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Ein Feuer Auf Der Tiefe

Ein Feuer Auf Der Tiefe

Titel: Ein Feuer Auf Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unendlichkeit. An der Sonne und den Instrumenten des Fliegers sah er, dass sie den Äquator fast erreicht hatten und sich schon an die achttausend Kilometer südlich von Holzschnitzerins Reich befanden. Hier draußen gab es Inseln, die Bilder, die die ADR vom Raum aus aufgenommen hatte, sagten das, und ebenso die Erinnerungen des Pilgers. Doch es war lange her, dass ihn seine Fahrt hierher geführt hatte, und er hatte nicht damit gerechnet, die Inselreiche zu Lebenszeiten seiner gegenwärtigen Glieder zu sehen.
    Nun kehrte er plötzlich zurück. Durch die Luft!
    Das Landeboot der ADR war eine wunderbare Sache und nicht annähernd so fremdartig, wie es ihm mitten in der Schlacht erschienen war. Zwar hatten sie noch nicht herausgefunden, wie man es für automatischen Flug programmieren konnte. Vielleicht würden sie es nie herausfinden. Inzwischen funktionierte dieser kleine Flieger mit einer Elektronik, die nicht viel mehr war als eine Art bessere Mechanik. Der Agrav selbst erforderte ständiges Nachregeln, und die Steuerelemente waren über den gesamten Bug verteilt – passend für die Wedel eines Skrodfahrers oder die Glieder eines Rudels. Mit Hilfe der Raumleute und der Dokumentation der ADR hatte Pilger nur ein paar Tage gebraucht, den Dreh herauszufinden, wie man dieses Ding flog. Es kam nur darauf an, seinen Geist auf all die verschiedenen Aufgaben zu verteilen. Die Zeit des Lernens waren glückliche Stunden gewesen, ein bisschen unheimlich, als er fast ohne Kontrolle dahinschwebte, einmal in einer irrsinnigen Schleife, die ihn beinahe endlos nach oben beschleunigen ließ. Doch schließlich war die Maschine wie eine Verlängerung seiner Kiefer und Pfoten.
     
    Seit sie aus den purpurnen Höhen herabstiegen und in die Wolken eintraten, hatte Ravna immer unbehaglicher dreingeblickt. Nach einem besonders magenumdrehenden Auf und Ab sagte sie: »Wirst du imstande sein, ordentlich zu landen? Vielleicht hätten wir damit warten sollen, bis« – ungch! – »du besser fliegen kannst.«
    »O ja, o ja. Wir werden wirklich gleich an dieser, ähm, Wetterfront vorbei sein.« Er tauchte unter die Wolken und glitt ein paar Dutzend Kilometer ostwärts. Hier war das Wetter klar, und es war eigentlich sowieso ihre Richtung. Im Stillen nahm er sich vor, keine Flugkunststücke zu seinem Vergnügen mehr zu veranstalten…, zumindest auf dem Hinweg.
    Da meldete sich sein zweiter Passagier zu Wort, erst das zweite Mal auf dem zweistündigen Flug. »Mir hat es gefallen«, sagte Grünmuschel. Pilger fand ihre Voderstimme bezaubernd: größtenteils in einem engen Frequenzbereich, aber mit kleinen sehr hohen Tönen von den Rechteckschwingungen. »Es war… es war, als ob man knapp unter der Brandung fährt und fühlt, wie sich die Wedel mit dem Meer bewegen.«
    Wanderer hatte sich große Mühe gegeben, die Skrodfahrerin kennen zu lernen. Das Geschöpf war die einzige nichtmenschliche Fremde auf der Welt und schwerer zu begreifen als die Zweibeiner. Sie schien die meiste Zeit zu träumen und vergaß alles außer dem, was ihr immer wieder geschah. Zum Teil war daran ihr primitiver Skrod schuld, hatte ihm Ravna gesagt. Wenn er an die Fahrt von Grünmuschels Partner durch die Flammen dachte, glaubte Pilger das. Draußen zwischen den Sternen gab es Dinge, die noch seltsamer als die Zweibeiner waren – es ließ Pilgers Vorstellungskraft erschaudern.
    Am Horizont sah er einen dunklen Ring, und einen weiteren dahinter. »Sehr bald werden wir Sie in eine echte Brandung bringen.«
    Ravna: »Das sind die Inseln?«
    Wanderer schaute auf die Kartenbildschirme, während er einen Blick zur Sonne warf. »Ja, sie sind es«, obwohl es eigentlich keine Rolle spielte. Der Westliche Ozean war über zwölftausend Kilometer breit und überall in den Tropen mit Atollen und Inselketten gesprenkelt. Diese Gruppe lag einfach nur ein wenig isolierter als andere; die nächste Siedlung der Insulaner befand sich fast zweitausend Kilometer entfernt.
    Sie waren über der ersten Insel. Pilger flog einen Bogen um sie und bewunderte die tropischen Farne, die sich an die Korallen klammerten. Jetzt, bei Ebbe, lagen ihre knochigen Wurzeln frei. Keinerlei flaches Land hier; er flog weiter zur nächsten Insel, einer großen mit einer hübschen freien Fläche gleich innerhalb des Ringwalls. Er brachte das Boot in glattem Gleitflug herunter und setzte ohne die geringste Erschütterung auf.
    Ravna Bergsndot schaute ihn mit einer Art Verdacht an. Oh, oh. »He, ich werde besser,

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