konnte zum gelegentlichen Vergnügen plaudern und dabei die ganze Zeit Wahrheit mit Lügen vermischen. Eins seiner größten Talente war Einfühlungsvermögen; kein Sadist kann hoffen, ohne diese diagnostische Fähigkeit zur Vollkommenheit zu gelangen. Doch gerade wenn es gut lief, wenn sie im Begriff zu sein schienen, sich ihm zu öffnen, dann tauchte Ty oder Ra oder Thect auf und verdrehte seinen Ausdruck oder vergiftete die gewählte Formulierung. Vielleicht sollte er sich damit zufriedengeben, die Achtung der Kinder vor Stahl zu untergraben (natürlich ohne jemals etwas direkt gegen ihn zu sagen). Flenser seufzte und tätschelte tröstend Jefris Arm. »Ravna kommt wieder. Da bin ich sicher.« Der Mensch schnüffelte ein bisschen und streckte dann die Hand aus, um den Teil von Flensers Kopf zu streicheln, der nicht vom Umhang bedeckt war. Sie saßen eine Weile in geselligem Schweigen, und seine Aufmerksamkeit wanderte zurück zu…
    … dem Wald und Rangoliths Truppen. Die Gruppe ging seit fast zehn Minuten bergauf. Die anderen waren nur leicht bepackt und an derlei Übungen gewöhnt. Die beiden Glieder Flensers blieben zurück. Er zischte dem Führer der Gruppe etwas zu.
    Der Führer wich zur Seite, und seine Mannschaft umging ihn zügig. Er blieb stehen, als sein Nächstes fünfzehn Fuß von Flensers beiden entfernt war. Der Soldat reckte die Köpfe hierhin und dahin. »Eure Wünsche… mein Fürst?« Dieser war neu, man hatte ihn kurz über die Umhänge informiert, doch Flenser wusste, dass der Bursche die neuen Regeln nicht begriff. Das Gold und Silber, das in der Dunkelheit der Umhänge schimmerte – diese Farben waren den Fürsten des Reichs vorbehalten. Doch hier befanden sich nur zwei von Flenser, normalerweise konnte solch ein Fragment kaum ein Gespräch führen, erst recht keine vernünftigen Befehle erteilen. Genauso irritierend war, wie Flenser wusste, das Fehlen von Denkgeräuschen bei ihm. ›Untoter‹ war das Wort, das manche Soldaten gebrauchten, wenn sie sich allein wähnten.
    Flenser zeigte den Berg hinauf, die Waldgrenze war nur ein paar Ellen entfernt. »Fernspäher Rangolith ist auf der anderen Seite. Wir werden eine Abkürzung nehmen«, sagte er schwach.
    Ein Teil des anderen blickte bereits den Berg hinauf. »Das ist nicht gut, Herr.« Der Soldat sprach langsam. Verdammtes blödes Duo, sagte seine Haltung. »Die Bösen werden uns sehen.«
    Flenser blitzte den anderen an, eine schwierige Sache, wenn man nur zu zweit ist. »Soldat, siehst du das Gold auf meinen Schultern? Sogar eins von mir ist so viel wert wie alle von dir. Wenn ich sage, dass wir eine Abkürzung nehmen, dann tun wir es – sogar wenn das heißt, bis an den Bauch durch Schwefel zu gehen.« Tatsächlich wusste Flenser genau, wo Feilonius Späher postiert hatte. Es war kein Risiko, das Freie hier zu überqueren. Und er war so müde.
    Der Gruppenführer wusste immer noch nicht recht, was Flenser darstellte, doch er sah, dass die in den dunklen Umhängen mindestens so gefährlich wie irgendein Fürst im kompletten Rudel waren. Er wich demütig zurück, die Bäuche am Boden schleifend. Die Gruppe wandte sich bergauf und ging

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