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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Kleid vor allem dazu, aufzuzeigen, wie wenig Damen deines Alters, Ranges und mit einer Figur wie deiner es in der guten Gesellschaft gibt.«
    Sie starrte ihn an. Er klang so mürrisch, dass sie nicht wusste, ob sie lachen oder die Stirn runzeln sollte.
    »Gefällt es dir nicht?« Sie hatte sich für das Abendkleid aus tannengrünem Satin entschieden; das satte Dunkelgrün war ein Aufsehen erregender Farbton, der nicht vielen Frauen stand. Mit dem perlenbesetzten herzförmigen Ausschnitt und dem eleganten Fall der schimmernden Röcke war das Kleid perfekt dafür geeignet, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Es war immer noch genug Zeit, sie mit dem pflaumenblauen Seidenkleid zu schockieren, wenn sie sich erst einmal an den Gedanken gewöhnt hatten, dass sie zurück war.
    Jack erwiderte ihren Blick. Dann ließ er ihn an ihr abwärtsgleiten und sah ihr nach einer kurzen Musterung wieder in die Augen.
    »Das Kleid gefällt mir schon, wie du genau weißt. Was mir hingegen nicht zusagt, ist die Vorstellung, wer es sonst noch … überaus verlockend finden könnte.«
    Beinahe hätte sie gelacht, stattdessen lächelte sie. Um ehrlich zu sein, war sie wirklich entzückt. Dass ihm das Kleid gefiel, war offenkundig gewesen, sobald sein Blick heute Abend auf sie gefallen war, aber nie zuvor hatte ein Gentleman angedeutet, er sei eifersüchtig, weil sie die Aufmerksamkeit anderer Männer auf sich zog. Es war ein berauschendes Gefühl. Sie drückte leicht die stählernen Armmuskeln unter ihren Fingern und schaute weg.
    Eine Stufe noch, und Jack zog sie nach vorn, damit sie ihre Gastgeber begrüßen konnten.
    Lady Fortescues neugierige Augen weiteten sich entzückt.
    »Lady Clarice.« Sie berührte ihre Finger. »Wie reizend, Sie wiederzusehen. Ich war restlos erstaunt, als Ihr Bruder mir die Neuigkeit erzählte.«
    Clarice lächelte nur und erwiderte nichts darauf.
    Lady Fortescue hielt Jack ihre Hand hin und lächelte ihn strahlend an.
    »Und Lord Warnefleet! Das ist ja ein doppeltes Vergnügen. Ich hatte gehört, Sie hätten sich aufs Land zurückgezogen, Mylord.«
    Jack lächelte sein einnehmendes Lächeln. »Ich bin zurückgekehrt, um Lady Clarice in die Stadt zu begleiten.«
    Clarice unterdrückte den Drang, hochmütig die Brauen zu heben. Als Lady Fortescue sich interessiert wieder ihr zuwandte, machte sie eine unverbindliche Handbewegung und erklärte:
    »Auf dem Land sind wir Nachbarn.«
    »Ah so.« Ihre Ladyschaft wusste nicht recht, was sie damit anfangen sollte.
    Da sie nicht vorhatte, ihr auf die Sprünge zu helfen, wandte sich Clarice Lord Fortescue zu, und Jack tat es ihr nach. Dann betraten sie den Ballsaal.
    »Meine Brüder müssten irgendwo hier sein.« Sie waren beide groß und suchten die Menge ab.
    Sie hatten kein Glück, aber als sie sich umdrehte, sah Clarice interessierte Gesichter. Als sie Jack anschaute, der immer noch den Saal absuchte, war nicht schwer zu erkennen, warum. Sie war sicherlich sehr elegant gekleidet, aber er stand ihr in nichts nach. Sie war königlich distanziert und anmutig, aber er war charmant. Rein äußerlich passten sie gut zueinander, sie sahen beide eindrucksvoll aus, kurz, sie gaben ein auffallend schönes Paar ab.
    Es war nicht zu übersehen, dass viele so dachten; die meisten warfen ihnen erstaunte Blicke zu. Nur wenige erkannten sie nach so langer Zeit wieder, aber es wurde eifrig geflüstert. Bis morgen wüsste alle Welt, dass Lady Clarice Altwood zurück war.
    »Komm. Lass uns ein wenig umhergehen.« Jack legte sich ihre Hand auf den Ärmel und begann mit ihr durch den Saal zu schlendern.
    Clarice hielt mühelos Schritt. Sie strahlte eine angeborene Erhabenheit aus und wirkte fast wie eine Königin. Ein paar der älteren Damen, an denen sie vorüberkamen, erkannten sie wieder und schauten sie aus großen Augen an. Als Clarice ihnen mit heiterer Gelassenheit zunickte, erwiderten sie den Gruß ohne Zögern.
    Jack spürte, wie ihre Anspannung etwas nachließ, die er wie ein leises Vibrieren in ihr wahrgenommen hatte.
    Dann festigte sich ihr Griff auf seinem Arm, und sie deutete mit dem Kopf zu den Fenstern.
    »Da sind sie  – Alton und Roger.«
    Sie traten zu ihnen, beide Brüder richteten sich auf.
    »Was habt ihr in den Clubs erfahren?«, fragte Clarice.
    »Nicht viel«, antwortete Roger.
    »Wie es aussieht«, sagte Alton, »haben einige davon gehört, aber sie können sich keinen Reim darauf machen und lassen lieber Vorsicht walten, bis sie mehr wissen.«
    »Gut.«

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