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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Lieblingsblume.
    Ohne es sich bewusst vorzunehmen, suchte er nach ihr und fand sie, über und über mit prallen Knospen übersät.
    Schließlich erreichte er das Ende des Gartenweges. Boudicca hatte sich nicht auf die Steinbank gesetzt, sondern stand am Teich. Sie betrachtete ruhig die Knospen an einem hohen Rosenbusch und wartete geduldig darauf, dass er zu ihr kam.
    Er holte tief Luft und genoss die beinahe vergessenen Gerüche, die ihm in die Nase stiegen, wandte sich dann zögernd von der Vergangenheit ab und ihr zu.
    »Waren Sie das?«
    Sie blinzelte.
    »Nicht ich persönlich, aber ich habe Warren, dem Gärtner, den Griggs eingestellt hat, nachdem Hedgemore gegangen ist, vorgeschlagen, den Garten wieder in Ordnung zu bringen.«
    Jack fiel es nicht schwer, das richtig zu übersetzen: In Ordnung gebracht, das bedeutete, den höchsten Ansprüchen entsprechend wiederhergestellt  – Lady Clarice’ Ansprüchen. Er blickte sich um. Warren hatte sie offenbar ebenfalls verstanden.
    »Haben sie  – Griggs und die anderen  – Ihnen gesagt, warum der Garten so verwildert war?« Er richtete seinen Blick wieder auf ihr Gesicht.
    Sie wurde nicht rot, so wie es vielen anderen ergangen wäre, sondern zog lediglich eine Braue hoch.
    »Man hat mir berichtet, Ihr Vater habe angeordnet, den Garten verwildern zu lassen, aber er lebte ja nicht mehr und, ehrlich gesagt, ich habe nie einen Sinn darin gesehen, den Tod statt das Leben zu feiern.«
    Er erwiderte ihren festen Blick. Sie wirkte ruhig und gelassen. Schließlich wusste sie, dass sie vielleicht zu weit gegangen war und er allen Grund hatte, sie wegen der Umgestaltung des Rosengartens scharf zurechtzuweisen. Er sah sich erneut um. Sie konnte nicht wissen, dass sie ihm etwas zurückgab, von dem er gar nicht gewusst hatte, wie sehr es ihm gefehlt hatte.
Dass sie mit den Worten eines Erwachsenen genau das aussprach, was er als Kind gefühlt hatte, aber nicht hatte ausdrücken können.
    »Es ist genauso wie in meiner Erinnerung.« Mehr brachte er im Moment nicht über die Lippen.
    Er blickte sie wieder an. Zu seiner Überraschung war ihr zarte Röte in die Alabasterwangen gestiegen. Sie merkte es, ebenso wie seinen Blick, und machte eine Bewegung. Dann räumte sie ein:
    »Ich habe ein Notizbuch Ihrer Mutter gefunden mit einer detailgenauen Skizze von der Anlage des Gartens. Ich dachte, es stört Sie nicht, wenn ich es zu Rate ziehe, um den Garten wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen.«
    Er musterte ihr Gesicht, dann schaute er sich noch einmal um. »Es stört mich nicht.«
    Er spürte eine gewisse Erleichterung bei ihr. Ihre Steifheit wich, und sie entspannte sich ein wenig. Aber dann atmete sie tief durch, reckte die Schultern und sah ihm in die Augen. »Nun, ich glaube, ich muss mich bei Ihnen entschuldigen, Mylord.«
    Eine knappe Entschuldigung, die ihn sehr wirkungsvoll aus der Vergangenheit in die Gegenwart holte.
    Er lächelte sie eindringlich an.
    »Sie sehen, ich bin ganz Ohr, Mylady.«
    Sie runzelte nicht die Stirn, doch ihr Blick wurde stechender. Einen Moment lang betrachtete sie ihn, als überlege sie, ihn darüber in Kenntnis zu setzen, dass Häme Unreife verriet. Dann hob sie das Kinn noch ein Stück und betrachtete ihn mit einem herausfordernd offenen Blick.
    »Bei unserer ersten Begegnung habe ich Sie falsch eingeschätzt, Mylord. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an.«
    Clarice wartete, versuchte ihn mit schierer Gedankenkraft dazu zu bringen, zu nicken.
    Stattdessen hob er seine Augenbrauen.
    »Falsch eingeschätzt? Wie das, wenn ich so kühn sein darf zu fragen?«
    Seine haselnussbraunen Augen waren auf sie gerichtet. Sie spürte, wie ihr Temperament sich regte. So kühn sein, ach ja? »Wie Sie sehr wohl wissen, hatte ich aus den Äußerungen der Leute hier geschlussfolgert, dass Ihnen Ihr Besitz hier gleichgültig ist und Sie vollauf mit den üblichen leeren Vergnügungen beschäftigt waren, wie sie Herren Ihres gesellschaftlichen Ranges bevorzugen. Diese Einschätzung war, wie es aussieht, nicht richtig.«
    Seine Brauen hoben sich noch ein Stück.
    »Ich dachte, es sei meine lange Abwesenheit, die Ihren Zorn erregte?«
    Sie presste die Lippen aufeinander, dann nickte sie. »Allerdings. Aber ich begreife nun, dass diese Abwesenheit entschuldbar, nachvollziehbar war.«
    »Vielleicht sogar lobenswert?«
    Sie holte tief Luft, hielt sie an und nickte wieder.
    »Das auch.«
    Er lächelte, ganz der zufriedene Mann.
    Sie atmete aus, war

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