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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesessen.) Egal, egal. Feilonius mag durchaus eine andere Art Irrtum gewesen sein. Der springende Punkt ist, du hast mich erschaffen. Früher habe ich das für deine genialste Tat gehalten. Jetzt… bin ich mir dessen nicht sicher. Ich will wiedergutmachen, was ich kann. In Frieden leben.« Einer von den Köpfen schoss auf Ravna zu, der andere in Richtung der ADR unten auf der Verborgenen Insel. »Und es gibt andere Dinge im Weltall, auf die wir unser Genie richten können.«
    »Ich höre die alte Überheblichkeit. Warum sollte ich dir trauen?«
    »Ich habe geholfen, die Kinder zu retten. Ich habe das Schiff gerettet.«
    »Und du bist immer der größte Opportunist von der Welt gewesen.«
    Flensers äußere Köpfe wichen zurück. »(Das ist eine Art wegwerfenden Achselzuckens.) Du bist im Vorteil, Elter, aber einiges von meiner Macht ist im Norden übrig geblieben. Schließe Frieden, oder du bekommst weitere Jahrzehnte von Schachzügen und Krieg.«
    Holzschnitzerins Antwort war ein schriller Schrei. »(Und das bedeutet Gereiztheit, falls du es nicht erraten hast.) Unverschämtheit! Ich kann dich an Ort und Stelle töten und ein Jahrhundert sicheren Frieden bekommen.«
    »Ich habe darauf gesetzt, dass du mir nichts tun wirst. Du hast mir freies Geleit zugesichert, im Einzelnen und insgesamt. Und eine der stärksten Regungen in deiner Seele ist dein Abscheu vor Lügen.«
    Die hinteren Glieder von Holzschnitzerin setzten sich, und die beiden kleinen vorn gingen mit ein paar raschen Schritten auf Flenser zu. »Es ist viele Jahrzehnte her, seit wir uns zum letzten Mal begegnet sind, Flenser! Wenn du dich verändern kannst, warum nicht auch ich?«
    Einen Augenblick lang war jedes Glied von Flenser erstarrt. Dann stand ein Teil von ihm auf und ging langsam, langsam auf Holzschnitzerin zu. Die Armbrustschützen zu beiden Seiten des Treffpunktes hoben ihre Waffen und folgten damit den Gliedern.
    Flenser blieb sechs oder sieben Meter vor Holzschnitzerin stehen. Seine Köpfe schwankten hin und her, alle Aufmerksamkeit auf die Königin gerichtet. Schließlich eine verwunderte Stimme, fast beschämt: »Ja, das kannst du getan haben. Holzschnitzerin, nach all den Jahrhunderten… hast du dich aufgegeben? Diese Neuen sind…«
    »Nicht von mir allein. Ganz richtig.« Aus irgendeinem Grunde kicherte Pilger in Ravnas Ohr.
    »Oh. Gut…« Der Flenser zog sich auf seine frühere Position zurück. »Ich will immer noch Frieden.«
    »(Holzschnitzerin sieht überrascht aus.) Dein Klang hat sich auch verändert. Wie viele von dir sind wirklich von Flenser?«
    Eine lange Pause. »Zwei.«
    »… Sehr gut. Wenn wir uns über die Bedingungen einigen, wird Frieden sein.«
    Karten wurden herbeigebracht. Holzschnitzerin verlangte, die Aufenthaltsorte von Flensers Hauptkontingenten zu erfahren. Sie wollte, dass sie entwaffnet und jeder Einheit zwei, drei von ihren Rudeln beigegeben würden, die per Heliograph berichten sollten. Flenser würde die Radioumhänge abliefern und sich einer Beobachtung unterwerfen. Die Verborgene Insel und der Schiffsberg würden an Holzschnitzerin fallen. Die beiden zogen neue Grenzen und stritten sich um das Ausmaß der Aufsicht, die die Königin über seine verbleibenden Gebiete haben sollte.
    Die Sonne erreichte ihren Mittagspunkt am Südhimmel. Auf den Feldern weiter unten hatten die Bauern ihre zornige Wache längst aufgegeben. Die einzigen Leute, die in ihrer angespannten Wachsamkeit nicht nachließen, waren die Armbrustschützen der Königin.
    Schließlich trat Flenser von seiner Seite der Karten zurück. »Ja, ja, deine Leute können meine ganze Arbeit beobachten. Keine weiteren… gespenstischen Experimente. Ich werde ein sanfter Sammler von Wissen sein (Ist das Sarkasmus?), wie du.«
    Holzschnitzerins Köpfe wippten in synchronisiertem Wechsel. »Mag sein. Mit den Zweibeinern an meiner Seite will ich es riskieren.«
    Flenser erhob sich wieder aus seiner sitzenden Haltung. Er wandte sich um und half seinem verkrüppelten Glied auf den Wagen. Dann hielt er inne. »Ach, noch etwas, liebe Holzschnitzerin. Eine Kleinigkeit. Ich habe zwei von Stahl getötet, als er versuchte, Jefris Sternenschiff zu zerstören. (Er hat sie wie Wanzen zerquetscht. Jetzt wissen wir, wie Flenser zu seiner Verwundung gekommen ist.) Hast du den Rest von ihm?«
    »Ja.« Ravna hatte gesehen, was von Stahl übrig war. Sie und Johanna hatten die meisten Verwundeten besucht; es sollte möglich sein, die Erste-Hilfe-Apparate der ADR für die

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