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Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition)

Titel: Ein feuriger Gentleman: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wie er da keine zwei Meter von ihr entfernt, groß, schlank und unglaublich vital, auf der Mauer saß und sie beobachtete.
    »Und was ist mit Ihnen?«, erkundigte er sich. Sie schaute ihn an und fand einen verdächtig unschuldigen Blick auf sich gerichtet. »Versucht Mrs. Swithins auch Sie herumzukommandieren?«
    Sie schaute ihm in die Augen. Dann schüttelte sie eine Serviette aus, das Tuch knallte wie ein Peitschenhieb.
    »Noch nicht einmal Swithins ist so dumm.« Sie faltete die Serviette, bückte sich und legte sie in den Korb. »Nein, zu mir ist sie von kriecherischer Freundlichkeit, die ich ebenso lästig finde.« Sie blickte ihn an, bemerkte erschreckt, dass seine Augen tiefer gewandert waren  – zu ihrem Busen, der in dem Ausschnitt halb zu sehen war. Rasch richtete sie sich auf. »Hat sie sich Ihnen gegenüber nicht genauso verhalten?«
    Er rümpfte die Nase; sein Blick kehrte langsam wieder zu ihrem Gesicht zurück.
    »Ja, jetzt, da Sie es erwähnen … Sie könnte sich im Speichellecken mit den Besten messen.«
    Sie wandte sich wieder der Wäscheleine und der nächsten Serviette zu. Sie würde ihre Perlen darauf wetten, dass er überhaupt nicht bemerkt hatte, dass er ihren Busen angestarrt hatte.
    »Was also sollte ich wegen des Turnus’ unternehmen?«
    Sie nahm die Serviette ab, faltete sie und hielt den Blick darauf gerichtet.
    »Sagen Sie allen, dass Sie nach reiflicher Überlegung beschlossen haben, wieder zu dem ursprünglichen Turnus zurückzukehren. Swithins bekommt jeden zweiten Sonntag und Mittwoch, dann bleiben den anderen drei die restlichen Sonntage und Mittwoche. Mrs. Cleever und die Dienstmädchen hier, alle außer Mrs. Swithins, nehmen Blumen von Avening Manor, um die Kirche zu schmücken.«
    Ohne ihn anzusehen, ließ sie die Serviette in den Korb fallen und griff nach einem Tischtuch.
    »Nun gut. Kommen wir zum nächsten Punkt: Wie hoch sollte Mary Wallace’ Mitgift sein?«
    Sie blickte ihn an, konnte aber überraschenderweise keine Anzeichen von Verärgerung entdecken, dass er gezwungen
war, seine Entscheidung zu widerrufen und zu dem von ihr bestimmten Turnus zurückzukehren. Sie hob höflich die Brauen.
    Er erklärte: »Wallace hat mir erzählt, seine Mary und Roger Hawkins wollen heiraten. Ich nehme an, das hat er Ihnen bereits gesagt?«
    »Das wissen alle hier, aber ich habe nicht weiter nachgefragt.«
    »Er versucht sich über die angemessene Höhe der Mitgift klar zu werden  – unter Berücksichtigung der Verbindung, der zukünftigen Eheabsichten seiner anderen Töchter und des Erbes seines Sohnes, aber ich habe keine Ahnung, welche Summe angemessen wäre.«
    Sie schaute über seine Schulter hinter ihn, während sie das Tischtuch zusammenlegte, rechnete im Geiste.
    »Dreißig Guineen. Das ist eine hübsche Summe, die Wallace sich leisten kann, nicht nur für Mary, sondern auch später für ihre Schwestern. Eine solide Unterstützung für ein junges Paar, und Hawkins kann ebenfalls so viel beisteuern, ob nun in Münzen oder in anderer Form.« Sie erwiderte Jacks Blick. »Es ist wichtig, dass keine Familie es mit der Großzügigkeit übertreibt.«
    Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Daran hatte ich nicht gedacht.«
    Das Leuchten in seinen Augen, als sie einander ansahen, freute sie auf fast schon alberne Weise. Beinahe konnte man meinen, er sei dankbar für ihr Einfühlungsvermögen, ja, als schätzte er es.
    »Gut. Dann wäre als Nächstes Jones, der Apfelhändler an der Reihe.«
    »Jones?« Sie machte eine Pause und dachte kurz nach. »Ja, ich denke, er kommt immer zu dieser Zeit.«
    »Was hat es mit ihm auf sich? Griggs hat mir berichtet, Sie hätten mit dem Mann für ihn in den vergangenen drei Jahren die Verhandlungen geführt.«
    Clarice legte das Tischtuch in den Korb, strich es glatt, während ihre Gedanken rasten. Er hatte zwar ihren Rat im Falle des Blumenturnus und wegen Marys Mitgift angenommen, aber diese Angelegenheit, bei der sie gewissermaßen direkt in seine Rechte eingegriffen hatte, war wesentlich heikler und würde viel eher an seinem männlichen Stolz kratzen.
    Aber warum sollte sie das kümmern? Männer, besonders solche seines Standes, hatten sich schließlich nie um ihren Stolz geschert.
    Sie atmete tief durch, richtete sich auf und erwiderte seinen Blick.
    »Das Erste, was Sie über Jones wissen müssen, ist, dass er auf andere Druck ausübt  – jedenfalls auf die, die er glaubt, einschüchtern zu können.«
    Seine Augen wurden schmal.
    »Sie

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