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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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einen Stapel Geschirr in den Händen hielt, drehte sich gerade um, um das Zimmer zu verlassen.
    »Einen Moment.« Der Mann war neu im Haus, Jack kannte ihn jedenfalls nicht und wusste auch nicht seinen Namen.
    Der Mann drehte sich gehorsam zu Jack um, seine Miene war ausdruckslos, wie man es von Lakaien erwartete.
    »Mylord?«
    Jack deutete zum Tischende.
    »Stellen Sie die Sachen dort ab.«
    Der Lakai tat, wie ihm geheißen.
    »Wie heißen Sie?«
    »Edward, Mylord.«
    »Leeren Sie Ihre Taschen, Edward.«
    Edward blinzelte und gehorchte langsam. In seiner Miene spiegelte sich Verwirrung wieder, als er den Silberlöffel hervorholte. Er starrte ihn an, als handelte es sich um eine Schlange.
    Jack lehnte sich zurück.
    »Läuten Sie nach Howlett.« Er sprach mit ruhiger tonloser Stimme und beobachtete, wie Edward nunmehr ängstlich zur Klingelschnur ging und daran zog.
    Eine Minute später erschien Howlett. »Ja, Mylord?«
    Er blickte Edward kaum an, aber nachdem er Jacks Gesicht gesehen hatte, schaute er noch einmal hin.
    Edward ließ den Kopf hängen.
    Jack seufzte innerlich.
    »Ich habe soeben mit eigenen Augen beobachten müssen, wie Edward mit einem Silberlöffel in seinem Rock das Zimmer verlassen wollte. Ich schlage vor, Sie begleiten ihn aus dem Haus.« Damit erhob Jack sich und ging an Edward vorbei zur Tür. Neben Howlett blieb er stehen. »Holen Sie von Griggs den Lohn, der ihm zusteht, und schicken Sie ihn fort.«
    Howletts Augen waren weit aufgerissen.
    »Äh … ja, Mylord.« Er wirkte erschüttert, ja bestürzt.
    Jack nickte und ging in die Diele und wunderte sich. Dachte
Howlett etwa, dass er ihn verantwortlich machte, einen nicht vertrauenswürdigen Diener eingestellt zu haben? Sicher nicht! Edwards Akzent verriet, dass er aus London kam; es war leicht, eine ruchlose Vergangenheit zu verbergen, wenn man den Wohnort wechselte.
    Immer noch unsicher, wie er Clarice am besten ansprechen sollte, trat Jack auf die Terrasse, um frische Luft zu schnappen. Auf der anderen Seite des sorgsam gestutzten Rasens lockte der Rosengarten, und er gab der Versuchung nach. Obwohl er wusste, dass er sich noch schuldiger fühlen würde, weil er ihr angesichts ihrer Hilfe nicht mehr Dankbarkeit entgegengebracht hatte, begab er sich dorthin.
    Eine halbe Stunde später kehrte er zurück und traf auf Howlett und Mrs. Connimore, die offenbar auf ihn gewartet hatten. Howlett ergriff das Wort, als er die Eingangshalle betrat. »Wenn wir einen Moment mit Ihnen sprechen könnten, Mylord?«
    Jack winkte sie ins Arbeitszimmer. Howlett schloss die Tür und stellte sich neben Mrs. Connimore vor den Schreibtisch.
    Jack blieb auch hinter dem Schreibtisch stehen und musterte sie.
    »Worum geht es?«
    »Um Edward, Mylord.« Mrs. Connimore wechselte einen Blick mit Howlett, dann holte sie tief Luft und sah Jack in die Augen. »Für den Moment ist er noch in seinem Zimmer, aber… bevor wir ihn fortschicken, wie Sie es angeordnet haben, könnten Sie da…« Mrs. Connimore rang die Hände, dann platzte sie heraus: »Würden Sie bitte seinetwegen mit Lady Clarice sprechen?«
    Howlett räusperte sich, er fühlte sich ebenfalls sichtlich unwohl.
    »Es gibt etwas, das Sie über Edward wissen sollten, Mylord, aber es steht uns nicht zu, es Ihnen zu sagen.«
    Jack blickte vom einen zum anderen. Beide kannten ihn von Geburt an und rieten ihm dringend, sich mit Lady Clarice zu beraten, ehe er einen groben Schnitzer beging …
    Erbitterung wallte in ihm auf, verschwand aber sogleich wieder. Weder Howlett noch Connimore neigten zu unvernünftigem Handeln, und niemand wusste, was zwischen ihm und Clarice vorgefallen war. Und dies stand nun störend zwischen ihnen; und, nach einer halben Stunde im beschaulichen Rosengarten, musste er zugeben, dass es seine eigene Schuld war. Seine Reaktion war von Anfang an unverhältnismäßig heftig gewesen, und er war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass er sich bei einer weniger Ehrfurcht gebietenden Frau nicht zu einer solchen Reaktion hätte hinreißen lassen.
    Er presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und nickte.
    »Nun gut. Ich werde mit Lady Clarice sprechen und mich mit ihr über den Vorfall mit Edward beraten.«
    Mrs. Connimore seufzte erleichtert.
    »Danke, Mylord. Sie werden es nicht bereuen, das verspreche ich.«
    »Ganz gewiss nicht, Mylord.« Howlett lächelte ebenfalls erleichtert.
    Sie verließen das Arbeitszimmer und machten sich wieder an ihre Arbeit und überließen es Jack, sich zu

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